Soziale Blasenbildung?
Ich habe vor zwei Jahren meine Schule abgeschlossen, schlichtes Dorfgymnasium. In der Schule wirkte vieles egalitärer. Man hatte sich mit dem Sitznachbarn angefreundet, man hat sich über Schule und Lehrer unterhalten, man ist zum selben Metzger gegangen für den Leberkäse.
In den letzten zwei Jahren, erst bei Physik, jetzt bei Medizin, merke ich immer mehr, dass auf der einen Seite mein sozialer Kreis quasi fast ausschließlich nur aus Akademikerkinder besteht und auch aufgrund der Uni meist eher bessergestellte Haushalte. Das funktioniert wunderbar, ich fühl mich wohl, man kann sich gut unterhalten.
Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass ich mich mehr und mehr mit dem Großteil meiner alten Klasse entfremde und im Allgemeinen mein soziales Umfeld relativ homogen geworden ist.
Und viele persönliche Gründe oder Gefühle spielen für mich da mit rein: Gesprächsthemen, Manieren und Etiquette, Zukunftsplanung, Internationalität, Budget, Selbstverständnis, etc.
Ist das nur ein persönliches Empfiden oder ist es tatsächlich so, dass sich im jungen Erwachsenenalter soziale Gruppen bilden, die eine gewisse Homogenität aufweisen und durch das Elternhaus stark geprägt sind?