Ich bin gerade in einer Phase mit meiner Freundin, in der sich einiges ziemlich seltsam entwickelt. Letztes Wochenende waren wir gemeinsam an der Nordsee – sie liebt das Meer, es war eigentlich entspannt – aber was danach kam, bringt mich echt ins Grübeln.
Sie hat inzwischen den festen Entschluss gefasst, dass sie ausschließlich Analverkehr will. Für sie ist das jetzt quasi "der neue Standard". Ich hab kein Problem mit Experimentierfreude, aber sie geht noch weiter: Sie glaubt ernsthaft, dass sie durch anal only irgendwann zu einem Orgasmus kommt – ausschließlich über diesen Weg.
Ich hab ihr ruhig und klar erklärt, dass das anatomisch gesehen bei Frauen extrem selten ist, wenn überhaupt. Es geht dabei ja nicht um meine Meinung, sondern um simple Biologie. Aber sie blockt sofort ab, will gar nicht hören, was ich dazu sage.
Ich hab dann versucht, das Ganze etwas größer aufzuziehen – hab ihr erklärt, was ich mir grundsätzlich vom Leben und unserer Beziehung erwarte. Ich bin jemand, der eine gewisse Richtung vorgibt. Ich spreche Dinge direkt an, sag, was ich denke. Bei uns läuft das meist so ab, dass ich die Themen setze und sie erstmal zuhört. Das hat sich einfach so eingespielt.
Ich hab ihr zum Beispiel gesagt, dass ich mir in Zukunft Kinder wünsche – am liebsten Töchter. Für mich ist wichtig, dass ich eine Rolle im Leben spiele, die Gewicht hat. Ich will jemand sein, zu dem man aufschaut – ob in einer Familie oder generell im Leben. Ich brauche diese Art von Präsenz und Bedeutung.
Aber im Moment hab ich eher das Gefühl, dass sie sich in etwas verrennt, was mit echter Nähe oder Entwicklung wenig zu tun hat. Und sie lässt sich da auch auf kein Gespräch ein – selbst wenn ich den Raum dafür öffne.
Kennt jemand solche Situationen, wo das Gegenüber auf etwas fixiert ist, was einfach nicht funktioniert – und jedes sachliche Argument direkt abgeblockt wird? Wie geht man damit um, ohne gleich alles infrage zu stellen?