Verhalten – die neusten Beiträge

Die dümmsten Sachen, die ihr je gemacht habt

"Wer von Euch ohne Sünde ist, möge den ersten Stein werfen 🗿👋". Wir sind alle keine Heiligen und es irrt der Mensch, solange er strebt. Doch was waren Eure größten Faux-pas, die Euch auch Jahre danach reflektieren lassen. Zeit für den großen Gutefrage-Beichtstuhl, hier wird das Unterste zu Oberst gekehrt, keine Leiche soll mehr im Keller versteckt bleiben.😅 Nein, im Ernst, ihr müßt natürlich nicht über irgendetwas schreiben, wenn es Euch allzu sehr belastet oder alte Wunden aufreißt.

Ich fang mal an

  • Wasserflaschen-Attake auf Konzert

Wir waren auf einem Konzert - durften aber unsere Wasserflaschen nicht mit reinehmen und wurden von der Security aufgefordert, sie vor ihren Augen auszuschütten. Da ich es als unsägliche Verschwendung sah, Wasser auf die Straße zu schütten, während anderswo auf der Welt Menschen verdursten, beschlossen wir das Wasser vor den Augen der Security auszutrinken, damit wir nichts verkommen lassen.

Das ganze hat natürlich ein wenig Zeit in Anspruch genommen und weil in der Zeit niemand was gesprochen hat (wir waren ja alle mit Trinken beschäftigt), beschloss ich die Situation mit einem sehr dummen "Scherz" zu lockern. Als ich fertig mit Trinken war, tat ich so als würd ich an der Security vorbei laufen und sagte "Ok, jetzt Attacke!". Mega dumme und unnötige Aktion🤦 Vorallem heute, 12 Jahre später, wo es mittlerweile wirklich vermehrt zu solchen Angriffen kommt, bekomm ich echt einen Kloß im Hals, wenn ich nur dran denke. Die Security-Frau sagte dann nur noch zu mir "Mit solchen blöden Scherzen kann das Konzert auch mal ganz schnell zu Ende sein". Needless to say, daß ich das Konzert natürlich überhaupt nicht mehr genießen konnte und gedanklich nur noch bei meiner blöden Wasserflaschen-Aktion war.

  • Tote Ente nachgeäfft.

Wir waren im Labor (Tierphysiologie) und mußten eine Ente sezieren. Als sie mir vom Praktikumsbetreuer überreicht wurde, nahm ich ihren Kadaver und machte lauthalts "Quak Quak Quak" Geräusche. Natürlich wurde ich sofort von einer Kommilitonin zurecht gewiesen ("Das ist nicht lustig"), doch da war es schon zu spät. Das Tier hat sein Leben gelassen, damit wir etwas Lernen und ich betrete dies mit Füßen.

  • Direktorin gesagt, sie soll ihre Schnauze halten

Wir hatten Raumwechsel in der Schule, weil in dem Raum, wo wir normalerweise Biologie hatten (wir hatten Bio nie im Bioraum, sondern immer in so inem anderen Raum, der keiner Klasse gehört), jemand auf die Tische geschrieben hat, daß er Amok laufen will und die Polizei deswegen den Raum als "Tatort" abgesperrt hat. Ich kam jedoch zu spät und lief noch zu dem abgesperrten Raum. Davor stand gerade meien Direktorin mit einem Polizist und dem Hausmeister. "Ach, Jensek81, auch mal wieder da. Mal wieder zu spät, wie immer. (schaut zu Polizist und Hausmeister). Das ist Jensek81, unpünktlich wie jeden Tag. .Ich würd mal darauf achten, pünktlich zu kommen. Dann wüßtest Du jetzt auch, wo du Unterricht hättest.".. Naja,ich weiß nicht, was mit mir los war, aber ich hab dann nur noch gesagt "Und ich würd mal die Schnauze halten" und bin weitergelaufen.

Needless to say, daß das Ganze natürlich einen Rattenschwanz nach sich zog. Als ich von der Schule nach Hause kam, fragte mich meien Mutter "Und wie war dein Tag?". Ich erzählte vom Schultag und beschloß, die Aktion erstmal für mich zu behalten. Danach meinte sie: "Und sonst hast Du mir nichts mehr zu sagen?". Peinlich berührt fügte ich, eher al Halbsatz, noch ein dass ich heute zu spät kam und meiner Direktorin gesagt hab, sie soll ihre Schnauze halten. Daraufhin sagte meiner Mutter: "Und du denkst, dass ist in Ordnung so etwas zu machen?.. Heute morgen um 7.50 Uhr klingelte das Telefon und deine Direktorin war am Apparat. Sie war wirklich außer sich und hat gesagt, daß sie schockiert war über deine Aktion. Vorallem da du sie die letzten 8 Jahre ja stets immer mit Respekt behandelt hast Ich erwarte von Dir, daß Du dich am nächsten Tag ganz kleinlaut bei ihr entschuldigst".

Doch soweit kam es gar nicht. Der Tag darauf war ein Donnerstag und ein Feiertag und am Tag danach (Freitag) war die Polizei wieder in der Schule. Wegen der Aktion gingen sie davon aus, daß ich die Amokdrohung auf den Tisch geschrieben hab - wobei nur durch einen Kaligraphie-Experte - meine Unschuld bewiesen konnte. Dann war 2 Tage Wochenende, am Montag hatten wir - wegen den Amokermittlungen - nur 1 Stunde. Als ich dann am Dienstag zu ihr ins Büro kam um mich kleinlaut zu entschuldigen, war nur ihre Sekretärin an der Tür. Ich hörte aber, wie sie im Hintergrund schrie. "Das ist Jensek81 an der Tür? Hat sich jetzt seit einer WOche nicht entschuldigt. Der kann mir gestohlen bleiben!!!" Naja, ein paar Tage später kam es doch zu einer kleinlauten Entschuldigung, bevor die Rektorin 2 Wochen später altersbedingt pensioniert wurde. Keiner kam so richtig mit ihr zu Recht, aber so kurz vor ihrer Pensionierung hätte man es sich echt nicht verscherzen müßen.

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Meinung des Tages: Wie weit darf "Humor" gehen?

Humor ist bekanntlich so eine Sache – nicht alle teilen denselben und es hagelt oft Kritik. Wie weit Humor und Satire gehen dürfen, ist bestimmt eine Frage, die sich über die letzten Jahre einige gestellt haben – eins der prominentesten Beispiele war in Deutschland vielleicht sogar das berüchtigte Schmähgedicht von Böhmermann. Doch nun dominiert ein anderer Comedian die Schlagzeilen.

Luke Mockridges Tanz mit dem Abgrund

Bereits in der Vergangenheit wurde der Comedian kritisiert. 
Im Jahr 2016 beispielsweise sorgte ein Spiel für etwas ungewöhnliche Bilder. Gruppen fremder Menschen standen an Denkmälern, Tafeln oder Skulpturen und versuchten eifrig, gemeinsam eine Arena zu besetzen – die Rede ist von Pokémon Go. Mockridge lieferte einen Tweet ab, erklärte, er habe das Spiel falsch verstanden, würde durch die Stadt laufen und Menschen mit Down-Syndrom anstupsen, er habe #Pokemongo falsch gelesen. Er erntete massiv Kritik.

Auch danach stand Mockridge immer wieder in den Schlagzeilen, das aber vor allem aufgrund seines Privatlebens, ihm wurden übergriffiges Verhalten und Vergewaltigung vorgeworfen. Daraufhin zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück.

Nun ist er wieder da – und sorgt erneut für Aufsehen.

Dieses Mal ging es um die Paralympics in seiner Aussage: Im Podcast „Die Deutschen“ äfften die Hosts (Nizar Akremi, Shayan Garcia) Menschen mit Behinderung nach. Auch Mockridge beteiligte sich an diesen Aussagen. Für den größten Aufschrei sorgte wohl die Aussage über die Paralympischen Spiele in Paris. Der Comedian erklärte, dort gebe es Menschen ohne Arme und Beine – man könne diese in ein Becken werfen und wer als letzter ertrinke, der habe gewonnen.

Reaktionen auf Mockridge

Der Sender Sat.1 strich das neue Format mit dem Comedian und distanzierte sich von ihm und seiner Aussage. Auch der Auftritt bei „Nightwash“ wurde abgesagt.

Die Aktion Mensch erklärte, es dürfe keine Toleranz geben für die Abwertung gegenüber anderen Menschen – wenn Menschenrechte mit Füßen getreten würden, etwa unter dem Deckmantel der Comedy, so würde das eine Grenze überschreiten. Auch der VdK betitelte die Aussagen des Comedians als „menschenverachtend“.

Mockridge hat zwischenzeitlich um Entschuldigung gebeten und erklärte, diese Witze habe er gemeinsam mit einem paralympischen Sportler und Comedian erarbeitet.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wo sind die Grenzen von Comedy?
  • Sind die Konsequenzen gerechtfertigt?
  • Sollten Mockridge weitere Konsequenzen drohen?
  • Wie seht Ihr den Umgang besonders auch mit ableistischen Phrasen im Alltag?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüß
Euer gutefrage Team
(Die Quellen findet Ihr ab jetzt direkt im Text hinterlegt).

Bild zum Beitrag
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Kennenlernphase, erste Beziehung(?)?

Vorgeschichte (überspringt sie bitte wenn ihr auf Lesen keine Lust habt): Ich bin jung, ich werde diese Woche noch 15 Jahre alt und ich bin ein Mädchen. Der Junge den ich mag, ist eine Jahrgangsstufe über mir aber auf einer anderen Schule. Am Montag wurde ich von ihm aus meinem Verein gefragt, ob wir unsere Nummern austauschen wollen und ich habe „Ja“ gesagt. Ich mochte ihn vorher schon, er ist immer total freundlich und lieb und ich trainiere gerne mit ihm. Außerdem hat die Situation perfekt gepasst, wir beide saßen auf der Bank und haben eine kurze Pause gemacht :)

So, ähm, heute wollte ich den nächsten kleinen Schritt machen, denn das ist ja doof wenn nur etwas von seiner Seite kommt, jedenfalls habe ich ihn zu allererst gefragt, wie es ihm denn so geht und dann haben wir ein bisschen Smalltalk gehabt. Ich war total aufgeregt, natürlich weiß ich jetzt nicht wie's ihm damit ging.

Frage: Wie sollte ich weiter vorgehen? Ich weiß nicht, wie man sich in der Kennenlernphase verhält und auch nicht so ganz, über was ich denn jetzt plappern soll.

Ich habe gehört, Anrufen ist eine gute Sache. Soll ich ihn vorher fragen, ob wir mal telefonieren wollen oder nicht? Und reden wir dann einfach über uns und unseren Tag und unser Leben? Wenn wir uns vielleicht mal treffen sollten und uns vorher schon geschrieben und zusammen telefoniert haben, worüber können wir dann noch sprechen?

Und wie gehe ich genau jetzt vor? Und beim Training? Er ist erst wieder Montag dabei, vielleicht aber auch erst nächste Woche Freitag. Sollte ich ihn morgen nochmal anschreiben? Morgen bin ich aber wegen meinem Minijob erst spät Zuhause, ich möchte aber nicht, dass er denkt, dass er mir nicht wichtig genug ist um auch mal zwischendurch zu schreiben, wenn ich immer nur Abends was tue.

Auf der anderen Seite kann es für mich doch nicht so aufregend sein wie für ihn, oder? Ich habe doch seine Bestätigung, dass er mich mag aber er nicht zu 100% meine. Er hat mich ja immerhin nach meiner Nummer gefragt, also möchte er mehr Kontakt, als nur im Training, oder? Was bedeutet das eigentlich? Steigere ich mich rein und er meint es gar nicht so?

Außerdem weiß ich nicht, was seine Vorstellungen sind. Ich fühle mich bereit, ein bisschen mehr mit ihm zu reden/unternehmen aber ich weiß nicht, wie und wann man nach sowas fragt. Ich habe bisher null Erfahrungen gemacht und will nichts falsches tun oder sagen und alles ruinieren. Aber ich bin auch gleichzeitig total glücklich und aufgeregt wie sich was wann entwickelt, denn wie gesagt, mag ich ihn ja auch.

Habt ihr Tipps? Tut mir Leid für die lange Frage, jetzt habe ich aber auch alles gesagt :)

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Was haltet Ihr von aufgesetztem Lächeln?

Gekünsteltes, augfesetztes Lachen oder Lächeln wirkt nicht nur anbiedernd, sondern kann sogar krank machen. Davor zumindest warnt der japanische Psychologe Makoto Natsume. Wer krampfhaft eine positive Stimmung nur vortäusche, um eine Fassade zu wahren, riskiere körperliche und seelische Schäden.

Natsume bezeichnet diese psychische Störung als Lächelmasken-Syndrom. Besonders hat er das in Japan bei den zwingend einzuhaltenden Höflichkeitsregeln in der japanischen Dienstleistungsbranche beobachtet, und zwar unabhängig von der persönlichen Gefühlslage. Für diesen Verhaltenskodex gibt es sogar einen eigenen Begriff: Tatemae, was auf Deutsch Maskerade bedeutet.

Auch in der vermeintlichen Service-Wüste Deutschland gehört ein aufgesetztes Lächeln oft zum Alltag. Dabei dürfte für alle Berufe und private Situationen klar sein: Probleme weglächeln hilft nicht. In Projekten und vor allem bei Beförderungen, so die Therapeutin Anne Heinze, die auch als Coach und Beraterin arbeitet, werden Menschen aber, die sich stets ein Lächeln abringen und ihrer Umwelt mit einem aufgesetzten Lächeln begegnen, häufig übergangen. Heinzes Rat: Man muss sein Lächeln keinesfalls ablegen, um die Karriereleiter zu erklimmen und Menschen von sich zu überzeugen, aber man sollte den Anderen gelegentlich mit einem selbstbewussten Auftreten, auch ohne zu intensivem Lächeln, begegnen. Dies erweist sich genauso zutreffend auf den persönlichen Bereich. Ein Mensch, der immer nur freundlich lächelnd tut, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, empfindet man nicht als ehrlich.

Verhalten, Menschen

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