Woher weiß die Zelle, welche Zelle sie ist?

Es ist doch seltsam: Da verschmelzen zu Beginn des Lebens zwei haploide Zellen zu einem neuen Klumpen, einer einzelnen Zelle, die sich auch sogleich daran macht, ihren Leib in identische und vollwertige Geschwister zu teilen. Doch irgendwann formen sich in diesem Klumpen Nerven, Haut, Muskeln, ebenso die für später so wichtigen Geschlechtsorgane;) und noch tausend andere Zelltypvariationen. Zellen "differenzieren" sich entsprechend der Funktionen, die sie später übernehmen sollen. Dabei war jede von ihnen exakt zu ihrem Nachbarn gleich, trägt im Innern nach wie vor den selben Informationsgehalt. Sie werden von Botenstoffen angeregt, gerade die Regionen ihrer DNA zu "lesen", die sie zu dem für sie "bestimmten" Zelltyp verwandeln. Doch wer koordiniert das? Wer hat den Überblick, wenn doch noch gar nichts groß entwickelt ist? Woher weiß eine verhornte Hautzelle, wo der Fingernagel hingehört? Und selbst wenn sie in Bio aufgepasst hat, woher weiß sie, ob sie sich nicht gerade im Darm oder in einer Höhle befindet, die später als Schale für das Gehirn dient? Wie kann etwas, das nichtmal intelligent ist, sondern einfach vor sich hin blubbt, eine so gigantische logistische Leistung vollbringen, für die wir Menschen tausende Behörden bräuchten? Schließlich ist der Embryo nichts als eine riesige Baustelle mit Milliarden Mitarbeitern... Ich freue mich über eure Antworten!

Zellen, Biologie, Genetik

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