Ist dieser Schluss für Gedichtsanalyse "Die Irren" v. Georg Heym so korrekt?

Hallo liebe Community,

momentan schreibe ich eine Gedichtsinterpretation.

Ich bin soweit fertig, mir fehlt nur noch ein Schlussgedanke. Im Internet bin ich auf eine folgende Möglichkeit gekommen:

"Der Wahnsinn beziehungsweise das Irresein war nicht nur ein Thema, sondern wurde auch formal simuliert, um die Normen der bürgerlichen Kunst zu hinterfragen. Man versuchte ihn in bestimmten Stilmerkmalen wie dem Reihungsstil oder in der regellosen Sprache nachzuahmen. Mit dem Thema war also auch der Wandel von ästhetischen Wertvorstellungen verbunden. Der Wahnsinn kam auch der Vorliebe für das Groteske entgegen. Teils finden sich hier autobiographische Überschneidungen: Heym hatte Angst wahnsinnig zu werden, Jakob van Hoddis zeigte erste Anzeichen einer Schizophrenie und kam 1914 in die Heilanstalt, während der labile Georg Trakl unter schweren Depressionen litt, alkohol- und drogenabhängig wurde und sich das Leben nahm."

Ich möchte diesen Schluss NICHT übernehmen, zumindest nicht wortwörtlich, finde den Einleitungsgedanken und den Vergleich mit den beiden Dichtern recht gut. Mich würde nur interessieren, ob das denn so stimmt, was da steht. Recherchiert habe ich bereits, dass Georg Heym seine Juristenlaufbahn hasste, aber hatte er tatsächlich Angst vor dem Wahnsinn? Georg Trakl war wohl labil, weil er sich ja auch das Leben nehmen wollte und man ihn in ein Hospital schickte.

Aber so generell, hättet ihr an diesem Schluss etwas auszusetzen?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Deutsch, Schule, Psychologie, Expressionismus, Gedicht, Germanistik, Goethe, Schiller, Gedichtanalyse
Gedichtinterpretation - welche Note bei völlig anderer Deutung?

Hey,

vorweg: Ich bin gerade in der Oberstufe (12. Klasse, Gymnasium) und hatte heute eine Deutschklausur; Thema war die Interpretation von Hofmannthals "Siehst du die Stadt" (1890).

Eigentlich hatte ich ein ganz passables Gefühl nach der Interpretation, und rein sprachlich bzw. von der äußeren Form (korrekte Zitation, Interpunktion, Rechtschreibung etc.) sowie bei der sprachlich-stilitischen Analyse (Stilmittel) dürfte - wie ich es erwarte - alles nicht sonderlich schlecht bis gut sein. Zumindest denke ich, dass das alles (mehr oder weniger) auf dem Niveau meiner vorherigen Klausuren lag und die waren da alle sehr gut.

Nun aber zu meinem Problem: Ich habe das Gedicht so interpretiert, dass die Stadt für eine Person steht, in die das lyrische Ich unglücklich verliebt ist. Das habe ich z. B. damit belegt, dass allein durch die vielen Personifikationen ein Hinweis auf den Menschen hinter dem städtischen Symbol vorliegt und dass die unerwiderte Liebe durch die Distanz des Ichs zur Stadt verkörpert wird; der Liebeskummer (aufgrund der unglücklichen Liebe) außerdem durch das Wort "qualvoll" in einem Vers ausgedrückt wird.

Jetzt habe ich das Gedicht jedoch gegoogelt und im Internet steht diese Interpretation wirklich nirgends auch nur annähernd; wirklich als Symbol für etwas ganz anderes (wie eine Person) wird die Stadt nie gedeutet. Zumeist wird einfach die Stadtdarstellung mit ihren Vorteilen (Pracht im Gedicht), aber auch Nachteilen (Qual) als Gedichtsinn angegeben, wie ich das verstanden habe. Im Nachhinein denke ich jetzt auch, dass das mit der Person, die von einer Stadt verkörpert wird, etwas abwegig zu sein - wieso sollte für einen Menschen eine Stadt verwendet werden? Also klar, könnte man einen Bezug herstellen, weil in einer Stadt nun einmal Personen leben, aber den habe ich z. B. nicht erwähnt.

Mir ist auch klar, dass ich jetzt sowieso nichts mehr ändern kann, und das Googeln war einfach dumm von mir, aber jetzt bin ich total beunruhigt, dass diese Interpretation wirklich komplett falsch ist. Daher meine Frage:

Was denkt ihr, gilt meine Interpretation auch? Oder erwartet mich eine sehr schlechte Note? Ich kann zwar echt nichts mehr ändern und sollte mich damit abfinden, aber ich wollte mal die Meinung anderer dazu hören :/

Vielen lieben Dank für jede Antwort

Annabel

PS.: Bei Interesse; hier ein Link zum Gedicht https://lyrik.antikoerperchen.de/hugo-von-hofmannsthal-siehst-du-die-stadt,textbearbeitung,39.html

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