Jungpferd unruhig sobald er mich nicht sieht?
Hallo ihr Lieben! Ich habe leider ein kleines "Problem". Mir wurde ein schon "eingerittener" und angeblich auch eingesprungener Dülmener anvertraut. Nun ist das Problem, dass er sich beim Aufsteigen immer wieder zu mir dreht wenn ich mich (erhöht wegen der Aufstiegshilfe) neben ihn stelle. Auch was das Hufe geben angeht ... Solange er mich sieht, sprich ich bei ihm vorne stehe ist alles gut und andere dürfen die Hufe nehmen, auskratzen etc., aber sobald ich nicht mehr vorne bei ihm bin geht gar nichts mehr... Hat da jemand eine Idee was ich machen kann?
Liebe Grüße, Selina
Bild: Um den süßen Kerl geht es
Echten Dülmener (gefangen) oder Nachzucht?
Gefangen ☺️
5 Antworten
er macht das, weil er das kann.
und für das maul finde mal ein gebiss, wo er die zunge nicht drüber schieben kann...
das halfter passt auch vorne und hinten nicht und hat den völlig falschen schnitt. der backen- und der zungenbeinriemen sind VIEL zu kurz und das genickstück VIEL zu lang. und mit dem plüschzeug dran - zweimal kopf geschüttelt, hat er es ausgezogen.
als erstes mal dafür sorgen, dass die passende ausrüstung da ist.
das muss ein profi machen, weil das pony ein paar sehr unschöne anatomische eigenschaften hat.
durch die lage, grösse und form der nüstern und des nasenbeins hat er verengte luftwege.
dazu kommt ein starker unterbiss. dann unter der zunge eine schwellung, die da nicht hingehört. die unterkiefergestaltung - soweit erkennbar - weist auf ein ausgerenktes oder mal gebrochenes zungenbein hin. kann schon mal passieren, wenn bei dem schauspektakel zwei ausgewachsene männer einem fohlen auf den kopf springen.
die stellung der augen ist sehr spannend. das pony hat eine massive sichteinschränkung. und ja - das ist schon richtig. der sieht dich nicht. statt einen sichtkreis von 270 grad, hat er knappe 180.
die augen sind sehr nach vorne stehend. was bedeutet, dass das tier sein vorderes sichtfeld nicht verarbeiten kann. das pferdegehirn setzt nicht das gesehene beider augen zu einem bild zusammen, sondern die verarbeitung erfolgt für beide augen separat.
das pony nimmt den vorderen bereich seiner umgebung in etwa so wahr: - wenn das das linke auge ist, sieht es dasselbe bild noch mal auf dem andern auge.
https://www.doppelbilder.at/wp-content/uploads/2019/05/Alex-01-2000x1200.jpg
mit diesem pony zu springen ist selbstmörderisch. es kann nicht taxieren.
das problem mit dem aufsitzen und hufe auskratzen lässt sich lösen, indem man das pony permanent berührt und ihm beibringt, den kopf in die richtung zu drehen, damit es die person sehen kann.
an dies tier darf NIEMAND heran, der nicht eingewiesen ist.
trotzdem musst du, sollte es ins gelände gehen, für das pony mitschauen und rechtzeitig die halbe parade oder ein entsprechendes aufmerksamkeitswort geben.
ich würde auch grundsätzlich zum longieren eine doppellonge verwenden.
geraderichten wird niemals möglich sein, da das pony immer zu einer seite den kopf drehen muss, um zu lernen, entfernungen abzuschätzen.
sollte er SEHR schreckhaft sein - scheuklappen wären hier ein probates mittel.
generell würde ich keine person, die nicht volljährig ist, mit einem croy-dülmener arbeiten lassen. denn diese ponys wurden beim fang so brutal misshandelt und traumatisiert, dass es immer eine wanderung auf messers schneide sein wird.
auf das vertrauen eines croy-dülmeners würde ich mich nicht um das schwarze unterm fingernagel verlassen.
es kann lange jahre gutgehen - und plötzlich schlägt es um.
generell würde ich keine person, die nicht volljährig ist, mit einem croy-dülmener arbeiten lassen. denn diese ponys wurden beim fang so brutal misshandelt und traumatisiert, dass es immer eine wanderung auf messers schneide sein wird.
Die Ponys sind echt toll, bis sie aus der Haut fahren! Alle man in Deckung kann ich nur bestätigen.
danke.
ich bekomme nie wieder die frage aus dem kopf von dem dülmener pony, das sich umgebracht hat.
schädel- und genickbruch, weil ein pony mit anlauf gegen die stallmauer rennt, ist schon tragisch.
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ich vergass zu erwähnen, dass die augenstellung dem pony nur wenig platz fürs gehirn lässt. ob das folgen hat, lässt sich nicht vorhersagen.
meine Frage wäre auch, ist es dann nicht reine Quälerei bei diesem Pony, es noch zu reiten bei all den Problemen? Mein Verstand würde sagen ja.
Hast du Erfahrung mit Jungpferden? Hast du einen erfahrenen Trainer zur Seite? Wie alt ist das Pferd? Wann/wie wurde es eingeritten? Was machst du ihm? Was kennt das Pferd schon?
Junge Pferde brauchen ganz besonders Führung u. Sicherheit. Jmd, der um ihre Besonderheiten physiologischer als auch psychologischer Natur weiß. Daher sollte da immer jmd mit entsprechend Erfahrung ran. Was das Pferd jz lernt, prägt es für sein weiteres Leben. Sowohl negativ als auch positiv. Eine "Umprogrammierung" falsch eingeschliffener Muster ist aufwendig u. an sich unnötig, wenn von Anfang an auf die richtigen Dinge geachtet wird.
Was du beschreibst klingt nach einem unsicheren Pferd, ganz normal für junge Pferde, welches weder sich selbst u. schon gar nicht dir vertraut. Auf dem Foto sehe ich einen kleinen Spatz - mit übrigens völlig unpassendem Halfter - den ich noch gar nicht unter den Sattel nehmen würde. Mit seinesgleichen auf die Weide, dazu Halfterführigkeit, Putzen, Bodenarbeit um mit Muskelaufbau zu beginnen. Skala der Ausbildung ist bekannt....?
Wenn dir was an dem Pferd liegt u. auch daran einen gut u. gesund ausgebildeten Partner zu haben, dann hole dir bitte einen erfahrenen Jungpferdebereiter zu Hilfe. Alles andere vermurkst das Pferd u. nimmt dir den Spaß.
Sowohl negativ als auch positiv. Eine "Umprogrammierung" falsch eingeschliffener Muster ist aufwendig u. an sich unnötig, wenn von Anfang an auf die richtigen Dinge geachtet wird.
Der wurde gefangen. Dem trau ich so weit, wie ich ihn werfen kann.. Hat ja schon als Fohlen gelernt, dass Menschen brutal und böse sind, da gehört ein absoluter Profi dran und zwar nur der
Schlichtweg nochmal 3 Schritte zurück gehen in der Ausbildung.
Bitte besorge dir jemanden, der dich vom Boden aus coacht, also einen Trainer. Das muss, gerade beim Dülmener, kein FN Trainer sein, sondern darf einer der 264.478 anderen Trainer sein für Bodenarbeit und reiten.
Er vertraut dir noch nicht genug - ganz simpel.
Sauber ausbilden lassen.
Zusammen mit den Ausbilder , am Umgang arbeiten
- gute lebensversicherung abschliessen.
- gute unfallversicherung abschliessen mit hoher deckungssumme bei dauerhafter invalidität.
- patientenverfügung schreiben.
Ich bin mal die Spaßbremse!
4 Wochen schauen wo das Pferd hingeht, bedingt nutzbar oder sekundär Nutzung.
Sicher würde das Tier nur in sehr ausgewählte Hände den Hof verlassen und wenn von den 5 bis 10 Reiterfamilien, keine das Pferd haben will, kenn ich sein Ende schon.
Ich denke, du verstehst das falsch. Er ist nicht in dich verliebt und will dich deshalb ständig sehen, sondern er kann es gar nicht leiden, wenn jemand neben ihm steht, wo er nicht alles mitkriegt, was mit ihm passiert. Er hat schlichtweg kein Vertrauen, was aber völlig normal ist.
Das gehört zur Jungpferdeausbildung, was immer ein erfahrener Reiter machen sollte.
das mit dem vertrauen kommt dazu. die stellung der augen ist nach vorn gerichtet wie bei einem kanadischen wasserhund.
der kann an der seite schlicht nix sehen.
der deformierte kopf lässt auf frühgeburt und starke inzucht schliessen.
Amen.