Ticketkontrolle bei der Bahn - warum so einfach auszutricksen?

Ich bin mit dem ICE in den Urlaub gefahren und habe mich über die Art und Weise der Kontrollen gewundert:

Auf der Hinfahrt ist die Kontrolleurin zwei Reihen hinter meiner Reihe stehen geblieben und hat gefragt, wer neu hinzugestiegen ist und hat nur von den Personen die Tickets kontrolliert, die sich gemeldet haben. Da sie noch nicht in unserer Reihe angekommen war, habe ich mich nicht angesprochen gefühlt. Danach ist sie zwei Reihen nach meiner Reihe nach vorne gelaufen und hat die selbe Frage gestellt. Ich habe das Handy hochgehalten (digitales Ticket) und ja gerufen, aber sie ist einfach weiter gelaufen. ^^

Auf der Rückfahrt bin ich ins Bordrestaurant gegangen (aufgrund der desolaten Qualität zum ersten und letzten Mal in meinem Leben). Als ich zurückkam und wir eine weitere Station angefahren hatten, kam ein Kontrolleur, der gefragt hat, wer bei der letzten Station neu hinzugestiegen ist. Da das bei mir nicht der Fall war, habe ich mich nicht gemeldet - ich vermute mal, dass er davor da war, als ich im Restaurant war. ^^

Einen Tag nach dem Urlaub war ich mit einer Regionalbahn von agilis unterwegs. Da wurde kontrolliert, ich musste aber erst die App öffnen - bis dahin war der Kontrolleur aber einfach wieder verschwunden. :D

Ist das normal, dass das so läuft? ^^ Da werden ja Schwarzfahrern Tür und Tor geöffnet, wenn die das immer so handhaben!

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Meinung des Tages: Köln entkriminalisiert das Schwarzfahren - was denkt Ihr über diese Regelung?

Fürs Schwarzfahren ins Gefängnis? Das ist in vielen Städten Deutschlands weiterhin Praxis. In Köln ist damit jedoch ab sofort Schluss. Ziel sei es, das Schwarzfahren zu entkriminalisieren und am Ende des Tages auch die Justiz zu entlasten… 

Entkriminalisierung des Schwarzfahrens

Bislang war es durchaus möglich, dass Menschen, die den öffentlichen Nahverkehr zu häufig ohne gültiges Ticket genutzt haben, im schlimmsten Falle dafür auch ins Gefängnis kommen konnten. Deutschlandweit betrifft das jährlich mehrere hunderte Menschen. Im Dezember des vergangenen Jahres beschloss der Stadtrat in Köln, für das Schwarzfahren künftig keine Strafanzeige mehr zu erstatten. Das geplante Vorhaben wird nun in die Tat umgesetzt.

In der bisherigen Praxis wurden Personen, die drei mal innerhalb eines Jahres oder vier Mal binnen von zwei Jahren beim Schwarzfahren erwischt worden sind, angezeigt. Laut Matthias Pesch, dem Leiter der Unternehmenskommunikation der Kölner Verkehrsbetriebe, soll damit nun Schluss sein. Die Strafe von 60€ für das Fahren ohne Ticket allerdings bleibt bestehen.

In der Regel betrafen die Gefängnisstrafen Menschen, die angesichts des Schwarzfahrens zu Geldstrafen verurteilt wurden, diese allerdings nicht bezahlen konnten. Hierbei handelte es sich überwiegend um Wohnungslose, Suchtkranke und arme Menschen. FDP-Ratspolitiker Volker Görzel verwies im Dezember 2023 auf die Diskrepanz zwischen dem Fahren ohne Ticket sowie dem Falschparken in der Stadt: Während Falschparker lediglich mit Knöllchen rechnen mussten, konnten Schwarzfahrer unter Umständen im Gefängnis landen.

Durch den Vorstoß des Kölner Stadtrats bzw. den Verzicht auf Strafanzeigen könne zudem die Justiz entlastet werden. Linken-Politikerin Güldane Tokyürek verwies ferner auf den Umstand, dass durch Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft keine Zahlungsfähigkeit hergestellt werde. Menschen, die ihre Tickets nicht bezahlen können, sind i.d.R. auch nicht imstande, für die Geldstrafen aufzukommen.

Reaktionen auf die neue Regelung

Vor allem auf Seiten des Verbands Deutscher Verkehrsbetriebe blickt man eher skeptisch auf den Vorstoß aus Köln, da man befürchtet, das Schwarzfahren könne verharmlost werden. Obgleich regelmäßig flächendeckende Kontrollen stattfinden, sind die jährlichen Einbußen von ca. 300 Millionen Euro immens. KVB-Sprecher Pesch befürchtet, dass hinsichtlich der wegfallenden Strafverfolgung "eine negative Signalwirkung" ausgeht, die zu einer höheren "Quote der Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis" führen könnte.

In der Folge müssten die Ticketpreise des ÖPNV durch die fehlenden Einnahmen sukzessive erhöht werden, worunter auch all diejenigen leiden, die regelmäßig und pflichtbewusst ihre Tickets bezahlen. Letztendlich müsse aber abgewartet werden, inwieweit sich die neue Regelung tatsächlich auf das Fahrgastverhalten auswirke, so Pesch.

Einer Umfrage von infratest dimap zufolge sprechen sich c.a. 2/3 der Deutschen dafür aus, das Fahren ohne Ticket zu entkriminalisieren.

Unsere Fragen an Euch:

  • Was denkt Ihr über die Regelung aus Köln?
  • Sollten regelmäßige Schwarzfahrer im Gefängnis landen dürfen?
  • Welche Strafmaßnahmen wären für überzeugte Schwarzfahrer Eurer Meinung nach angebracht?
  • Gibt ein Tarifsystem überhaupt noch Sinn, wenn harte Sanktionen entfallen?
  • Sollte der ÖPNV für Ärmere grundsätzlich kostenlos sein?
  • Würdet Ihr bei solch einer Regel häufiger ohne Ticket fahren?

Wir freuen uns auf Eure Antworten

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quelle:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/schwarzfahren-koeln-100.html

Ich finde die Regelung aus Köln gut, weil... 49%
Ich finde die Änderung nicht gut, da... 42%
Andere Meinung und zwar... 9%
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Nachträglich schwarz fahren bezahlen nach 1 Jahr?

Zur Coronazeit hatte ich meine Arbeit verloren daraufhin auch meine Wohnung und mein Konto. Bis zur Räumungsklage hatte ich noch kurz die Möglichkeit mich in meiner Wohnung aufzuhalten, jedoch hatten sich jemand ich vermute der Vermieter Zugang zu meiner Wohnung verschafft und ich wurde dort sexuell misshandelt und wollte mich dort kaum aufhalten und bin dann mit dem Zug rumgereist ohne Geld und ohne Ziel, dabei wurde ich zwei mal beim schwarz fahren erwischt was mir zu der Zeit als nebensächliches Problem galt. Das Problem war auch dass das Jobcenter trotz das ich über 10 mal dort war nicht gezahlt hat, ich hatte dann von Pfandflaschen gelebt und bin rumgehaust.

Es kam dann natürlich eine Strafe an wegen dem Schwarzfahren die Post habe ich dort noch ab und zu geöffnet und war aber nie alleine zuhause ab dem Zeitpunkt und habe auch nicht versucht die Räumung anzuklagen da ich wegen der Tat und der heiklen Annahme das es der Vermieter sei nicht mehr dort sein wollte, auch fand ich komisch das der Vermieter am Ende gar kein Geld mehr haben wollte als dann später meine Sozialarbeiterin mich zwang dort anzurufen und er sagte dann ich soll einfach ausziehen wie dem auch sei.

Wegen dem schwarzfahren konnte ich ja nicht zahlen da ich nicht mal ein Konto hatte und auch kein Einkommen.

Ich war ein halbes Jahr ohne Wohnung und mittlerweile habe ich wieder ein Konto und eine neue Wohnung und beziehe alg....

Nun ich es aber so das ich den Zettel mit der Strafe nicht mehr habe ich hatte nur einen Brief mit einer Schuldanerkenntnis bekommen vor einem Jahr als ich zahlungsunfähig war und da steht aber auch keine Bankverbindung drauf,

Auch bekam ich vor kurzem wegen dem zweiten schwarzfahren mit Ermittlungsverfahren erschleichen von Leistung ohne das Geld zu zahlen sei irgendwo eingegeben, es steht nur da ich wollte die 7.30 Euro nicht bezahlen.

Da ich nun wieder ein Konto habe, habe ich mir überlegt ob man einfach ohne die Nummer der Zahlung sozusagen einfach nur unter meinen Namen die zweimal 60 Euro für das Schwarzfahren zu bezahlen, mein Freund sagt ich soll lieber warten bis die dann eine Strafe zuschicken sonst zahle ich umsonst und doppelt...

Wie soll ich das denn nun am besten machen, bringt es was wenn ich nach ca einem Jahr noch die jeweils 60 Euro für die Strafe begleiche? Oder lieber warten?

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erstes mal Bußgeld wegen schwarzfahren (nicht gewollt)?

Hallo, Ich habe heute 60 Euro Strafe bekommen wegen Schwarzfahren was nicht gewollt war um es zu erklären ich war heute früh auf Arbeit 4Uhr und muss immer mit der Bahn fahren und 2 mal Umsteigen ich fahre mit beiden bahnen zusammen 28 min und um zu meinen Arbeitsort hin zu gehen dauert es ca 15 min was ich noch zu fuß gehen muss . Als ich Schluss hatte war ich sowieso schon kaputt und mit mit der ersten Bahn zurück gefahren und habe dort geknipst ich muss dann beim aussteigen aber zu einer anderen Haltestelle weil eine Gesperrt war und ich wollte einfach nur nachhause und bin in eine andere Bahn gestiegen ( 2 Bahn zum umsteigen als ersatz) Und nach so 10 min oder so kam eine Kontrollorin und wollte natürlich den Fahrschein sehen nur war der nicht mehr aufzufinden er war nicht mehr in meiner Jacken Tasche drin, ich habe alle meine Taschen durchsucht und auch meinen Rucksack ich habe Ihr erklärt das ich einen Fahrschein "hatte" da ich in der vorherigen bahn eine seite geknipst habe sie wollte dann meine Daten haben ich habe Ihr meine AOK karte gegeben sie wollte meine Adresse und ich habe von Ihr den langen Zettel bekommen mit den 60 euro und den Überweisungsdaten. sie hat mir gesagt das ich wenn ich es nachweisen kann die 7 euro nur Zahlen muss.

leider war der Fahrschein nicht mehr aufzufinden ich habe alles ausgeräumt und dann war klar der Fahrschein ist Weg , das hieß auch ich habe keinen Nachweis. ich hatte zwar noch Weiter Fahrscheine ungeknipst aber die Kontrollorin hat nicht erlaubt das ich einen neuen Knipsen darf und hat mir die 60 Euro aufgedrückt.

mir ist das noch nie passiert ich bin noch nie schwarz gefahren oder hab was verloren die 60 Habe ich schon bezahlt aber ich habe angst vor eine Anzeige da ich gelesen habe das man auch beim ersten mal eine bekommen kann. wie wird es weiter gehen kennt sich jemand damit aus?

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