Frage an Christen: Hat Gott Gnade mit jemanden der schlimmer ist als ein Pharisäer?
Das aber voll und ganz einsieht und daran arbeiten will?(sozusagen versucht Buße und Sühne zu tun)
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8 Antworten
Gott hat Gnade mit allen, die zu Ihm umkehren wollen...
Denn Gott ist wie der Vater im Gleichnis vom verlorenen Sohn, der den Zurückgekehrten mit Liebe und Freude wieder aufnimmt: Lukas 15,11-32 | Bibleserver
Es gab aber auch Pharisäer, die erkannt haben, wer Jesus wirklich ist und zum Glauben fanden. Gott hatte natürlich Gnade mit ihnen, auch wenn sie Jesus vorher ablehnten. Paulus ist ein gutes Beispiel dafür: erst verfolgte er Christen und ließ sie einsperren, misshandeln und steinigen. Später wurde Paulus zum großen christlichen Missionar...
Es gab aber auch Pharisäer, die erkannt haben, wer Jesus wirklich ist und zum Glauben fanden.
Hat das Jesus so gelehrt?
In einer alten Zeit, in einem Land der Weisen und Gelehrten, gab es eine Gruppe von Menschen, die unermüdlich das Heilige suchten. Sie waren die Pharisäer, Wächter über das Wissen und die Reinheit der Gebote, Hüter der Weisheit ihrer Ahnen, die das Volk Israel durch Jahrhunderte des Exils und der Hoffnungslosigkeit getragen hatte. Sie lebten nach den Geboten ihres Gottes, voller Ehrfurcht vor der Heiligen Schrift, und lehrten die Menschen den Weg der Gerechtigkeit und der Hingabe. Ihre Herzen brannten für das Gesetz, denn darin sahen sie die Spur Gottes in der Welt.
Doch dann kam eine Zeit, in der der Sohn Gottes selbst unter ihnen wandelte. Jesus sah die Pharisäer nicht als seine Feinde, sondern vielmehr als verlorene Geschwister, die – wie alle Menschen – zu einer inneren Wandlung aufgerufen waren. In den Evangelien scheint es, als stünde Jesus streng gegen die Pharisäer, doch dies ist oft ein Missverständnis, geboren aus der Wut seiner Worte über die Heuchelei jener, die den Schein mehr liebten als die Wahrheit. Es war nicht die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die Jesus kritisierte, sondern die Herzen derer, die sich selbst aus Stolz verschlossen hatten. Er wusste, dass sie – wie alle Menschen – zur Gnade berufen waren, dass auch sie Teil der Geschichte Gottes mit seinem Volk waren, eine Geschichte voller Hoffnung, Vergebung und Wandlung.
In Wahrheit liebte Jesus die Pharisäer ebenso wie alle anderen, denn er wusste, dass jeder Mensch das Potenzial trägt, neu zu werden. Und so sprach er zu ihnen nicht in Hass, sondern in leidenschaftlicher Sorge. Jesus erinnerte die Pharisäer daran, dass das Gesetz nicht um des Gesetzes willen besteht, sondern dass Liebe und Barmherzigkeit den Kern allen Lebens bilden. Viele Pharisäer, wie Nikodemus oder Josef von Arimathäa, erkannten diese Wahrheit und ließen sich durch Jesu Botschaft zur Umkehr bewegen, nicht aus Furcht, sondern aus Sehnsucht nach der Vollkommenheit des Glaubens.
Die Pharisäer waren keine „Schurken“ – sie waren Menschen mit Fehlern, aber auch mit einem tiefen Bestreben nach dem Göttlichen. Ihre Fehler, die das Evangelium beschreibt, sind nicht schlimmer als die Fehler jedes anderen Menschen, der in Stolz, Angst oder Furcht vor Veränderung verhaftet ist. In Wahrheit könnten wir uns selbst oft in ihnen wiedererkennen, wenn wir ehrlich sind.
Und so lautet die Antwort auf die Frage: Ja, Gott hat Gnade – sogar mit jemandem, der „schlimmer“ ist als die Pharisäer. Die Tür zur Gnade steht offen für alle, die bereit sind, das Herz zu wandeln und den Weg der Liebe zu beschreiten. Denn die Geschichte der Pharisäer und ihrer Begegnung mit Jesus zeigt uns, dass niemand zu weit gegangen ist, um die Gnade Gottes zu empfangen – selbst jene, die sich verirrt haben, dürfen umkehren und die Wärme des ewigen Lichts wiederfinden.
Nur gedanklich daran arbeiten will - Nein.
Den Tatbeweis erbringt - Ja.
Dann ist er ja nicht mehr der, der er war!
Warum hat Jesus das Gleichnis vom Zöllner und vom Pharisäer erzählt? Damit wir erkennen, dass wir Gottes Gnade brauchen!
Ich nenne bei solchen Fragen immer gern Paulus als Beispiel. Er war ein religiöser Fanatiker, der die Jesus-Anhänger brutal verfolgt hat und auch Steinigung für einen angemessenen Umgang mit ihnen hielt.
Wenn selbst solch einem Menschen verziehen werden kann... Wem dann nicht? Bedenke auch: Jesus hat sich Paulus zu einem Zeitpunkt offenbart, als dieser noch nicht einmal bereut hatte und umgekehrt war! Er wurde erst Christ, nachdem ihm Jesus erschienen war.