Blut ist bekanntlich dicker als Wasser und eigentlich hat meine Familie mich auch angewiesen, "mich aus allem rauszuhalten". Da ich jetzt jedoch unbewusst zum 2. Mal in die Sache reingezogen habe, würd ich gern eine Meinung aus der Distanz hören.
Zur Situation
Mein Bruder kam mit blauen Flecken nach Hausen, weil ihn ein Mann auf der Straße attakiert hat. Auf die Frage wieso, weshalb und warum, meinte er das er ihn "einfach so" attakiert hat. Wie sich im Nachgang herausstellte, handelt es sich bei dem Mann jedoch um den festen Freund einer Kommilitonin aus seiner Uni.
Er hat wohl damals versucht bei dem Mädchen zu landen und eine Abfuhr von ihr kassiert. Da er jedoch der Meinung war, dass diese Abfuhr damit zusammenhängt, dass Leute aus ihrem Umfeld Unwahrheiten über ihn erzählt haben, hat er weiterhin den Kontakt zu dieser Dame gesucht "um die Sache zu klären". Irgendwan hatte sie dann aber wohl genug von diesen Kontaktversuchen und dann ihren Freund auf meinen Bruder gehetzt (der ihm dann wohl eine verpasst hat).
Man könnte meinen, dass man es dabei belassen könnte. Da mein Bruder nach wie vor der Meinung ist, dass die Abfuhr nur aufgrund von Missverständnissen entstanden ist und "noch Dinge zwischen ihnen im Raum stehen, die einer Klärung bedarfen" hat er sie weiterhin verfolgt. Bspw. in dem ihr immer "zufällig" vor dem Raum stand, in dem sie gerade Vorlesung hatte oder ihr bewusst über den Weg läuft oder "nochmal bei ihrem Seminarraum vorbeischaut, um kurz zu winken".
Dann war eines Abends die Polizei bei uns, die auf ihn einwirkte, sich dem Mädchen nicht mehr zu nähern, weil er ihr wohl an dem Abend komische und bedrohlich wirkende Nachrichten geschickt hat. Das war dann auch das erste Mal, dass ich überhaupt davon erfuhr, daß es sich bei dem Angriff auf seine Person nicht um ein Zufallsopfer handelte und die ganze Backstory mit dem Mädchen erfuhr.
Als ich ihn darauf ansprach, bat er mich "sich nicht da nicht einzumischen". Das erste Mal reingezogen wurde ich jedoch, als wir auf der Autobahn abgebogen sind, um angeblich in einem nahelegenden REWE einzukaufen. Tatsächtlich fuhr er aber stattdessen 3 oder 4 Mal um densselben Häuserblock. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um das Haus des besagten Mädchens handelt und als dann ihr Vater aus dem Haus rauskam, und uns mit dem Fahrrad hinterherjagte, ergriffen wir ruckartig die Flucht aus der Stadt.
Das Mädchen erstatte Anzeige gegen meinen Bruder und das ganze endete damit, dass er 800 € zahlen mußte, worauf 300 € an karikative Zwecke und 500 € an das Mädchen persönlich gegangen sind. Um einen persönlichen Kontakt zu vermeiden, wurde das Geld auf ein zwischenkonto überwiesen, von welchem es an das Mädchen überwiesen wurde.
Doch damit war immer noch nicht genug! Mein Bruder war nachwie vor der Meinung, dass die Abneigung des Mädchens gegenüber nur auf Hetze gegen seine Person zurückzuführen sei und sucht erneut das Gespräch mit dem Mädchen. Hierzu rief er sie mehrere Male an, bis sie ihn irgendwan blockiert hat. Danach hat er - wie ich erst im Nachgang erfuhr - mein Handy verwendet und sie unter meiner Nummer kontaktiert, wodurch ich ein 2. Mal in die Sache mitreingezogen wurde.
Jetzt hat die Universität gehandelt und ihm ein Hausverbot für alle gemeinsamen Vorlesungen, die er mit dem Mädchen hat, erteilt. Mein Bruder wollte das nicht auf sich sitzen lassen und hat einen Anwalt kontaktiert. Daraufhin wurde das Hausverbot aufgehoben.
Da das Mädchen aber nach wie vor nicht mit meinem Bruder zusammentreffen möchte, hat diese widerum über ihren Anwalt erwirkt, dass sämtliche Vorlesungen, die das Möädchen mit meinem Bruder gemeinsam besucht, nun online stattfinden. (Das muß man sich mal vorstellen - wegen einem Konflikt zwischen 2 Einzelpersonen, wird die gesamte Vorlesung für 80 Studenten in den Remote-Modus umgestellt). Auch da will er jetzt aber wieder rechtlich vorgehen. weil er die Remote-Umstellung als "Angriff aus seine Person" empfindet, da die entsprechenden Professoren in der Vorlesung natürlich erklärt haben, warum diese Veranstaltungen jetzt online stattfinden und er der Meinung ist, dadurch vorgeführt zu werden. "(Nur wegen XY müßen wir jetzt die Vorlesung online halten").
Ich weiß echt nicht mehr, wo das weitergehen soll und fürchte, dass das alles noch ein schlimmes Ende nehmen wird. Er macht aber unbeirrt weiter, will immer noch "ein klärendes Gespräch" mit dem Mädchen haben, was diese aber nach wie vor ablehnt, selbst unter Beisitz eines Anwalts. Er meint, dass sonst sein Ruf geschädigt wird, wenn es keine Klärung gibt, aber ich fürchte eher, dass er sich immer weiter in die Scheiße reitet