Der Sitz muss in erster Linie eine Funktion erfüllen. In den Lehrbüchern ist ein Ideal abgebildet, das sich beim anatomisch ideal aufeinander passenden Pferd-Reiter-Paar auch so einstellen wird, wenn der Reiter genug gelernt hat, um die Funktion top zu erfüllen.

Fakt ist aber: Anatomie ist etwas individuelles. Es gab Zeiten, in denen man alle Reiter, ungeachtet dessen, auf welchem Pferd sie saßen, ob sie männlich oder weiblich waren, was sie für eine individuelle Anatomie und Vorbildung hatten, beharrlich in diese Form gepresst hat. Deren Reiten war hart und fest in der Muskulatur. Sie hatten ja schon eine ordentliche Spannung aufzubauen, um die Form zu erreichen. Ritt man deren Pferde, merkte man, dass auch diese gleich mit einer hohen Grundspannung daher kamen. Losgelassenheit konnte in keiner Sekunde hergestellt werden. Und deren Reiten endete zu häufig im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, weil Gelenke zu sehr verschlissen waren.

Deshalb geht man heute in der Regel den anderen Ansatz, erst mal locker sitzen und dann nuancenweise in die Richtung des Lehrbuchsitzes, wenn es für die Funktion nötig ist. Einfach die Grenze vorsichtig genug erreichen, dass nichts verschleißt, jedoch die Funktion verbessert wird. So ein bisschen wie in der Architektur: form followes function. Probieren, aber nicht verbiegen ist der Weg.

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Ich hatte vom 6. bis zum 14. Lebensjahr nichts. Ich bin in alten Hosen und Halbschuhen und alten T-Shirts geritten. Das war normal.

Als ich 12 war (1987), haben die verwöhnten Nachbarsmädchen neue Reithosen bekommen, weil sie sie beim Stangen streichen getragen hatten und ein Farbfleck drauf kam. Ich kaufte eine der gebrauchten Hosen mit Fleck für 20 Mark von meinem Taschengeld (2 Monate Taschengeld und entsprechend Verzicht auf die Reitstunde, die ich mir vom Geld hätte kaufen können). Meine Mama hatte ein einsehen, trennte die längst hart gewordenen Knieleder runter und nähte mir Stücke aus Fensterleder stattdessen drauf. Reithosen habe ich seitdem 5 Stück selbst gekauft. Zwei davon passen derzeit.

Mit 14 (1989) ritt ich meine erste Jagd und hatte mir damit eine Jagdkappe verdient, die meine Tante mir zum Geburtstag schenkte. Die drückte so, dass ich sie nur aufsetzte, wenn ich unbedingt musste, weil ich innerhalb 5 Minuten so Kopfschmerzen bekam, dass mir schwindelig wurde. Die Tante war Patentante und schenkte zum Geburtstag und zu Weihnachten je 50 Mark. Normalerweise je 2,5 Reitstunden. Für die Jagdkappe fehlten mir also wieder 2,5 Reitstunden für's Jahr. Aber nur mit Kappe durfte man gewisse Dinge (ist ja tatsächlich auch sinnvoll) und so musste ich halt auf Unterricht verzichten. Den Helm tausche ich gemäß Kenntnis aus der Materialprüfung inzwischen alle 7 Jahre gegen einen neuen und kaufe jetzt immer Uvex, weil die Helme für runde Köpfe fertigen und mich die nicht drücken.

Zum Abitur mit 19 bekam ich vom Opa ein wunderschönes Geschenk. Lederstiefel. 250 Mark legte er hin. Das Modell gibt's noch. Wenn man jetzt den Königs Komet günstig erwischt, super Sonderangebot, zahlt man auch unter 300 Euro, oft aber auch über 500. Der Stiefel ist jetzt neulich 30 Jahre alt geworden. Im langjährigen Mittel habe ich ihn pro Woche 2,5 Einheiten getragen. Letzte Woche habe ich gesehen, ich sollte ihn wieder besohlen lassen, dass ich nicht versehentlich auf der Rahmennaht laufe. Ansonsten ist er wie neu.

Sonst besitze ich noch einen regendichten Kilt und Winterhandschuhe, die ich auch zum Radfahren zur Zeit brauche.

Weitere reitspezifische Sachen habe ich nicht zum Anziehen.

Die Pferde haben jeweils einen Geländesattel, mit dem Passier Eventing ein solides Basismodell und inzwischen auch einen Dressursattel (beim eigenen Pferd leistet man sich auch mal was). Da ich einen mir angenehmen Gebäudetyp Pferd kaufe, also immer ähnliche Pferde, ließen sich die Sättel der Vorgänger anpassen, die Sättel sind also alle ca 12 Jahre alt. Dazu haben sie Sattelunterlagen, Baumwoll Kleinstepp, je Sattel und Pferd 2, dass man auch waschen kann. Je ein Gurt, Bügelriemen und Steigbügel. Dann hat jedes Pferd ein Paar Hufschuhe und einen Kappzaum sowie einen Striegel, eine Bürste, eine Haarbürste, gemeinsam einen Hufauskratzer. Ich habe noch eine Longe, eine Touchiergerte, eine Dressurgerte und einen Horsemanship Stick.

Inzwischen hat jedes Pferd eine Regendecke aus dem einfachen Grund, dass ich durch regelmäßige manuelle Checks durch eine Tierärztin, die sich darauf spezialisiert hat, ganz gut hohe Tierarzt- und Ausbildungskosten ausschließen kann. Drei mal jährlich 100 Euro ist günstiger als nur eine Lahmheit, weil man etwas übersehen hat. Die braucht aber trockene saubere Pferde, damit ihre Griffe wirken. Erklär einem Aktivstallpferd, es soll sich die letzten drei Stunden vor dem Termin bitte immer unterstellen, wenn es Winterfell hat und es regnet. Also kommt in den drei Stunden vor Termin eine Decke drauf und fertig.

Ein bisschen Stallapotheke hat sich im Laufe der Zeit angesammelt.

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Probier's. Wenn ich die Verkaufsgespräche in den meisten Läden höre, sagt mir das, dass die meisten Inhaber sich zwar jemanden wünschen, der Ahnung hat, aber niemanden bekommen.

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Kann man definitiv. Ob du es tust, hängt davon ab, wie anstrengend es für dich von der Kraft her ist und in welchem Pulsbereich du fährst.

Ich kann so radeln, dass am Sofa sitzen für mich anstrengender ist, ich kann aber auch so radeln, dass ich nach 15 min aufhören muss, weil ich nicht mehr kann.

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Zufrieden

Wenn es nicht das richtige Pferd für mich wäre, wäre es ein Fehler gewesen, es zu kaufen. Da man ja nicht nur Geld investiert, sondern auch Zeit und Emotionen, ein sehr teurer Fehler. Man sollte sich da schon sicher sein, dass es das Tier ist, für das man bereit ist, all das zu geben.

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Nein

Nur alle paar Jahre mal für drei Stunden, wenn ich einen Termin für manuelle Therapie vereinbart habe und es ausgerechnet an dem Tag regnet. Damit sie dann nicht stundenlang gelangweilt wo stehen müssen, bis sie trocken sind, kommt die Decke drauf und die Pferde dürfen wieder in die Herde.

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Wintersachen.

Und dann nicht reiten, sondern ergründen, welches Problem das Pony hat, dass ein Lauftier lieber nicht läuft und das lösen. Erst nach dem lösen wieder reiten, egal, ob es einen Tag oder vier Jahre dauert.

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In der Ausschreibung steht in der Regel, wann und wie zu melden ist. Auf der Zeiteinteilung sollte es nochmal stehen. Bei lpo auch in Neon, ansonsten beim Veranstalter fragen.

Die "Stunde vorher", die hier irgendwo genannt wurde, stimmt nicht zwingend. Viele Veranstalter verlangen zwei Stunden.

Die Vormittagsprüfungen immer wieder auch am Vortag.

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Gibt's, aber wird nicht funktionieren, wird verloren gehen.

Hilfreicher ist Bewegung. 24/7. Bewegungsanreize durch getrennte Funktionsbereiche. Wasser, Heu, Stroh und Liegeflächen weit voneinander entfernt. Dann bleiben sie in Bewegung und haben die Wärme nicht so nötig.

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E-Niveau heißt ja nur, dass das Tier weder lahm ist noch aus unerfindlichen Gründen umfällt.

Tatsächlich ist ehorses ein ganz guter Einstieg, wo es sehr viele Angebote gibt. Ich habe mein Pferd darüber gefunden, dass eine Bekannte ein Gesuch von mir auf Facebook gelesen hat. Bei sowas bekommt man halt 1.000 Zuschriften, die nicht lesenswert sind, weil sie einen entweder beschimpfen, man sei Tierquäler, weil man ein Tier in Gefangenschaft halten möchte oder komplett am Gesuch vorbei gehen. Aber genau mein Pferd angeboten bekommen zu haben war diese ganzen Blödsinnsnachrichten wert.

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Habt ihr Schwimmunterricht in der Schule? War bei uns früher eine Selbstverständlichkeit, aber ich habe gehört, da muss man heutzutage fragen. Falls ja, würde ich den Sportlehrer fragen, ob er was weiß.

Ist ein Ort mit Hallenbad von dir aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar? Dann such mal nach den Begriffen "Schwimmverein" und "Schwimmtraining" in Kombination mit dem Ort. Egal, ob dir das Angebot 100 % passend wirkt, frag die Ansprechpartner, die sich ergoogeln lassen und frag in dem für dich erreichbaren Bad, an wen du dich wenden kannst.

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Ich habe bei Kauf eines Pferdes mit bekanntem Chip (Röntgenbild schon vor Besichtigung geschickt bekommen) das Bild einer Tierklinik gezeigt und Kosten schätzen lassen, sollte eine OP notwendig werden. Diesen Betrag hat mir der Vorbesitzer ohne meine Bitte nachgelassen vom Wert des Pferdes.

Zudem habe ich mir erklären lassen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Chip raus muss und entschieden, wir warten ab, ob er jemals Probleme macht. Eventuell kann er für immer drin bleiben ohne das Pferd jemals zu stören.

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Nein

Ich habe selbst von Baumwollwäsche zu Badehosen gewechselt, weil ich im Alltag sehr viel Bewegung habe (Arbeit, Sport, ...) und auch mal schwitze und es gehasst habe, wenn die Höschen dann nicht trocknen. Bademode ist aus Stoffen, die schnell trocknen. Damit fühle ich mich sehr viel angenehmer, nicht ständig verschwitzt.

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Der Modus ist völlig egal, wenn du so fährst wie mit einem normalen Rad, fährst du wie mit einem normalen Rad. Es ist ja ein normales Rad, nur spendiert es dir bis 25 km/h noch etwas dazu zu dem, was du auf's Pedal bringst. Das kann man natürlich nutzen, um Kraft zu sparen, was für's Konditionstraining, für auch an Steigungen in hoher Frequenz fahren, genutzt werden kann, was aber auch genutzt werden kann, um einfach gleich sportlich anstrengend schneller unterwegs zu sein, wenn man eben mit dem normalen Rad unter 10 km/h bleiben würde aufgrund beispielsweise der Steigung, aber vielleicht auch aufgrund der Ermüdung.

Mach einfach nicht den Fehler, einen Modus einzustellen und zu lassen, sondern fahr Rad als hättest du eine Schaltung mehr und schalte am Antrieb nach Bedarf. Über 25 km/h oder wenn du dich fit fühlst, ist er aus. Möchtest du Unterstützung (so ein Rad hat ja auch oftmals ein gewisses Gewicht), dann entscheide, wie viel genau jetzt für dich gut ist, dass du sportlich, aber ohne Überlastung fahren kannst. Damit hast du das beste Training.

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Badekleider sind etwas für gemütlich am Beckenrand ratschen, im Urlaub ein bisschen im Meer oder See planschen, nicht geeignet, um richtig zu schwimmen. Genauso, wie man im Sportunterricht für die Leichtathletik oder Volleyball eben auch Sportkleidung trägt, trägt man zum Sportschwimmen Schwimmanzüge.

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Es ist ja auch eine sportliche Betätigung. Halt anders. Man kann es nutzen, um einfach sanfter unterwegs zu sein, sich eben nicht maximal zu belasten an Steigungen, wo man an Grenzen käme.

Man kann es auch nutzen, um sicher zu sein, wenn man sich überschätzt, trotzdem noch heim zu kommen. Ist nämlich blöd, wenn man eine große Tour fährt und jenseits eines Berges merkt, so fit wie man dachte, ist man gar nicht. Gerade die light-Pedelecs laden dazu ein, dass man sie ohne Antrieb fährt und in einem solchen Fall einfach mal auf plus drückt. Früher hat man sich vielleicht zu diesem Ziel nicht aufbrechen trauen, weil man nicht wusste, ob es geht oder nicht.

Ich kenne Familien, wo die Kinder eins haben. Wohnen am Berg, weit und breit keine Bushaltestelle, nur im Tal. Die mussten die Kinder in die Schule fahren. Jetzt schaffen sogar die Grundschulkinder den Berg.

So vielseitig die Gründe sind, so vielseitig eben auch die Entscheidungen.

Ich bin lange schon gesundheitlich angeschlagen, konnte zuletzt nicht mehr wirklich radeln, weil ich an Knien, Organen und Herz-Kreislauf-System mehr überanstrengte als trainierte. Verwandte kauften sich Pedelecs. Hab die probegefahren und beschlossen, bevor sich radeln so anfühlt, fahre ich lieber nicht. Als dann alle Kollegen mit dem Rad zum Betriebsausflug fuhren und ich daheim bleiben hätte müssen, weil zwischen zwei Operationen an analog radeln nicht zu denken war, hab ich mir eins geliehen. DAS hat mir dann richtig Spaß gemacht. Hab mir genau dieses Modell gekauft und mich über Jahre zurück zum Sport gekämpft. Ich kann immer noch nicht wirklich wieder analog fahren, aber ich kann weiterhin meine verloren geglaubte Gesundheit verbessern und das ist unendlich viel wert.

Ach und: kaufen. Wenn ich ein Rad will, möchte ich es so lange haben, wie ich will und nicht, wie es ein Vertragspartner will. Möchte mir ein Arbeitgeber was gutes tun, soll er mir lieber mehr Geld zahlen als sowa bezuschussen.

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Mein größter Erfolg war, dass eine super feine Dressur- und Vielseitigkeitsreiterin, die ich als Ausbilderin sehr schätze, auf meinem in der Herde unscheinbar wirkenden Pferd saß, das ich zuvor 10 Jahre alleine geritten habe und das vor mir ein Schulpferd war, das sich auf die Trense packte und verzückt sagte "Wahnsinn, wie fein der geritten ist und was der alles kann!"

Diese Worte aus dem fachkundigen Mund einer der Verfechterinnen guten pferdegerechten Sports sagen, dass mein Ausbildungsweg so falsch nicht sein kann, insbesondere, weil das Pferd eine umfangreiche gesundheitliche Vorgeschichte mitbrachte zu mir.

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