Pferd tritt beim Hufe auskratzen?

5 Antworten

Kann auch einfach eine Unart sein. Bei meiner RB ist es oft so, dass sie nach dem Abstellen der Hinterhufe das Bein wie zum Austreten hochzieht, dann aber selber wieder ruhig abstellt. Vorheriges Rumzappeln hat sie sich bei mir mittlerweile abgewöhnt, da musst du halt konsequent sein, was du auch bist.

Hab ich das so verstanden, dass er das nur manchmal macht? Oder immer, bei jedem Hufe auskratzen?

FantaCola02 
Fragesteller
 28.12.2016, 15:19

Immer,bei jedem Hufe auskratzen. 

Dann üben wir das weiter :-)

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netflixanddyl  28.12.2016, 15:24

Achso. Dann musst du, wie schon andere gesagt haben, üben und üben und üben. Dafür gibt es ja versch. Methoden - Hauptsache du kommst damit klar (und das Pferd Natürlich). Viel Erfolg :)

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Crassiella  29.12.2016, 11:19

Lustigerweise kann ich dir genau sagen, warum dein Pferd "dass sie nach dem Abstellen der Hinterhufe das Bein wie zum Austreten hochzieht, dann aber selber wieder ruhig abstellt."

Ich habe mich dazu schon vor langer Zeit einmal belesen. Und zwar ist das so wie bei Menschen auch. Stellt euch vor, ihr verwarrt mit eurem Arm zu lange in der gebeugten Stellung,ihr müsst ihn irgendwann gerade machen um ihn sozusagen "aus zu Knacksen" und so ist es bei Pferden mit ihren Knien auch. 

Wenn man den Huf hoch nimmt und nicht erst mal in Richtung Bauch geht sondern sie gleich auskratzen will, dann passiert es oft,dass ihr Knie sich "verknackst" und sie dann wenn der Huf wieder abgestellt ist,den Huf noch mal hochziehen in Richtung Bauch,( so dass es so ausschaut als wenn sie gleich austreten wollen) um einfach das Knie wieder zu "entkrampfen!"

 Ich hoffe das war jetzt verständlich. Deswegen versuche ich das beim Putzen jetzt immer zu berücksichtigen,denn es kann passieren,dass es dem Pferd so unangenehm wird, das es versucht, das während des Auskratzens zu machen...😥 Und das kann dann etwas unangenehm werden.

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netflixanddyl  29.12.2016, 16:06

Das wusste ich nicht.. werde ich mal beachten :)

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Zum einen würde ich das nicht durchgehen lassen. Egal, was der Grund ist, treten gibt's nicht. Niemals darf ein Pferd etwas tun, was uns zerbrechliche Menschen gefährdet, egal, wie es ihm geht. Dass sie untereinander viel grober sind, ist normal und ok, aber beim Menschen ist man als Pferd einfach vorsichtig.

Zur Erziehung dazu gehört aber auch, dass wir auf nur vorsichtig geäußerte Probleme reagieren. Beachten wir ihre Sorgen nicht, müssen wir uns nicht wundern, wenn sie die immer deutlicher äußern.

Meine erste Vermutung, weil halt auch so häufig zutreffend, ist, dass Pferde, die einen nicht länger geben wollen, auf den anderen drei Hufen nicht bequem genug stehen, um den einen lang vom Boden weg zu haben. Ich weiß nicht, was in der Ausbildung der Hufschmiede schief läuft, aber so viele nicht funktionierende Hufe wie in den letzten Jahren habe ich von deren Zunft früher nicht gesehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
FantaCola02 
Fragesteller
 28.12.2016, 20:03

Danke für die Antwort :-)

Nächste Woche kommt ein Hufpfleger und kugt sich seine Hufe an.

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Baroque  29.12.2016, 15:32
@FantaCola02

Hufpfleger klingt für mich gefährlich ... denn so darf sich jeder nennen. Auch Du, wenn Du Dir Messer und Raspeln kaufst und losziehst ... mir wäre da schon wichtig, dass jemand eine gute Schule absolviert hat, z.B. eine Huforthopädenausbildung. Natürlich gibt es auch immer gute Autodidakten, in jedem Fach ... aber find mal zufällig den einen guten, der sich wirklich von denen unterscheidet, die sagen "ach quatsch, Ausbildung, das krieg ich grade noch selber hin". Vielleicht hast ja das Glück auf den einen zu treffen, aber garantieren kann es Dir keiner. In den Huforthopädenregistern hingegen bleibt nur, wer gut genug ist, alle anderen fliegen raus.

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ein ähnliches Problem hatte ich im April/Mai mit meiner neuen Stute auch. Sie hat die vorderen Hufe brav gegeben, aber hinten wollte sie sofort austreten, sogar gezielt in die Richtung des Menschen. 

Woher kommt dein Pferd denn und wie ist es aufgewachsen?

Bei mir hat sich rausgestellt, dass sie aus England kommt (Connemara - Stute) und auch dort aufgezogen wurde. Anscheinend ist es in England anders mit dem Auskratzen der Hufe. Der Huf wird dort nämlich nicht angehoben, sondern nur "eingeknickt" (so wie die Entspannte Haltung beim Pferd) und so kratzt man dann den Huf aus. 

Meine Stute war wohl ziemlich überrumpelt mit meiner Art, die Hufe sauber zu machen und befand es als "störend" oder unangenehm. 

Ich habe sehr lange und sehr konsequent mit ihr gearbeitet. Immer wenn sie nicht getreten hat, wenn ich ihren Huf anheben wollte, habe ich sie mit einem Stück Apfel/Karotte/... belohnt (natürlich auch mit Stimme). So hat sie das Anheben der Hufe langsam mit etwas positivem in Verbindung gebracht und heute klappt es einwandfrei. 

Was ich dir aber raten würde ist, den Huf immer fest in der Hand zu halten und auch wenn des Pferd sich entziehen will, nicht loszulassen (sofern es geht). Sonst sieht sich das Pferd auf der Gewinnerseite mit seinem Verhalten :)

FantaCola02 
Fragesteller
 28.12.2016, 15:18

OK danke :-)

Wir haben ihn privat von einer Familie gekauft und die haben ihn direkt vom Züchter. Beim ersten Proberitt hat die Besitzerin ihm die Hufe noch selbst aufgekratzt und sie dabei ganz normal hochgehoebn.Aber interessant das andere das anders machen in England  :-)

Dann werde ich wohl mit ihm üben!

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leomaus11  28.12.2016, 15:20
@FantaCola02

kein Problem :) das mit England wusste ich selbst auch nicht davor, ich bin aber froh, dass es bei mir eine so schnelle Lösung hatte xD 

Auf jeden Fall ganz viel Glück mit ihm, das wird schon :)

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Ganz ehrlich? Auch wenn jetzt viele entsetzt sein werden, aber wenn mein Pferd nach mir treten würde, dann würde ich ihn recht derb anschnauzen und ihm beherzt eins aufs Hinterteil klatschen, dass es nur so scheppert. Und zwar umgehend, das es genau weiß, wofür das ist, das er da gerade kassiert.

Pferde untereinander sind nicht zimperlich, wenn sie ihre Differenzen klären, und bewerfen sich auch nicht gegenseitig im Streit mit Wattebäuschchen, sondern treten mitunter volle Hacke zu, deshalb fallen sie auch nicht psychisch in Ohnmacht, wenn man sich in solchen Situationen auch mal energisch zur Wehr setzt. Man darf es halt nicht übertreiben und auf ein angebundenes Pferd hysterisch einprügeln. Doch einen Schlag aufs Hinterteil, zusammen mit einer energischen Rüge, das verstehen und akzeptieren die meisten.

Anders sieht es bei misshandelten Tieren aus. Da muss man sicher anders vorgehen.

Doch Dein Pferd scheint gerade seine Grenzen bei Dir auszutesten und auszuloten, wie weit er bei Dir gehen kann, was Du Dir so gefallen lässt und da halte ich es für wichtig, dem energisch, liebevoll konsequent entgegen zu treten.

FantaCola02 
Fragesteller
 28.12.2016, 15:26

OK, danke :-)

Dann werde ich das auch mal so probieren.

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Immer wieder üben und ihn nicht durchkommen lassen. Zur Not als Hilfe eine Trageschlinge nutzen wie bei Hufschmieden. Dann kann er rumfuchteln und wird irgendwann merken, dass er die Balance verliert, wenn er rumhampelt. Das wird ihm nicht gefallen.

Du dar´fst dann nur keinesfalls absetzen lassen, da muss er dann durch und sich auch evtl. mal auf den HIntern setzen. Nicht durchgehen lassen, sonst weiß er, dass er es machen kann.