Magengeschwüre beim Pferd?

5 Antworten

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Ich habe auch einen mit Magengeschwüren, wir haben in der Klinik Gastro machen lassen um Gewissheit zu haben, allerdings ist das schon auch eine mittlere Tortur für diese Pferde durch die lange Fresspause.

Und wenn du dann weißt, dass da Geschwüre sind ändert das an sich ja nichts, da es sozusagen kein Heilmittel dagegen gibt. Die Behandlung läuft so, wie es dein TA dir jetzt auch empfohlen hat. Im Akutfall, also wenn das Geschwür (oder mehrere...) "aufblüht", Gastrogard oder Pepticure (letzeres ist etwas billiger).

Zu beachten gibt es vor allem folgendes: 24 h Heu bzw. keine Fresspausen > 3 - 4h. Der Magen eines Geschwürpatienten darf NIE leerlaufen, denn schwappt die Magensäure über die Geschwüre werden diese - rudimentär erklärt - gereizt u. das führt zu Schmerzen, Koliken,...

Der 2. Punkt ist Stress! Magenpferde reagieren äußerst sensibel darauf, neben falscher Fütterung einer der Auslöser für Geschwüre. Welche Faktoren da zusammen kommen ist für jedes Pferd unterschiedlich. Kann die Herde in der aktuellen Konstellation sein, der Boxennachbar, die Fütterungszeiten, Reiten, Turnier,...

Meinen zB habe ich von einem ziemlich erfolgreichen Turnierreiter übernommen, der hat das einfach nicht mehr gepackt. Seit er keine Turniere mehr geht u. seinen speziellen Bedürfnissen Rechnung getragen wird, geht es ihm gut.

Meiner steht ihm Offi mit 24h Heu u. im Sommer Wiese dazu, bekommt Hafer (Schleimstoffe), Leinsamen (Schleimstoffe), Mineral u. Magnoguard von Iwest. Er wird regelmäßig gearbeitet (natürlich nicht exzessiv) geht aber natürlich keine Turniere mehr. Damit fahren wir seit Jahren gut.

Wenn deiner jetzt akut kolikt, kannst du ihm auf jeden Fall Mash geben (kleine Portionen) u. Colosan.

Nochmal mit dem TA besprechen, wie du weiter vorgehen sollst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
pony  04.12.2021, 13:13

ich bin für klinik, denn in der klinik geben sie das mash über die nasenschlundsonde. dann braucht er es nicht zu fressen.

denn er wird es wohl nicht tun.

zähne, eventzell nicht vertragene sedierung, entzündlicher vorgang, plus wetterumschwung... das hat schon mehr als ein junges pferd gekillt.

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fahr in die klinik.

es muss etliches jetzt ins pferd rein, damit sich keiin darmverschluss durch mindervolumen im darm bildet. der darm verlagert sich dann sehr leicht und an einem der engpässe bildet sich eine verdrehung, die den darm komplett abschliesst. eine frische darmdrehung ist leicht oparabel und ohne folgeschäden für das pferd.

der darm dürfte mittlerweile nahezu leer sein - das ist lebensgefährlich!

möglichst schnell in die klinik - vor allem, weil das pferd später vielleicht nicht mehr transportfähig ist.

dazu kommt bei deinem pferd, dass ja eine weitere, immer noch behandlungsbedürftige erkrankung im maulbereich vorliegt.

auch die sedierung kann verursacher sein - zu hoch dosiert oder mittel nicht vertragen oder gar allergisch. ein zertifizierter pferdedentist macht eine reine kontrolle mit haken abschleifen ohne sedierung.

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hättest du mal am donnerstag schon gefragt...

denn es gibt natürlich fütterungsmöglichkeiten, die den fall der völligen darmentleerung oder des stark verminderten darmvolumens mit grosser sicherheit verhindern können.

aber dafür ist es jetzt erst mal nicht der richtige zeitpunkt. dein pferd muss in die klinik.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
navisa393 
Fragesteller
 05.12.2021, 07:11

Danke für deine Antwort! Fressen tut er mittlerweile gut, geäppelt hat er auch einige Male im Laufe des letzten Tages. Habe die Klinik nochmals bei der Tierärztin gestern angesprochen, aber sie meinte, dass es nicht unbedingt notwendig wäre. Wenn es sich verschlechtert werde ich ihn natürlich einpacken und in die Klinik fahren!

Er muss bei der Zahnkontrolle leider sediert werden, weil er da nicht ganz einfach ist.. Sonst hätte ich auch keine Sedierung gewollt.

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pony  09.12.2021, 14:18
@navisa393

das mit der sedierung bei der zahnkontrolle ist blödsinn.

dann holt man sich einen fähigen zertifizierten pferdezahnarzt.

aber egal - wenn man sein pferd schädigen will, damit tante doktor schneller beim nächsten patienten ist und mehr geld scheffeln kann, ist das immer die eigene entscheidung.

als nächstes wird dann bei der hufbearbeitung sediert, dann bei der wurmkur etc...

es ist ja soooo einfach für den, der am pferd arbeitet...

alles gute - vor allem für dein pferd.

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navisa393 
Fragesteller
 10.12.2021, 17:48
@pony

Jetzt unterstellst du mir das? Nur um es gesagt zu haben, mein Pferd ist mir unglaublich wichtig und ich will nur das beste für ihn. Er ist erst fünf Jahre alt und nicht ganz einfach, wie ich es in dem Kommentar schon geschrieben hatte. Bei der Zahnbehandlung hatte er etwas schiefe Schneidezähne und Haken, was beides korrigiert wurde. Die Dentistin ist übrigens zertifiziert, nur zur Info :)

Beim Hufschmied ist er brav und Wurmkuren nimmt er auch ohne Probleme.

Aber da er schon schlechte Erfahrungen beim Tierarzt etc gemacht hat und es sicherer für alle Beteiligten ist, wird er bei der Zahnbehandlung sediert. Meine Stute bekommt bei sowas übrigens nie eine Sedierung, weil sie da brav ist und nicht rumhampelt oder in Panik ausbricht.

Ich habe die Frage gestellt, weil ich bisher keine Erfahrungen mit Magengeschwüren hatte und ich mir noch den ein oder anderen Tipp holen wollte.

Aber danke für deine ehrliche Meinung und ich hoffe, das nächste Mal urteilst du nicht, ohne den Hintergrund zu kennen.

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Zwei Dinge fallen mir ein:

  • Eine Gastrogard-Kur
  • Klinik

Würde beides beim TA ansprechen.

Meine TA hat uns mal 4 Tage Gastrogard verschieben um zu prüfen ob ein Magenproblem vorliegt. Also nicht einfach so. Er war krank! Abgemagert und Pumpen.
Sie meinte, wenn sich nach 4 Tagen die Symptome nicht deutlich verbessern, ist der Magen höchstwahrscheinlich nicht betroffen.
Wenn doch hätten wir Gastrogard dann als Kur für ein paar Wochen gegeben. War aber nicht so. War doch die Lunge.

Aber wenn man so eine Magenspiegelung umgehen kann, würde ich das immer wieder erstmal so machen.

Unser Koliker besucht 2-3 mal im Jahr die Klinik. Der wird sofort gespritzt und dann verladen sobald er auffällt. Das war bisher auch nie eine schlechte Idee. Die Untersuchungen dort werden alle sehr schnell hintereinander gemacht. Die Diagnose kommt meist schon nach ein paar Stunden. Das Pferd wird streng überwacht und es kann im Notfall sofort gehandelt werden. Preislich nimmt sich das nicht viel. Ständig wieder den TA zum Stall zitieren ist nicht viel günstiger. Und du schläfst wesentlich ruhiger, wenn das Pferd vom Klinikpersonal 24h überwacht wird.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren

Ab in die Klinik

pony  04.12.2021, 13:10

definitiv.

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So ein Pferd gehört in die Klinik

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde