Soll ich meinem Bruder unterstützen?
Vorab, ich bedanke mich für jeden, der sich Zeit nimmt für den Text. Es geht um meinem Bruder. Er war sehr gut in der Schule, hat Abi fast mit 1,2 geschafft und ist wirklich extrem schlau. Kurz vor seinem Abi-Abschluss (er war 19) musste er sich einer OP unterziehen, weil es gesundheitlich schlecht um ihn stand und deswegen hat er sein Abitur abgebrochen und hat jetzt Fachabi. Seitdem ist er sehr stark abgerutscht..unser Vater ist vor etwas mehr als einem Jahr gestorben und seitdem ist mein Bruder noch weiter gefallen...er ist jetzt 27, stark psychisch und körperlich behindert. Er schläft jeden Tag ca. 14 Stunden, seine grobe Ernährung am Tag: 1x Chipstüte 200g, 1 Packung Snickers White, 1 Packung Duplo White, 1 Portion Pommes. So ernährt es sich fast jeden Tag und das seit Jahren. Er raucht viel und ich befürchte, dass er noch andere Drogen nimmt: er bleibt oft ganze Nacht wach und wenn ich ins Wohnzimmmer gehe und er auf dem sofa sitzt, sind seine Augen so verdammt rot und er ist im Halbschlaf. Er ist dann wie ein Zombie und ist schon manchmal passiert, dass er im stehen oder im Sessel einschläft und dann auf den Boden kracht. Auch hat er einige Löcher am Körper und blaue Flecken. Er putzt sich keine Zähne, duscht sich alle 10 Tage und ich empfinde etwas Ekel wenn er mir näher kommt ehrlich gesagt weil er stark stinkt. Er trägt immer die selbe Kleidung also er wäscht sie auch nie. Neben dem ganzen schlafen guckt er Fernsehen und zockt Handy Spiele und hat da sehr viel Geld investiert wie ich mitbekommen habe..Auf mich und meine Mutter hört er fast nicht wenn es darum geht, im HAushalt zu helfen, Anträge zu stellen usw.
Er ist seit 7 Jahren in Therapie (Ergo, Physiotherapie), aber ich glaube er benutzt die Therapien nur als Ausrede, um nicht arbeiten zu müssen. Wenn ich ihm sage er soll arbeiten gehen, sagt er dass sein Arzt bescheinigt hat, dass er nicht arbeiten darf. Er darf auch nicht Sachen die schwerer als 5 kg sind heben.
Das Problem ist, mein größter Wunsch ist es, dass es ihm bald besser geht, aber einerseits denke ich, er ist alt genug und früher oder später wird er die Konsequenzen spüren. Und er lässt nicht mit sich über seine Probleme sprechen. Ich weiß, dass eine Klinik oder ein Gefängnisaufenthalt ihn helfen würde und ich wünschte manchmal, einfach die Polizei zu rufen das sie ihn mitnehmen, damit er mal über sein Leben nachdenkt..er war auch mal in einer Klinik und er sagte das war die Hölle da.
Ich selber bin 22 und lebe halt noch zuhause und ich möchte auch aus dem Elternhaus langsam und mein eigenes Leben leben.meine Mutter ist 60 und sie muss sehr schwer körperlich arbeiten und hat keinen Nerv ihn zu unterstützen leider..ich denke oft an die Zukunft, wenn ich ausgezogen bin und meine Mutter alleine mit ihm dann leben muss, weil er nichts macht.
Klar gibt es Sozialdienste und so, aber das Problem ist immer, er ist volljährig und kann einfach sagen, dass er keinen Bock darauf hat..
Habt ihr einen Tipp, was man da machen kann?
2 Antworten
Das hier:
Er ist jetzt 27, stark psychisch und körperlich behindert.
widerspricht stark dem hier:
aber ich glaube er benutzt die Therapien nur als Ausrede, um nicht arbeiten zu müssen.
Welchen Beruf genau sollte so einer
er bleibt oft ganze Nacht wach und wenn ich ins Wohnzimmmer gehe und er auf dem sofa sitzt, sind seine Augen so verdammt rot und er ist im Halbschlaf. Er ist dann wie ein Zombie und ist schon manchmal passiert, dass er im stehen oder im Sessel einschläft und dann auf den Boden kracht. Auch hat er einige Löcher am Körper und blaue Flecken. Er putzt sich keine Zähne, duscht sich alle 10 Tage und ich empfinde etwas Ekel wenn er mir näher kommt ehrlich gesagt weil er stark stinkt. Er trägt immer die selbe Kleidung also er wäscht sie auch nie.
denn genau ausüben? Wo käme das deiner Meinung nach gut?
Und glaub mir, kein Mensch stinkt gern.
Wenn sich jemand schon so vernachlässigt, geht es ihm viel schlechter, als du dir vorstellen kannst.
Wenn er eh schon in Therapie ist, wirst du leider nicht mehr viel dazu tun können, außer ihn zu nehmen, wie er ist
Ich bin genauso alt wie dein Bruder. Ich bin seit 12 Jahren (mit kleinen Unterbrechungen) in Therapie. Ich bin compliant. Ich nehme alle meine Medikamente so wie verschrieben.
Trotzdem geht es immer weiter den Bach runter mit mir und ich brauche teils 4x300 mg Seractil pro 24 h, um meine Rückenschmerzen auszuhalten. Innere Anspannung = Verspannung... Psychosomatik... du verstehst.
Und meine jüngere Schwester ist wie du, steht voll im Berufsleben und will nicht sehen, dass ich das auch so gerne würde und nur einfach nicht kann.
In dem Sinne... liebe Grüße von mir an deinen Bruder; sag ihm, er ist nicht allein? 🥴
Also erstmal mein Beileid für deinen Vater. Du kannst deinem Bruder eigentlich nur die Konsequenzen seines Handelns aufzeigen, was er aus daraus dann macht muss er selbst entscheiden. Weil mit 27 sollte man im Normalfall schon eigenständig sein und sich nicht wie ein „Teenager“ benehmen. Nichts gegen deinen Bruder, ich kenne ihn nicht. Aber so wie du es schilderst nimmt er die Therapie wirklich nur als Ausrede. Rede mit ihm, verdeutliche ihm dass er so nicht mehr weiter machen kann und er sich mal an der eigene Nase packen muss damit im Leben was voran geht.
ich habe mich schon paar mal gestritten wegen ihm, weil ich ,,ernste Worte" zu ihm gesagt habe..dann schreit er immer extrem laut, liegt auch an seiner psychischen Krankheit, und sperrt sich immer im Badezimmer ein.
Das einzige was dann noch hilft, nach mit ihm ein ernstes Wort gesprochen und ihm gezeigt dass es so nicht weiter geht ist „ignorieren“. Also ihn einfach nicht mehr darauf ansprechen. Klingt komisch ich weiß, aber sowas hat mir zumindest immer geholfen.
das mache ich ja auch, aber das hilft bei ihm nicht.. er macht sich um seine Zukunft gar keinen Kopf. Er meinte vor 3 Jahren mal, er möchte sein Abitur nachholen und dann studieren gehen, aber keine Ahnung wie er das schaffen will, wenn er nichtmal sein Alltag hinkriegt..
Boah, ja dann kannst du eigentlich nicht mehr wirklich viel machen.
die Sache ist, er ist schon seit so vielen Jahren in Therapie und es wird jedes Jahr schlimmer und schlimmer mit ihm. Aber die Therapeuten oder so müssten doch sehen, wie es ihm geht und ihn dann entsprechend helfen? Habe auch gesehen das er in seinem Kleiderschrank mal Weinflaschen versteckt hat. Und wenn ich ihm z.B. sage er soll im Haushalt mal helfen, sagt er oft, dass er starke Schmerzen im Bein hat oder im Arm hat. Klar kann sein das es stimmt, aber muss natürlich auch nicht sein..