Hi,
ich habe ein "Problem" mit meinem Pferd, bzw. bräuchte evtl mal einen anderen Blickwinkel.
Er (Wallach, 2) und ich sind seit über einem Jahr ein Team. Vertrauensbasis auf beiden Seiten gefühlt bis ins Unendliche.
Er wurde beim Vorbesitzer nicht "gearbeitet", in seinem Fall hieß das aber auch: Er kannte kein Halfter, ließ sich nicht führen, gab keine Hufe, etc. Fohlen ABC war praktisch nicht vorhanden.
Das haben wir uns hart erarbeitet im letzten Jahr.
Für ein bisschen Abwechslung im Koppelalltag gehen wir spazieren, erkunden das Umland und lernen neue Dinge kennen (zB ein Reh oder Hunde, Kinder, Autos...).
Eigentlich ist er relativ entspannt für sein Alter und die fehlende Früherziehung und er dackelt mir überall hinterher. Ab und an gibt es ein wenig Skepsis (zB beim Gummi-Lappen Vorhang am Paddock), aber im Endeffekt kommt er mit.
Jetzt gibt es aber immer wieder Momente und Phasen, da knallt ihm eine Sicherung durch und er steigert sich in seine Panik rein. Panik vor den banalsten Dingen, die er tausend Mal schon erlebt hat (z.B. der Traktor, das Knistern einer Tüte, ein Stapel alter Reifen am Wegrand...).
Er ist dabei auch nicht wieder runter zu bekommen. Ich kenne diese Ticks ja und bleibe daher inzwischen total cool und gechillt, weil ich weiß, wie er reagiert.
Ich verstehe nur nicht, warum er sich absolut nicht wieder einkriegt. Ich signalisiere ihm deutlich, dass ich die vermeintliche Gefahr gesehen habe und das alles cool ist. Es spielt dabei auch keine Rolle, ob wir uns von der vermeintlichen Gefahrenquelle entfernen, oder nicht.
Er ist nicht hypersensibel oder schreckhaft, manchmal macht er den Eindruck eines alten Veteranen, nicht eines Jungpferdes... Er wird NICHT gearbeitet oder irgendwie ausgebildet aktuell (wir gehen nur spazieren, putzen und schmusen, ab und an ein bisschen Schrecktraining, was er alles mega cool mitmacht). Er steht im Offenstall in einer gemischten Herde, ist rangmittig. Er hat keinen Stress, die Herde ist harmonisch und es gibt viel Platz und Heu ad lib.
Es gibt Wochen, da ist alles cool, dann wieder Momente da dreht er durch, aber am nächsten Tag ist der gruselige Stapel alter Reifen sein bester Freund...
Wie kriege ich ihn in seiner Panik auf mich fokussiert, damit er begreift, wo ich bin ist alles gut?
Wie kriege ich allgemein diese Panik "Anfälle" reduziert?
Bluttest ergab nix auffälliges, keine Mängel.