Hallo zusammen,
ich stecke gerade in einer sehr schwierigen Entscheidungssituation und hoffe auf eure Hilfe.
Ich bin in der Sicherheitsdienstleistungsbranche tätig und nach einer betriebsbedingten Kündigung meines ehemaligen Arbeitgebers seit fünf Monaten auf der Suche nach einer neuen Herausforderung.
Seit fast drei Monaten befinde ich mich im Bewerbungsprozess bei einem Unternehmen, wurde aber immer wieder hingehalten und teilweise sogar für Wochen ignoriert. Nachdem der Niederlassungsleiter eines Standorts X durch einen kurzfristigen Abgang eines Mitarbeiters durch den Regionalleiter auf mich aufmerksam wurde, ging es plötzlich schneller, und wir haben uns gut verstanden.
Nun habe ich endlich ein Vertragsangebot erhalten: 3.850 Euro brutto im Monat, zusätzlich 41,00 Euro brutto je Bereitschaftsdienst (telefonische Erreichbarkeit) und einen Firmenwagen inklusive Privatnutzung. Allerdings wurde mir erst im letzten Gespräch mitgeteilt, dass ein Teil des Gehalts leistungsabhängig ist (10 % Marge) – etwas, das vorher nie erwähnt wurde. Hierbei spielt der Krankenstand, Deckungsbeitrag und die Kostenverursachung durch z. B. Mitarbeitereinweisungen eine Rolle. Bei zu hohen Kosten würde mein Gehalt also sinken.
Zusätzlich müsste ich für diesen Job einen Zweitwohnsitz finanzieren, was meine monatlichen Ausgaben erheblich erhöhen würde.
Auf der anderen Seite habe ich Aussicht auf ein zweites Jobangebot: 4.250 Euro brutto im Monat plus 200 Euro Bereitschaftspauschale (telefonische Erreichbarkeit), also insgesamt 4.450 Euro inkl. Firmenwagen mit Privatnutzung. Allerdings wäre hier eine hohe Reisebereitschaft erforderlich, da ich drei große Standorte eines Versandhändlers betreuen würde und drei bis vier Tage pro Woche im Hotel übernachten müsste. Die Reisetage gelten als Arbeitszeit (Mo-Fr). Homeoffice wäre hier möglich, beim ersten Job allerdings nicht.
Bei Job 1 hätte ich ein Team um mich herum, während ich bei Job 2 komplett auf mich allein gestellt wäre, jedoch mehr Handlungsspielraum hätte. Die Differenz zwischen den beiden Jobs beträgt 7.200 Euro brutto im Jahr. Um beim ersten Job auf das Gehalt des zweiten Jobs zu kommen, müsste ich mindestens zwei Jahre im Unternehmen bleiben.
Da ich Mitte 20 und aktuell alleinstehend bin, denke ich, dass ich die Belastung für zwei Jahre in Kauf nehmen könnte. Allerdings habe ich Bedenken, ob die hohe Reisebereitschaft es schwierig machen könnte, eine Partnerin zu finden. Einige sagen mir jedoch, dass die richtige Frau für eine temporäre Zeit kein Problem damit hätte.
Nun meine Frage: Wäre es unprofessionell, den ersten Job anzunehmen und nach ein oder zwei Wochen zu kündigen, falls das Jobangebot von dem 2. Job kommt?
Mich macht diese Aktion des 1. Arbeitgebers so sauer, dass man mir das quasi die ganze Zeit verschwiegen hat.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tipps, wie ich diese Situation am besten angehen kann?
Mein bester Freund meinte zu mir, was mich zum nachdenken gebracht hat; Junge, dass sind Wirtschaftsunternehmen. Wenn du gehst, kommt ein anderer.
Ich bin auch besorgt, da die Branche relativ klein ist und viele Leute sich kennen. Einige der handelnden Personen habe ich bei LinkedIn in meinem Netzwerk und möchte die Konsequenzen eines schnellen Wechsels vermeiden.
Ich freue mich auf eure Rückmeldungen und danke euch im Voraus für eure Hilfe!
Sorry für den Roman.
Rückfragen gerne!!!!!