Meinung des Tages: Sollte die Stromsteuer - trotz knapper Kassen - in Deutschland möglichst sofort für alle Verbraucher gesenkt werden?
(Bild mit KI erstellt)
Strompreis in Deutschland - Zusammensetzung und Entwicklung
Der Strompreis für Privathaushalte in Deutschland zählt zu den höchsten in Europa – 2024 lag er bei rund 39 Cent pro Kilowattstunde, etwa zehn Cent über dem EU-Durchschnitt. Dabei entfällt nur rund 40 % auf die eigentliche Strombeschaffung; der Rest setzt sich aus Netzentgelten sowie Steuern, Abgaben und Umlagen zusammen.
Die Netzentgelte sind zuletzt gestiegen und dürften weiter steigen, u. a. wegen der Energiewende. Die EEG-Umlage wurde 2022 abgeschafft, was den Preis um etwa 6,5 Cent pro kWh senkte. Eine mögliche Stromsteuersenkung würde aktuell etwa zwei Cent pro kWh ausmachen – das entspricht etwa fünf Prozent des Gesamtpreises.
Koalitionsstreit um die Stromsteuer
Obgleich CDU und SPD im Wahlkampf und Koalitionsvertrag eine Stromsteuersenkung für alle versprachen, wurde diese im Haushaltsentwurf 2025 nur für Industrie und Landwirtschaft vorgesehen. Dies löste breite Empörung aus – sowohl aus der Bevölkerung als auch aus den eigenen Reihen. Besonders kritisiert wurde, dass für Verteidigung Milliarden zur Verfügung stünden, während für Entlastungen der Privathaushalte angeblich kein Geld da sei.
Die Regierung verweist auf knappe Mittel und verweist auf Entlastungen wie die geplante Senkung der Netzentgelte ab 2026. Dennoch wurde der Vorwurf des Wortbruchs laut – und eine Einigung im Koalitionsausschuss soll nun einen Ausweg finden.
Ringen um Kompromisse und Entlastungen
In der Diskussion um die Stromsteuer dominieren nun Vorschläge zur Gegenfinanzierung: Die CDU brachte etwa Kürzungen bei der Wärmepumpenförderung ins Spiel. Der Ton innerhalb der Koalition wurde rauer; die SPD fordert Kanzler Merz auf, seine Partei zur Geschlossenheit zu mahnen.
Zugleich wächst der Druck auf die Regierung, auch Verbraucher zu entlasten – Wirtschaftsverbände und Sozialverbände pochen auf die Einhaltung der Koalitionsvereinbarung.
Unsere Fragen an Euch:
- Sollte die Stromsteuer für alle Verbraucher - trotz knapper Kassen - sofort gesenkt werden?
- Wo könnte / müsste der Staat Eurer Meinung nach einsparen, um eine Senkung der Stromsteuer für alle Verbraucher finanzieren zu können?
- Wie fair ist die einseitige Entlastung von Industrie und Landwirtschaft beim Strompreis?
- Wie glaubwürdig bleibt eine Regierung, wenn sie zentrale Wahlversprechen zurücknimmt?
Wir freuen uns auf Eure Beiträge
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
Hallo zusammen,
wir haben eine kleine Umfrage zum Thema "Meinung des Tages" für Euch vorbereitet.
Wir würden uns freuen, wenn Ihr Euch einen kurzen Moment Zeit nehmt und bei dieser abstimmt.
Die Umfrage findet Ihr hier: https://survey.lamapoll.de/Umfrage-MdT-Benachrichtigungen
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
120 Stimmen
53 Antworten
Strom, sollte genauso wie Wasser vollkommen verstaatlicht werden und daraus resultieren auch günstige Preise. :)
Sorry, aber schon der erste Absatz im Kommentar zu Frage beweist das Gegenteil Deiner Behauptung: Nur 40 Prozent der Stromkosten in Deutschland entfallen auf die Beschaffung. Der “Rest“ sind staatliche Aufschläge. Ähnlich verhält es sich übrigens beim Sprit.
ich bezweifle das - viele Stromerzeuger und Wasserversorger(Aktiengesellschaft) befinden sich im Alleineigentum von Städten, also Kommune zu 100% Kapitaleigner - dies könnte -die Verführung ist nämlich hoch- dazu benutzt werden, um irgendwelche Kosten für kostspielige Prestigeobjekte der Kommune auf solche AG's abzuwälzen - (z.B. in Form einer dicken Spende fürs Opernhaus), Städtische Verkehrsbetriebe dito. nach dem Motto : das sind so viele, das merkt doch keiner - wer das "keiner" ist? natürlich die Bürger der Stadt, Stromverbraucher, Fahrgäste des ÖPNV, die immer höhere Preise zahlen müssen
Strom, sollte genauso wie Wasser vollkommen verstaatlicht werden und daraus resultieren auch günstige Preise. :)
Hat man bekanntlich an den Telefon-Tarifen/-Bedingungen der Bundespost gemerkt mit Modems die teuer zugelassen werden mussten etc. *facepalm*
notting
Ohh ja klar. Wo hat der Staat denn bitte mal etwas konstenarm und effizient hinbekommen?
Billige Preise kommen da höchstens zustande wenn das mit Steuergelder subventioniert wird so wie in Frankreich
Und wann hat die Wirtschaft das mal hinbekommen? Siehe dir VW an, Führungsinkompetent wie sie im Buche steht und die lässt sich die Konzernführung noch teuer bezahlen. Statt selbstkritisch zu sein tut VW nur Sündenböcke liefern. Die bösen Mitarbeiter, die Ampel, die Politik, etc. Dabei sind sich viele einig (Zulieferer, Experten, etc.), die Konzernführung hat es vergeigt.
Sollte die Stromsteuer für alle Verbraucher - trotz knapper Kassen - sofort gesenkt werden?
Natürlich! Nicht nur, weil es im Koalitionsvertrag so abgesprochen ist, sondern auch, um wenigstens ein Mindestmaß an Glaubwürdigkeit zu erhalten.
Wo könnte / müsste der Staat Eurer Meinung nach einsparen, um eine Senkung der Stromsteuer für alle Verbraucher finanzieren zu können?
Da wären zB die Kürzung der Subventionen für Agrardiesel, Besteuerung von Flugbenzin und Schiffsdiesel, konsequente Verfolgung des Steuerbetrugs durch Cum-Ex und Vermögensbesteuerung. Dadurch wäre mehr als genug Geld vorhanden.
Wie fair ist die einseitige Entlastung von Industrie und Landwirtschaft beim Strompreis?
Wer am lautesten schreit, kriegt den Hintern gepudert? Toll, wie fair das klingt.
Wie glaubwürdig bleibt eine Regierung, wenn sie zentrale Wahlversprechen zurücknimmt?
Diese Regierung ist für mich eine Schande für Deutschland. So traurig es klingt, aber da waren mir die 16 Jahre mit Frau Merkel tausendmal lieber.
ok, die Steuern für strom senken, dafür Lebensmittel und andere wesentliche Dinge verteuern, kommt am Ende aufs selbe raus...
Natürlich nur für die Stützen der Gesellschaft, wie Transferempfänger oder Asyylanten
Wenn ich mir anschaue wie verschwenderisch sehr viel mit Strom und Energie im allgemeinen umgehen würde ich gar keine Senkung vorschlagen
Wer viel verbraucht soll im Verhältnis viel bezahlen. Wer spart soll den wenigen Strom günstig bekommen.
Das wäre kaum umsetzbar. Dann müssten auch die Anzahl der Haushaltsangehörigen berücksichtigt werden. Und es ist besser 10.000kwh Strom für eine Wärmepumpe zu Verbrauchen als die dreifache Menge Gas oder Öl. Und wenn Warmwasser über elektrische Durchlauferhitzer erzeugt wird, was durchaus sinnvoll sein kann, hilft es auch nicht das die Wärmepumpe einen eigenen Zähler/Tarif hat.
Wahrscheinlich muss man es nur ausprobieren. Die Leute kommen dann schon auf die entscheidenden Ideen. Schliesslich müssen auch nicht immer alle Räume hochgeheizt werden. Mit der Wärmepumpe Wasser erwärmen hat auch so seine Nachteile. Die Menschen passen sich an.
Wer sich die letzten Jahrzehnte anschaut, weiß doch, dass diese ganzen Versprechen nie eingehalten werden.
Und selbst wenn jetzt die Stromsteuer für alle gesenkt würde käme sofort im Gegenzug wieder irgendetwas anderes, was teurer wird. Der Staat holt sich solche "Vergünstigungen." Doch an anderer Stelle, immer wieder sofort herein.
Es gibt kein Interesse daran, die Bürger zu entlasten. Das sind eben die Melkkühe und die Masse macht's.
Ich habe schon lange aufgegeben, darüber nachzudenken. Macht nur schlechte Laune.
Vielleicht sollten wir es mal andersrum versuchen. Wir geben unser Gehalt komplett dem Staat. Dafür zahlt er unseren Strom unsere Miete etc. und jeder Bürger bekommt nur noch ein Taschengeld. Verwaltungstechnisch wäre das sicherlich sehr viel einfacher.😂
Also privatisieren hat noch keinem Aktionär geschadet.