Meint ihr es gehört zur Lebenserfahrung dazu mal nicht mit liebevollen netten Menschen zu tun gehabt zu haben, weil sowas einen stärken kann vielleicht?
8 Antworten
Kommt drauf an, wie man deine Frage interpretiert. Es gehört sicher zur Lebenserfahrung dazu, mit Menschen zu tun zu haben, die man persönlich als mühsam empfindet. Wenn man sich zum Beispiel gegenüber den Eltern, den Geschwistern, einem Lehrer oder einem Arbeitskollegen behaupten muss, kann das den Charakter definitiv stärken.
Was den Charakter stärkt, ist jedoch nicht die Absenz von Nettigkeit oder Empathie, sondern Meinungs-, Werte- und Charakterunterschiede. Hier ein kleines Beispiel aus meinem Leben: Als ich eingeschult wurde und schreiben gelernt habe, sagte unsere Lehrerin, dass wir die Buchstaben und Zahlen immer von oben nach unten schreiben müssen. Alle anderen Kinder taten dies, nur ich weigerte mich. Der Grund war, dass es sich für mich umständlich anfühlte. Wenn ich den Stift unten ansetzte, fühlte sich das für mich einfach viel natürlich und besser an. Meine Lehrerin war damit sehr unzufrieden. Sie war sehr streng und noch so richtig "alte Schule". Sie sagte mir, dass ich auf diese Art nie richtig schreiben lernen werde und dass mein Schreibtempo immer sehr langsam sein wird. Ich weigerte mich aber trotzdem. Nicht aus Lust an der Rebellion, sondern einfach weil ich es nicht einsah, einer dumpfen Regel zu folgen, wenn es sich anders besser anfühlte. Letztendlich lernte ich trotzdem schreiben und ich war bis zum Studium immer einer der Klassenbesten. Solche Konflikte mit "mühsamen" Menschen können den Charakter auf jeden Fall stärken. Man muss sich dann überlegen, was einem selbst wichtig ist, man muss aber auch Verständnis für die andere Person entwickeln etc..
Ganz anders sieht es aus, wenn wir von toxischen Menschen reden. Ich hatte in meinem Leben auch mit toxischen, missbräuchlichen Menschen zu tun und das einzige, was ich von diesen Interaktionen mitgenommen habe, sind Traumas. Ich glaube nicht, dass der Umgang mit solchen Menschen einen stärkt. Im Gegenteil, sie können einen manchmal sogar kaputtmachen.
Jede Erfahrung ist eine Erfahrung fürs Leben... und ja, abgesehen davon ist die Erfahrung mit Menschen, die einem nicht wohlgesonnen sind, eine wichtige Erfahrung.
Denn es ist utopisch davon auszugehen die ganze Welt wäre auf deiner Seite. Es ist unheimlich wichtig für die Toleranz und um Strategien zu entwickeln um selbst mit diesen Hürden zukünftig umzugehen, da sich das eben nicht vermeiden lässt.
Im Leben wirst du immer auch auf nichts nette Leute treffen, da muss man das Beste draus machen, und natürlich prägt das auch.
Man darf sich das nicht so zu Herzen nehmen, da die Leute meistens unzufrieden mit sich selbst sind.
Alles Gute für dich.
Muss nicht zu den Lebenserfahrungen gehören. Es zählt schließlich, die Erkenntnis und das Wissen daraus und nicht die Erfahrung unbedingt.
Jede Erfahrung bringt einen irgendwie weiter und jeder wird auch mal mit unterschiedlichen Arten von Mensch zu tun haben