Was haltet Ihr von aufgesetztem Lächeln?
Gekünsteltes, augfesetztes Lachen oder Lächeln wirkt nicht nur anbiedernd, sondern kann sogar krank machen. Davor zumindest warnt der japanische Psychologe Makoto Natsume. Wer krampfhaft eine positive Stimmung nur vortäusche, um eine Fassade zu wahren, riskiere körperliche und seelische Schäden.
Natsume bezeichnet diese psychische Störung als Lächelmasken-Syndrom. Besonders hat er das in Japan bei den zwingend einzuhaltenden Höflichkeitsregeln in der japanischen Dienstleistungsbranche beobachtet, und zwar unabhängig von der persönlichen Gefühlslage. Für diesen Verhaltenskodex gibt es sogar einen eigenen Begriff: Tatemae, was auf Deutsch Maskerade bedeutet.
Auch in der vermeintlichen Service-Wüste Deutschland gehört ein aufgesetztes Lächeln oft zum Alltag. Dabei dürfte für alle Berufe und private Situationen klar sein: Probleme weglächeln hilft nicht. In Projekten und vor allem bei Beförderungen, so die Therapeutin Anne Heinze, die auch als Coach und Beraterin arbeitet, werden Menschen aber, die sich stets ein Lächeln abringen und ihrer Umwelt mit einem aufgesetzten Lächeln begegnen, häufig übergangen. Heinzes Rat: Man muss sein Lächeln keinesfalls ablegen, um die Karriereleiter zu erklimmen und Menschen von sich zu überzeugen, aber man sollte den Anderen gelegentlich mit einem selbstbewussten Auftreten, auch ohne zu intensivem Lächeln, begegnen. Dies erweist sich genauso zutreffend auf den persönlichen Bereich. Ein Mensch, der immer nur freundlich lächelnd tut, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, empfindet man nicht als ehrlich.
1 Antwort
Es hilft durchs Leben zu kommen, aber schön ist es nicht