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Wie kann ich mit meiner Zwangsstörung umgehen? Hat es auch jemand und kann mich verstehen?

Ich leide seit einigen Jahren an einer Zwangsstörung. Seit 1 Jahr ist es extrem geworden. Angefangen hat es als ich 13 Jahre alt war. Dort habe ich den Drang und gleichzeitig die Angst davor gehabt, dass ich jemanden was schlimmes antun könnte. Besonders bei geliebten Menschen. Ich hatte Angst, dass ich sie z.B umbringen könnte, wenn ich z.B ein Messer in der Hand hatte oder andere Gegenstände, mit denen man eine Person umbringen könnte. Das Gleiche galt bei mir selbst. Dort hatte ich die Angst und den Drang gehabt, dass ich mich selbst umbringen könnte. Z.B durch ein Messer oder Ähnliches. Aber auch, indem ich von einem hohen Gebäude runterspringe, mich von einem Bus oder einer Bahn überfahren lasse oder andere Sachen. Nach einer Zeit hatte es aufgehört und ich konnte wieder ein einigermaßen normales Leben führen.

Als ich dann 20 Jahre alt war, fing es wieder an. Diesmal aber mit anderen Dingen.

Nun habe ich den Drang und die Angst Wörter und Sätze, die andere Menschen zu mir sagen, in meinem Kopf zu wiederholen und teilweise auch die Buchstaben durchzugehen. Dies führe ich auch als Handlung aus, weshalb es mir unheimlich schwer fällt mein Leben zu führen. Wenn eine Person mit mir spricht, weiß ich oft nicht mehr, was die Person inhaltlich gesagt hat, da ich meinen Drang ausgeführt habe. Dann muss ich oftmals nachfragen, was er oder sie gesagt hat. Vor allem auf der Arbeit, wenn mir jemand etwas erklärt. Deshalb denken viele Menschen momentan, dass ich nicht so intelligent bin und evtl. eine geistige Behinderung habe. Dies habe ich auch, wenn ich etwas schreibe.

Ein weiterer Zwang und Handelung, die ich habe ist, dass ich den Drang habe, wenn ich über etwas denke, darauf zu achten, welche Prozesse gerade in meinem Gehirn dazu führen, dass ich gerade an das denke. Und dann fällt es mir unglaublich schwer mich auf meine Arbeit zu konzentrieren oder auf normale Gespräche etc. Dadurch denken meine Mitmenschen, dass ich kognitiv eingeschränkt bin.

Oder ich habe den Drang darauf zu achten, wie es gerade gesteuert wird, dass ich eine körperliche Bewegung mache und zähle dann meine Schritte etc.

Angst, psychische Erkrankung, Zwangsgedanken, Zwangsstörung

Wie soll ich mich verhalten?

Mein Ex und ich sind seit ca 2 Monaten auseinander, teilen aber noch einen kleineren Freundeskreis und mit diesem einen Stammplatz, eine Kneipe, an welcher wir uns jedes WE alle gemeinsam getroffen haben.

Seitdem er die Beziehung dort beendet und mich gebeten hat, die Kneipe zukünftig nicht mehr zu besuchen, habe ich dies seitdem auch unterbunden. Allerdings nicht aufgrund seines "Verbots", das er mir ja gar nicht erteilen kann, sondern einfach, um mich emotional zu erholen und ihn eine Weile nicht mehr zu sehen, da auch er davon sprach, mich nicht mehr sehen zu wollen. Allerdings stets mit dem Hintergedanken, irgendwann wieder hinzugehen, weil ich den Ort - wegen, aber zugleich auch unabhängig von ihm- sehr schätze.

Nun habe ich es gestern gewagt, eine gemeinsame Freundin dorthin zu begleiten und musste mich leider zunächst ziemlich überwinden, das Haus zu betreten, wohl wissend, dort auf ihn zu stoßen, da er ausschließlich jedes WE dort verbringt. Um diese Zeit hielten sich noch nicht so viele Leute dort auf, zusätzlich handelt es sich um eine recht kleine Kneipe, wasnes erschwerte, nicht mit ihm konfrontiert zu werden. Einmal fanden wir uns nebeneinander in einer Ecke vor und als ich das vor Schreck feststellte, suchte ich meine Freundin draußen auf. Als er wenig später auch hinausging, um zu rauchen, flüchtete ich mich mit ihr wieder nach drinnen.

Erst als es sich füllte, wurde ich lockerer. Leider konnte ich dennoch seinen eiskalten Blick aus dem Augenwinkel wahrnehmen, während er neben jemandem saß, der eine Konversation mit mir startete. Als ich mich dazu entschied, heimzukehren, stand er direkt am Ausgang, sodass ich gezwungen war, kommentarlos an ihm vorbei zulaufen. Das fühlte sich natürlich befremdlich an.

All diese Punkte erschweren es mir halt, mich an diesem eigentlich so gemütlichen Ort, den ich nicht missen will zu entspannen. Nun überlege ich, ob das daran liegt, dass ich die Trennung (selbstverständlich) noch nicht vollständig verarbeitet habe doch nochmal eine Pause einlegen sollte.

Beziehung, Trennung, Kneipe, Panik