Ich schreibe diesen Text gerade aus purer Verzweifelung. Vielleicht um mich selbst zu beruhigen, vielleicht um eine Antwort zu bekommen. Ich weiß es nicht.
Die Tage vergehen und ich kann mich auf Nichts konzentrieren. So kommt mir es vor. Ich sitze gerade in meinem Zimmer, schreibe hier nachdem ich meine Emotionen nichtmehr im Zaum halten konnte und vor Leere anfing zu weinen.
Das Problem, das mich dahin geführt hat ist eine Verletzung, vielleicht Stress, vielleicht viel mehr. Lass mich es dir erklären: Ich bin ein sehr Leidenschaftlicher Sportler. Das heißt, dass sich viel in meinem Leben um Fittness dreht und um die damit verbundene Leidenschaft, Disziplin (ob es eine richtige ist kann ich mir nicht eingestehen) und Abhängigkeit, die ich mir über fast 2 Jahre aufgebaut habe. Dann, es müsste vor 6 Wochen sein, kam die Diagnose "Schulterimpingement". Es ist eine Entzündung eines Muskels zwischen 2 Knochen in der Schulter und dauert lange um zu heilen.
Was mich innerlich auffrisst ist der Verlust. Mein eigener Stolz, den ich mir über die Jahre aufgebaut habe verblutet und ich kann nur zusehen, während ich eine Waffe in der Hand trage fragend ob ich der Täter bin.
Für mich ist die größte Angst schlechter zu sein, als man war. schlechter zu sein, als man sein will. Ich weiß nicht , ob es aus einer Übung aus den Fittnesstudio kommt, oder ob es genetisch ist. Ich weiß nicht was mir hilft und was nicht. Der Arzt konnte mich auch nur zur Physiotherapie schicken und die haben keine Termine für mich. Und während ich damit Zeit verschwende werde ich schwächer und schwächer und ich kann nichts dagegen tun. Ich kann nur zusehen.
Wenn ich zu lange warte entwickelt sich die Entzündung zu einer Chronischen und dann... bin ich am Arsch.
Ich kann mich auf wenig konzentrieren, denn das ist viel, worüber ich nachdenke. Bevor ich diesen Text geschrieben habe, habe ich versucht Chemie für die nächste Arbeit zu lernen (Übermorgen). Vergeblich saß ich 4 Stunden vor einem weißen Blatt und habe der Zeit zugesehen, wie sie mich Stück für Stück einholt, bis ein neuer Tag voller Selbstenttäuschung vergeht.
Was würdet ihr in solche einer Situation tun, wenn ihr es geschafft habt diesen Text mit vollster Besinnenheit zu lesen?
Eine Floskel wie: Du bist doch erst 17, du hast noch viel zeit alles nach zu holen, wäre nicht der Antwort wert.
Hattet ihr so etwas schonmal, wo ihr Machtlos euch beim dahinvegetieren zusehen musstet?
Danke für jeden, der sich die Zeit zum Lesen und beantworten genommen hat.
LG