Das ewige Leben soll ja ein Geschenk Gottes sein, und wer dieses nicht annimmt, dem bleibt nur die ewige Verdammnis im Feuersee?
Wenn ich vor dem jüngsten Gericht in etwa argumentiere:
"Ich habe es mir nicht ausgesucht geboren zu werden, zudem möchte ich weder im Paradies, noch in einem Feuersee, ewig existieren. Ich möchte, dass mein Bewusstsein nach dem Tod für immer ausgelöscht wird wie ein Kerzenfeuer ausgepustet wird. Ich werde wohl ein Recht darauf haben wenn ich es mir nicht aussuchen konnte, geboren zu werden?"
Wäre es Gott einfach egal? Ich dachte, der Mensch sei Gott nicht egal? Wenn ewiges Leben ein Geschenk ist
(ewig in einem Feuersee zu brennen ist auch eine Form des ewigen Lebens)
, dann muss es doch auch möglich sein, dieses Geschenk an sich ablehnen zu dürfen? Selbst die Zeugen Jehovas haben das verstanden, weswegen das Gegenteil vom ewigen Leben im Paradies die ewige Nichtexistenz darstellt, da man dieses Angebot bzw. dieses Geschenk abgelehnt hat, so wie man ein Gespräch mit den ZJ ablehnt wenn diese einen ansprechen. Sie zünden die Menschen ja für die Ablehnung nicht bei lebendigem Leibe an.
Ich hoffe auf Antworten, dessen Inhalt "Es ist Gottes Wort, deswegen isses halt so" übersteigt. Das wäre nämlich eine sehr flache Antwort und zeigt, dass man sich mit schwierigen Fragen nicht auseinandersetzen möchte.
Wenn ich nur die Wahl zwischen ewigem Leben im Paradies oder ewiger Qual im Feuersee habe, ist das nichts weiteres als purer Zwang. Jedem Wesen, dem das angedroht wird, wird sich natürlich gegen ewige, unerträgliche Qualen entscheiden. Das liegt in der Natur der Sache.
Echte Fairness hingegen wäre nur das, woran auch die Zeugen Jehovas glauben.
Ohne dieses Druckmittel der ewigen Qualen ist es jedoch für die meisten, christlichen Institutionen uninteressant, die Lehre der ZJ zu adaptieren, da niemanden eine ewige Nichtexistenz stören würde.
Übrigens war der Grund für die Folter an. Menschen seitens der Kirche ab dem Mittelalter (wenn ich mich nicht täusche) eine Taktik aus der Not heraus, da die imaginäre Folter im Jenseits für Ungläubige oder lauwarme Christen irgendwann an Reiz verloren hat. Wenn die Kirche im heiligen römischen Reich deutscher Nation jedoch anfängt, Hexenverbrennungen, Folter am Bock und dergleichen praktiziert, wird das "Interesse" an der Kirche wieder wie durch Zauberhand entfacht, so pervers die Gründe für sinnfreie Grausamkeiten auch sein mögen.