Deine Freundin, wenn sie nackt bei mir im Bett liegt.
Nein, würde ich nicht. Ich halte das dem Kind gegenüber für moralisch problematisch. Mein Sperma würde aber auch von keiner Frau angenommen werden, weil ich an einer schweren Augenkrankheit leide, die autosominal dominant vererbt wird. Das heisst, dass wenn das betreffende Gen auf der DNA der Frau intakt ist, besteht trotzdem noch eine 50%-Chance, dass das Kind die Krankheit auch hat.
Die Proteste sind überhaupt nicht aus dem Ruder gelaufen. Alleine schon diese Behauptung ist zutiefst undemokratisch.
Die Abschiebe-Kampagne, die das Trump-Regime durchführt, ist in höchstem Masse autoritär und verfassungswidrig. Der allergrösste Teil der abgeschobenen Personen sind keine Kriminellen, sondern völlig anständige Menschen. Viele von ihnen waren LEGAL in die USA eingewandert und einige von ihnen besitzen sogar die Amerikanische Staatsbürgerschaft (darunter drei Schwestern im Alter von 4, 6 und 8 Jahren, von den die 4-Jährige an akuter Leukämie leidet). Unter anderem wurde auch eine Frau direkt nach ihrer Geburt festgenommen und abgeschoben. Kilmar Abrego Garcia wurde abgeschoben, obwohl er einen Brief eines Richters auf sich trug, der die Verhaftung und Abschiebung explizit verbot. Und nur damit das hier wirklich klar wird: Diese Menschen sitzen jetzt nicht in El Salvador unter einer Palme. CECOT ist ein Gefängnis, das durchaus den Stalinistischen Gulags ähnelt. Die Insassen erhalten keine Medikamente, sie hungern, die hygienischen Zustände sind katastrophal und laut Berichten gibt es schlimme Misshandlungen von Seiten der Wärter. In diesem KZ sitzen nun also unzählige unschuldige Menschen, darunter kleine Kinder.
Was die Sache aber noch viel schlimmer macht, ist der Umstand, dass das Trump-Regime den verhafteten Personen explizit eine Vorladung vor Gericht verweigerte. Das ist etwa so, als käme die Polizei mitten in der Nacht zu dir, würde dich des Mordes bezichtigen und dich in ein schreckliches Gefängnis stecken, in dem du hungerst und keine medizinische Versorgung erhälst. Du kriegst keinen Gerichtsprozess, keinen Anwalt, keine Möglichkeit, Fragen zu stellen oder dich juristisch zu wehren. Du wirst einfach direkt von deiner Wohnung in den Horrorknast gebracht. Du kannst dich nicht einmal von deiner Familie verabschieden.
Diese Vorgehen ist selbstverständlich völlig undemokratisch und verfassungswidrig. Es steht jeglichen Prinzipien eines westlichen Rechtsstaates komplett entgegen.
Die Menschen in Kalifornien protestieren, weil sie diese Misshandlungen von Seiten der Regierung nicht weiter ertragen wollen. Die Proteste sind bisher völlig friedlich verlaufen; die Menschen leisten passiven Widerstand (z.B. indem sie Menschenketten bilden). Und wenn du jetzt glaubst, dass das doch keine grosse Sache sei, weil es sowieso nur Einwanderer betreffe, ist das nicht nur rassistisch, sondern auch einfach falsch. Denn solange die Regierung den verhafteten Menschen ihre Gerichtsvorladungen verweigert, kann ja jeder und jede eines x-beliebigen Verbrechens bezichtigt werden. So kommt es auch, dass kleine Mädchen mit einer US-Staatsbürgerschaft abgeschoben werden. ICE kann auch alte Omas verhaften und behaupten, sie gehörten einer Bankräuber-Gang an. Es spielt keine Rolle, wie abstrus die Behauptungen sind, denn wenn du keine Gerichtsvorladung kriegst, kannst du dich sowieso nie dagegen wehren. Das ist genau der Mechanismus, wie Diktaturen agieren. Man sieht das auch in Ländern wie China, Russland oder Nordkorea. Menschen werden nicht verhaftet, sie werden einfach verschwunden.
Die Menschen in Kalifornien wehren sich dagegen, weil sie ihre Demokratie bewahren wollen. Die Nationalgarde untersteht dem Gouverneur und ist für die Sicherheit zuständig. Ein Einsatz des US-Militär auf amerikanischem Territorium ist laut US-Verfassung explizit verboten. Eine Ausnahme davon ist der Insurrection Act. Dieser darf im Falle einer feindlichen Invasion, eines Bürgerkriegs oder einer schwerwiegenden Naturkatastrophe angewendet werden, sonst aber nicht. Bei den Protesten in Kalifornien handelt es sich um nichts davon. Trump will einfach nicht, dass Menschen gegen seine totalitären Praktiken demonstrieren, weil er die USA ungestört in eine Diktatur umgestalten will.
Awareness stiften. Sonst kann man ja sowieso nichts machen. Ausser man ist der Amerikanische Präsident - und der weigert sich, etwas zu unternehmen.
Wegen einem Bürgerkrieg muss man sich keine Sorgen machen. Einen Solchen wird es nicht geben. Allerdings sollte man sich sehr grosse Sorgen machen um die zunehmend faschistischen Tendenzen des Trump-Regimes. Trump ist kein demokrat; wenn er könnte, würde er die USA noch heute in eine totalitäre, faschistische Diktatur verwandeln. Von Kim Jong-Un und Xi Jinping hat er ja z.B. gesagt, dass er diese Machthaber sehr beneide, weil "niemand ihnen widerspreche" und weil "alle aufstehen müssen" wenn sie den Raum betreten. Da müssen bei einem demokratisch gesinnten Menschen alle Alarmglocken läuten.
Und ja, natürlich spielt das Putin in die Hände. Aber erstens ist Trump viel zu bescheuert, um das zu verstehen und zweitens wäre es ihm egal, wenn es denn verstünde. Immerhin erachtet Trump Putin ja als sein bester Kumpel.
Ich bin ein Millennial.
Ja, es gibt natürlich Swingerclubs. In der Realität sind die aber deutlich unangenehmer als in deinem Traum (zumindest wenn du hetero bist). In den meisten Swingerclubs kommt auf 20 Männer nämlich ca. 1 Frau. Manche Clubs versuchen dem Gegensteuer zu leisten, indem sie Frauen gratis eintreten lassen, während man als Mann z.B. 60 oder 70 Euro Eintritt zahlt. Selbst dann ist das Geschlechterverhältnis aber immer noch sehr schlecht. Ich habe eine Kollegin, die oft in Swingerclubs geht und sie sagt, dass es sowohl für die Männer, als auch für die Frauen sehr mühsam ist. Als Mann hast du das Gefühl, ständig um eine Frau kämpfen zu müssen und am Ende gehst du meistens trotzdem leer aus. Als Frau hat man das Gefühl, dass man ständig von einer Horde Männer überall hin verfolgt wird. Das führt auch dazu, dass die meisten Frauen in Swingerclubs total schlecht gelaunt sind und die Männer, die mit ihnen schlafen wollen, teilweise echt fies behandeln. Insgesamt kann ich dir das also wirklich nicht empfehlen. Da hast du bessere Chancen, wenn du einfach eine Frau in einem Café anquatschst.
Und sonst musst dus halt auf Tinder versuchen. Ist aber auch nicht mehr das, was es vor 10 Jahren einmal war. Craigslist gibts ja leider schon lange nicht mehr.
Aus dem selben Grund, dass die grosse Mehrheit der Frauen einen Partner möchte, dessen Penis überdurchschnittlich gross ist. Es fühlt sich halt einfach intensiver an. Das heisst aber nicht, dass alle Männer so denken - genau, wie ja auch die Penisgrösse nicht für alle Frauen zentral ist.
Ich würde auch sagen, dass solche Überlegungen mit dem Alter in den Hintergrund treten, weil man mit 30, 40 oder 50 eher an einer langfristigen Beziehung interessiert ist. Und wenn man einen Menschen sucht, mit dem man 10 oder 15 Jahre glücklich zusammensein kann, dann ist die Enge der Vagina bzw. die Penisgrösse vielleicht noch Punkt 30 auf der Prioritätenliste. Selbst wenn man nur aufs Sexleben schaut, gibts wahrscheinlich wichtigere Faktoren. Mir wäre es z.B. viel wichtiger, dass die Chemie zwischen meiner Partnerin und mir stimmt und wir sexuell auf der gleichen Wellenlänge sind, als die Enge ihrer Vagina.
Ich denke, wenn du dir viel Mühe gibst, hat die Beziehung auf jeden Fall noch eine Zukunft. Alle Menschen machen Fehler. Wichtig ist nicht so sehr, dass man perfekt ist, sondern dass man willens ist, seine Fehler einzusehen und sich in den betreffenden Punkten zu verändern.
Du klingst zudem noch sehr jung. Du musst auf jeden Fall noch emotional reifer und erwachsener werden, aber wenn du dich aktiv anstrengst, sollte das schon klappen.
Dass Frauen glauben, Männer könnten Gedanken lesen ist übrigens ein extrem weit verbreiteter Irrtum. Da bist du definitiv nicht die Einzige. Viele Männer fragen sich, wie Frauen darauf kommen und die Fehlannahme führt auch noch bei älteren Liebespaaren manchmal zu grösseren Konflikten. Ich sags deshalb hier nochmals: Männer sind keine Mentalisten. Wenn du mit etwas nicht zufrieden bist, musst du es verbalisieren.
Und bezüglich des Aussehens: Eine stabile, liebevolle Beziehung fusst stets auf Wertschätzung. Alleine deshalb sollte man seinem Freund (oder seiner Freundin) nicht sagen, dass sie schlecht aussehen. Das ist verletzend und mit jeder Verletzung, die du deinem Partner antust, zerstörst du die Beziehung, sein Vertrauen und seine Liebe in dich ein kleines bisschen. Natürlich darf man ehrlich sein; wenn dich dein Freund z.B. fragt, wie er in seinem neuen Outfit aussieht und du findest, dass es überhaupt nicht zu ihm passt, darfst du ihm das sagen. Aber versuche stets, nicht verletzend zu sein. Ich achte z.B. in meinen Beziehung auch sehr darauf, dass ich meine Partnerin niemals beschimpfe, egal wie wütend ich bin. Ich werde in einem Streit vielleicht mal laut und sag, dass mich eine bestimmte Sache echt anpisst, aber ich sag niemals Dinge wie "du bist ne blöde Kuh" oder "ach halt die Klappe du Ar...". Denn auch wenn sich sowas im Moment gut anfühlt, verletzt man die andere Person damit sehr doll. Und auch wenn man sich nach dem Streit entschuldigt, bleibt für die verletzte Person ein schaler Beigeschmack. Wenn jemand zu oft verletzt wird, beginnt er/sie sich zu fragen, ob er/sie wirklich noch mit der anderen Person zusammen sein will. Deshalb sollte man statt einer Teufelsspirale eine positive Spirale entwickeln. Sei lieb zu deinem Freund, bringe ihm Wertschätzung gegenüber, sei zärtlich mit ihm. Wenn du das regelmässig machst, wird er sich ermutigt fühlen, sich ähnlich gegenüber dir zu verhalten. Und wenn er sich so verhält, willst du es hoffentlich erst recht tun.
Und noch ein letzter Tipp: Es ist schön, wenn der eigene Freund gut aussieht, aber Aussehen ist echt nicht so wichtig, wie du vielleicht denkst. Wenn man mehrere Jahre zusammen ist, merkt man, dass andere Dinge - innere Werte - viel wichtiger sind. Denn auch der attraktivste Mann ist unbrauchbar, wenn man kein spannendes Gespräch mit ihm führen kann.
Sorry, aber du bist das extrem naiv unterwegs.
Russland wird den Krieg (leider) nicht verlieren. Das Beste, worauf die Ukraine hoffen kann, ist, dass die den Osten des Landes sowie die Krim an Russland abtreten muss und im Gegenzug ein Waffenstillstandsabkommen erhält. Mit einem Friedensabkommen kann sie kaum rechnen.
Die Energiekrise wird sich in den nächsten Jahren nur noch weiter zuspitzen, auch abgesehen vom Russland-Ukraine-Krieg. Israel versucht zur Zeit auf Biegen und Brechen, die USA in einen Krieg mit dem Iran reinzuziehen. Falls sie es schaffen, wäre das eine absolute Katastrophe in jeder Hinsicht. Bereits der Irak-Krieg war ein riesiges Desaster nicht bloss für den Irak und die USA, sondern auch für den Rest der Welt. Es dauerte ca. 16 Jahre, bis die USA den Irak endlich wieder verlassen konnten und als sie es taten, machte sich dort die Terrormiliz IS breit. Der Iran ist 4 Mal so gross wie der Irak und verfügt über eine deutlich schlagkräftigere Armee. Ein Krieg wäre also dementsprechend noch viel schlimmer als im Irak.
Des Weiteren gibt es leider immer stärkere Anzeichen, dass China in den nächsten 2-5 Jahren Taiwan überfallen und besetzen will, ähnlich wie das Russland mit der Ukraine gemacht hat. Der Unterschied ist natürlich, dass das Chinesische Militär viel grösser, moderner und schlagkräftiger ist als das Russische. Ein Überfall auf Taiwan gilt unter Experten mittlerweile als recht wahrscheinlich und auch das wäre eine absolute Katastrophe. Auf Taiwan leben 20 Millionenen Menschen, die im Fall eines Angriffs nirgends hinkönnten. Sie sässen auf ihrer Insel wie Mäuse in der Falle. Taiwan ist zudem eine der freiheitlichsten und demokratischsten Staaten der Welt; auf dem Demokratie-Index schneidet es besser ab als Deutschland und auch besser als andere europäische Länder wie Frankreich oder England. Die Zerstörung dieser Nation durch die totalitäre, Chinesische Diktatur mit ihrem Überwachungsstaat wäre wirklich deprimierend. Der Krieg hätte zudem sehr grosse (negative) Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Insbesondere auch, weil Taiwan ein Monopol auf Halbleiter besitzt. Eine Technologie, die praktisch für alle modernen, technischen Geräte gebraucht wird.
Nun noch zu deinem KI-Traum... das wäre vielleicht so, wenn die CEOs dieser KI-Unternehmen Sozialisten wären, die ihre Profite an die Arbeiter weitergeben in Form von Arbeitszeitreduktion. Tatsächlich ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Den Traum der Arbeitszeitreduktion dank Automatisierung ist nicht neu. Es gab ihn bereits vor 180 Jahren, während dem Aufblühen der industriellen Revolution. Damals glaubte man, dass die Menschen in den 1910er oder 1920er alle nur noch Freizeit haben würden, weil die Maschinen alle Arbeiten erledigen. Ganz offensichtlich kam es anders. Anstatt die Arbeitszeit zu reduzieren, zahlten Fabrikbesitzer ihren Arbeiter stetig sinkende Löhne und liessen sie bis zu 18 Stunden am Tag schuften. Erklärtes Ziel der Kapitalisten war es, stets mehr zu produzieren, um höhere Profite einzufahren. Diese Profite behielten die Unternehmer dann für sich. Ähnlich ging es im 20. Jahrhundert weiter. Nun gab es zwar Gesetze, die Angestellte schützten, doch das System der Ausbeutung wurde weiter verfeinert. In den 1960er-Jahren glaubten die Leute, dass man im Jahr 2000 nur noch 5-10 Stunden pro Woche arbeiten würde. Immerhin gab es ja jetzt Computer und da würde doch bestimmt viel automatisiert. Stattdessen arbeiten wir heute tendenziell mehr und vor allem unter viel höherem Druck. Die Löhne sind inflationsbereinigt nicht stark gestiegen. Was jedoch dramatisch gestiegen ist, sind die Profite der Unternehmen und ihrer CEOs. Auch deshalb haben wir heute Typen wie Elon Musk oder Jeff Bezos, die über völlig absurde Vermögen verfügen.
Dieser Trend wird von der KI-Entwicklung nicht gebrochen, sondern weiter beschleunigt werden. Die Ungleichheit zwischen arm und reich wird noch viel stärker ansteigen, was die Demokratie und das Zusammengehörigkeitsgefühl in westlichen Ländern schmerzhaft treffen könnte und zudem den Weg für gefährliche Polparteien freiräumt. Die KI-Entwicklung ist aber auch sonst kein Segen. Ich glaube, viele Leute haben hier völlig falsche und romantische Vorstellungen. Beim Internet dachten wir in den 1990er-Jahren ja auch, dass es die grosse Freiheit bringen würde. Beim Aufkommen der sozialen Medien dachten wir, sie würden die Menschen weltweit zusammenschweissen. Stattdessen haben wir nun Hetzkommentare, Selbstoptimierungswahnsinn und Boomer, die jeden Propagandamüll auf Facebook für bare Münzen nehmen. KI wird uns noch vor viel grössere, gesellschaftliche Herausforderungen stellen, weil es noch eine viel grössere, technische Innovation ist. Die Überwachung im öffentlichen (und privaten) Raum wird z.B. dramatisch zunehmen, auch hier in Europa. KI hat zudem das Potenzial, die Demokratie zu zerstören, weil wir z.B. nicht mehr fähig sein werden, zwischen wahren und falschen Quellen zu unterscheiden. Schon heute gibt es KI-Propagandavideos, die absolut echt aussehen, obwohl alles nur eine KI-Fiktion ist. In den kommenden Jahren wird das noch viel, viel krasser werden.
Und bisher habe ich noch nicht einmal vom Klimawandel gesprochen, der ebenfalls einen zunehmend grossen Einfluss auf unseren Lebenswandel und unsere Lebensqualität haben wird. Hier spreche ich nicht bloss von Wetterextremen, Hitzewellen, Problemen in der Landwirtschaft etc., sondern z.B. auch von Migration. In den kommenden Jahrzehnten werden unzählige Millionen von Klimaflüchtlingen versuchen, nach Europa zu kommen und das wird unsere Gesellschaften und die Politik auf die Zerreissprobe stellen.
Um es kurz zu machen: Nein, es wird nicht mehr Wohlstand geben. Ganz im Gegenteil. Es wird in den nächsten 100-150 Jahren nie mehr so gut sein, wie es momentan ist. Es warten extrem unruhige Zeiten auf uns und die wenigsten Leute wollen es wahrhaben. Ich schlage dir vor, den jetzigen Wohlstand in vollen Zügen zu geniessen. Von hier an gehts nur noch abwärts.
Das Parlament ist nicht die Exekutive, sondern die Legislative. Die Exekutive (in diesem Fall der König) kann keine Gesetze beschliessen; das ist Aufgabe der Legislative. Die Exekutive ist die ausführende Kraft.
Du fragst, ob ein solches System funktionieren könnte. Die Frage ist falsch gestellt: Grundsätzlich kannst du jedes beliebige, politische System zusammenbasteln und es "funktioniert" irgendwie. Auch ein Verbrecherstaat funktioniert nach gewissen Regeln.
Die Frage ist doch viel eher, ob das ein kluges System wäre, in dem die Mehrheit der Bevölkerung ein zufriedenes und erfülltes Leben führen könnte. Hier habe ich grosse Zweifel. Wenn wir von einer Monarchie sprechen, sprechen wir automatisch auch von einer starken Beschneidung der Demokratie (mit Ausnahme der konstitutionellen Monarchie wie in Grossbritannien oder Schweden). Da muss man sich natürlich fragen, weshalb man sowas zustimmen sollte. Warum sollten wir ein System basteln, in dem ein einziger Typ über alles entscheiden darf und der Rest der Bevölkerung nichts mehr zu melden hat? Solche Konzepte sind völlig aus der Zeit gefallen. Wenn überhaupt, sollten wir mehr Demokratie wagen, nicht weniger.
Monarchien beschneiden zudem nicht bloss zivile Freiheiten und die Demokratie, sondern auch den Rechtsstaat und die Gewaltenteilung. Man hat dann also vielleicht ein Parlament und Gerichte, aber diese Institutionen sind nicht wirklich unabhängig. Es gibt viele Länder, die ein Königshaus und zusätzlich ein Parlament haben. Faktisch ist es dann jedoch so, dass man z.B. als königskritischer Politiker gar keine Chance hat, jemals ins Parlament zu kommen. Im Parlament sitzen dann also einfach Lakaien des Königs. In manchen Ländern (z.B. Thailand) gibt es zudem hohe Gefängnisstrafen, wenn man sich als Bürger über den König lustig macht.
De facto lebt man dann also in einer Diktatur. Dass der Diktator alle 4 Jahre wechselt, macht die Sache auch nicht besser.
Ja, das ist wirklich viel, was da bei dir ansteht. Da wünsche ich dir viel Kraft und Energie, um gut mit all diesen Veränderungen klarzukommen.
Bei mir hat sich privat nicht viel verändert. Ich suche nun schon seit mehreren Jahren nach einer Partnerin für eine Liebesbeziehung und auch nach neuen Freundschaften - leider bisher beides vergeblich. Zum Glück habe ich jedoch eine Wohnung, wo ich mich total wohl fühle. Sie ist zwar nicht sehr gross oder luxuriös, aber sie ist gemütlich und gibt mir ein starkes Gefühl von Sicherheit.
Die allgemeine Weltlage macht mir auf jeden Fall grosse Sorgen, insbesondere wenn ich über die nächsten paar Jahre nachdenke. Ich habe z.B. viel Angst, dass China in 2-3 Jahren Taiwan überfällt. Ich habe eine enge Beziehung zu Taiwan und mir bedeutet das Land deshalb sehr viel.
Aber letztlich kann ich ja sowieso nichts ändern an der internationalen Politik. Die Dinge laufen halt so, wie sie laufen. Ich kann nur aufs Beste hoffen und mich aufs Schlimmste vorbereiten.
Ich bin Ende 30ig, könnte also durchaus dein Papa sein. Grundsätzlich bin ich solchen Dingen recht liberal eingestellt. Ich bin der Meinung, dass man mit 14 oder 15 durchaus sexuell aktiv sein darf, wenn man emotional reif genug ist, sich dabei verantwortungsbewusst zu verhalten (ich würde z.B. von dir als Tochter erwarten, dass du dich beim Sex schützt). Zudem sollte man fähig sein zu reflektieren, ob man tatsächlich Lust auf sexuelle Erfahrungen hat, oder ob man einfach das Gefühl hat, es sei cool, weil Tiktok das so behauptet. Wenn meine Tochter ernsthaft und aus sich selbst heraus Lust auf Sex hätte, fände ich diesen Wunsch völlig legitim. Wenn ich jedoch das Gefühl hätte, sie saugt einfach unkritisch irgendwelchen Mist in ihrem Freundeskreis oder auf Social Media auf, dann hätte ich damit ein grosses Problem.
Bei mir persönlich war es so, dass ich (ähnlich wie du) schon sehr früh Lust auf sexuelle Erfahrungen hatte. Als ich 14 war, gab es gleich mehrere gleichaltrige Mädchen, mit denen ich unheimlich gerne geschlafen oder wenigstens rumgeknutscht hätte. Leider war es jedoch so, dass absolut niemand an mir interessiert war. Ich schrieb unzählige Liebesbriefe und sogar eigene Gedichte, die ich dann meinen Angebetenen gab, ich fragte Mädchen, ob sie mit mir gehen wollten... es war alles umsonst. Ich wurde von den Mädels komplett ignoriert. Ich kann mich sehr lebhaft daran erinnern, wie unglaublich frustrierend das für mich war. Ich hatte das Gefühl, alles richtig zu machen und trotzdem leer auszugehen. Umgekehrt gab es Jungs an meiner Schule, die mir intellektuell unterlegen waren und auch charakterlich ziemliche Idioten waren und trotzdem ständig irgendwelche Mädchen abbekamen. Das fühlte sich wirklich unfair an. Mit 15 hatte ich dann meine erste, feste Beziehung. Wir waren 1 Jahr zusammen und ich liebte dieses Mädchen wirklich abgöttisch. Ich freute mich auch, weil ich dachte, dass ich nun endlich meine ersten, sexuellen Erfahrungen sammeln kann. Im Rückblick war es jedoch eine sehr unglückliche Beziehung, weil meine Freundin total heiss auf einen gemeinsamen Kumpel war. Sie hat mich das auch spüren lassen. Ich habe nichts unternommen, weil ich sie nicht verlieren wollte. Nach unserer Beziehung erzählte sie mir dann einmal, sie sei eigentlich gar nie in mich verliebt gewesen. Eigentlich wollte sie unseren Kumpel haben, den sie aber nicht kriegen konnte. Ich war dann quasi das, was halt übriggeblieben war. Während unserer Beziehung fragte ich sie mehrmals, ob wir Sex haben können oder ob wir wenigstens blowjobs/handjobs ausprobieren können, aber sie sagte stets "nein, das will ich nicht". Ich respektierte ihren Willen, aber es war sehr frustrierend. Umso mehr, als sie nach 1 Jahr Schluss machte und kurz darauf ihr erstes Mal mit einem anderen Jungen aus unserer Klasse hatte.
Danach war ich wieder sehr lange alleine. Ich versuchte sexuelle Erfahrungen zu sammeln und/oder eine Freundin zu finden, aber kein einziges Mädchen wollte mich. Ich sollte hier vielleicht erwähnen, dass ich eine sehr starke Sehbehinderung habe (ich bin beinahe komplett blind) und ich glaube, dass das auch ein wichtiger Grund war, weshalb mich die Mädchen so konsequent ignorierten. Mit 22 lernte ich dann meine jetzige ex-Frau kennen (wir heirateten später, sind mittlerweile aber wieder geschieden). Mit ihr durfte ich dann (endlich) meinen ersten Blowjob und meinen ersten Sex erleben. Ich hätte mir gewünscht, dass es früher geschehen wäre. Ich habe auch heute noch grosse Mühe, sexuelle Erfahrungen zu sammeln, weil es seit meiner Scheidung wieder extrem schwierig ist, eine Partnerin zu finden. Ich muss allerdings sagen, dass mein erstes Mal Sex wirklich wunderschön war (für beide). Es war zwar spät, aber dafür echt perfekt. Der ganze Abend war mega romantisch, auch bereits vor dem Sex. Es ist bis heute eine meiner schönsten und wertvollsten Erinnerungen.
Ich mag Missionar am Liebsten. Ist emotional intim und fühlt sich für mich intensiv an, ohne überstimulierend zu sein. Reiter mag ich zwar auf der emotionalen Ebene, weil ich mich etwas devot fühle, wenn die Frau auf mir sitzt, was ich sehr mag, aber leider spüre ich dabei nicht viel. Beim Doggy ist es genau umgekehrt; körperlich fühlt sich das unglaublich intensiv und irgendwie auch archaisch an, was manchmal geil sein kann, aber emotional hat man halt überhaupt keine Verbindung zueinander. Ich bevorzuge zudem langsamen, intensiven Sex und bei Doggy neigt man als Mann irgendwie dazu, einfach den Presslufthammer einzustellen. Ich mag daher Missionar am Liebsten und Facesitting ist auch super.
Nein, das ist völlig ausgeschlossen. Harris ist wie die Mehrheit des DNC, ein corporate/establishment Democrat und von denen haben mittlerweile sogar die moderateren Mitglieder der Basis komplett die Schnauze voll. Demokraten wie die Clintons, Obama, Biden, Schumer, Pelosi, Cuomo und eben auch Harris tragen Schuld daran, dass die USA in den vergangenen 40 Jahren zu einem kompletten Schrotthaufen geworden ist und dass ein Faschist und Sexualstraftäter wie Trump, der 6 Unternehmen in den Sand gesetzt hat, überhaupt Präsident werden konnte. Diese corporate Democrats sind völlig nutzlose Systemwanzen. Sie haben die Arbeiter- und die Mittelschicht völlig aufgegeben und verfolgen stattdessen die Politik der Pharma-, Versicherungs-, Banken- und Rüstungsindustrien, von deren Lobbys sie ihr politisches Dasein finanzieren. Leute wie Hillary Clinton und Kamala Harris haben die Gefahr, die Trump für die Demokratie und Freiheit darstellt zudem völlig unterschätzt, obwohl sie bereits 2015 von Leuten wie Bernie gewarnt worden waren. Anstatt die Gefahr ernstzunehmen verhielten sie sich grosskotzig und arrogant (Hillary), machten sich lustig und machten Kampagne mit Kriegsverbrechern wie Dick Cheney (Kamala). Auch jetzt wo Trump regelmässig die Verfassung bricht und z.B. unschuldige Leute in einem KZ in El Salvador einsperrt, sitzen die corporate Democrats noch immer tatenlos im Kongress und lutschen sich an den Däumchen. Schumer sagt einfach jedes Mal, er habe Trump einen "sehr ernsten Brief" geschrieben und Kamala Harris verdient sich ein paar hunderttausend Dollar, in dem sie Vorträge bei ausländischen Investment-Banken hält, anstatt zu ihrer Wählerschaft zu sprechen. Niemand mag diese Leute, weil sie elende Feiglinge sind.
Die Basis der Demokratischen Partei wünscht sich schon seit Langem einen Wandel und aufgrund der dramatischen Vorgänge der letzten 4 Monate haben nun auch moderate Demokraten im Pensionsalter kapiert, dass diese milktoast-Demokraten wie Harris einfach keine Lösung mehr sind. Man hat diese Leute nun 40 Jahre lang gewähren lassen und alles, was dabei rauskam, war mehr Armut, mehr Ungleichheit, mehr Krieg im Ausland, mehr Gesundheitsprobleme, weniger Jobs... und ein faschistischer möchtegern-Diktator.
Deshalb bin ich überzeugt, dass 2028 jemand vom linken Flügel die innerparteiliche Nomination schafft. Am Ehesten AOC oder Tim Walz. Beide vertreten nicht bloss echte, sozialdemokratische Positionen, sondern sie sind im Gegensatz zu den Establishment-Feiglingen wie Kamala auch Kämpfer. Der einzige establishment-Demokrat, dem ich eine gute Wahlchance attestiere, ist Buttigieg. Das liegt hauptsächlich daran, dass er sich extrem gut verstellen und Leuten etwas vorgaukeln kann. Wer die Situation etwas verfolgt, weiss, dass Buttigieg ganz offensichtlich seine Positionen angepasst hast, weil er gemerkt hat, dass die Linke im Aufwind ist. Er behauptet nun z.B., er sei dafür, dass alle Menschen krankenversichert werden wie in Europa, obwohl er sich bisher stets dagegen ausgesprochen hat. Falls die Basis ihn wählt und er vielleicht sogar Präsident werden sollte, wäre das ein herber Rückschlag. Denn den Leuten würde schnell klar werden, dass er einfach ein weiterer corporate Democrat ist, der keines seiner Versprechen ernst gemeint hat.
Ich würde wahrscheinlich die Linke wählen, weil sie die einzige, antikapitalistische Partei in Deutschland ist. Mit ihrer Nähe zu Russland hätte ich allerdings ein grosses Problem.
Zum Glück muss ich als Schweizer diese Wahl nicht treffen.
Hallo, ich bin Anglistiker und muss dir leider mitteilen, dass du falsch liegst. Du tust die Erklärungen als "blabla" ab, aber sie sind enorm wichtig. Denn wenn dir die wahren (wissenschaftlichen) Hintergründe egal sind, sagst du damit nichts anderes, als dass es dir tatsächlich nur um deine Gefühle geht und dass du an deinen Glaubenssätzen festhalten willst, egal ob sie wahr oder falsch sind, einfach weil du dich dann empören kannst.
Die Begriffe "male" und "female" haben überhaupt nichts miteinander zu tun. Sie stammen von völlig verschiedenen Wörtern ab. "Male" kommt aus dem Lateinischen "masculus"; "female" kommt vom Lateinischen Wort "femina". Letzteres wurde nach der Eroberung Grossbritanniens durch die Normannen in die englische Sprache eingeführt. Im Mittelhochenglischen wurde es zum Diminutiv "femella" (ausgesprochen "fammella", analog zum französischen "femme"). Durch die Lautverschiebung im 16. Jahrhundert wurde es dann zu "female". Dass sich "male" und "female" ähnlich anhören ist aber genauso ein Zufall, wie dass sich z.B. "schwül" und "schwul" ähnlich anhören. Die Wörter haben nichts miteinander zu tun.
Bei "man" und "woman" wirds sogar noch etwas spannender. "Man" bedeutete im Indogermanischen und im Protogermanischen ganz einfach "Person". Und zwar nicht im Sinne von "jede Person ist ein Mann", sondern die Menschen hielten es schlicht nicht für nötig, Wörter für verschiedene Geschlechter einzuführen. Es gab einfach ein Begriff und der hiess quasi "menschliches Wesen". Im Altenglischen entstanden dann Begriffe für Mann (wap) und Frau (wif). Diese wurden im Folgenden als Präfixe benutzt (wapman/wifman). Der Begriff "wifman" wurde später zu "woman". Er bedeutete jedoch nicht Frau-Mann, wie du fälschlicherweise annimmst, sondern "Frau-Mensch" oder "menschliches Wesen mit weiblicher Ausprägung". Es gibt noch heute viele Sprachen, die das gleiche System verfolgen, z.B. Chinesisch (Mandarin) und Japanischen. In beiden diesen Sprachen bestehen die Wörter "Mann" und "Frau" aus zwei Zeichen; eines steht für die Gattung (menschliches Wesen) und eines steht für das Geschlecht.
Es ist unklar, weshalb der Präfix wap- irgendwann verschwand. Möglicherweise vergassen die Menschen über die Jahrhunderte, dass "wif" ein Präfix gewesen war und betrachteten "wifman" einfach als ein Wort (Frau). Die Abkürzung "man" für "Mann" genügte demnach, weil es nun nicht mehr für "Mensch" oder "Person" stand, sondern für "Mann".
Ganz abgesehen davon könnte man ja auch argumentieren, dass "man" lediglich ein Teil von "woman" ist (was linguistisch genauso falsch wäre), weil Männer quasi nur halbe Frauen seien oder etwas in der Art. Du hast jetzt halt einfach diejenige falsche Erklärung gewählt, bei der du dich maximal unterdrückt fühlen und dementsprechend stark aufregen kannst.
Was ich als politisch linker Mensch an solchen woken Wutposts besonders schade findet, ist, dass sie linkes Gedankengut völlig ins Lächerliche ziehen. Es ist das Äquivalent dazu, wenn jemand das Israelisch Vorgehen im Gazastreifen kritisiert und sofort als Antisemit beschimpft wird. Sexismus ist zweifelslos noch weit verbreitet und wenn du dich dagegen einsetzen willst, finde ich das super. Aber die Wörter "man", "woman", "male" und "female" sind defintiv kein Sexismus. Zu behaupten, dass es sich hier um Sexismus handle stellt den Feminismus bloss in ein unnötig schlechtes Licht und führt dazu, dass dich niemand ausserhalb deiner peer group mehr ernst nimmt.
Ich würde eher sagen, dass wir alle unsere psychischen Probleme und Erkrankungen haben. So, wie wir ja auch alle unsere körperlichen Gebrechen haben. Bei den Einen sind sie etwas grösser und leichter von aussen erkennbar, bei den Anderen sind sie kleiner und alltäglicher.
Was Psychologen und Psychiater vom Durchschnittsbürger unterscheidet, ist der Umstand, dass sie sich besonders für diese Themen interessieren, dass sie Menschen (inklusive sich selbst) gerne auf solche Probleme analysieren und dass sie allgemein mehr "awareness" haben, was dieses Thema angeht. Das erklärt dann auch das Vorurteil, solche Menschen litten besonders oft an psychischen Krankheiten. Sie leiden nicht häufiger an psychischen Krankheiten als der Rest der Bevölkerung, aber sie sprechen eher offen und ehrlich darüber.
Super Frage und danke für deine Offenheit. Lass mich meine Antwort vielleicht so beginnen: Ich bin kein Borderliner, aber ich leide seit vielen Jahren an einer Depression, die trotz Medikamenten und Therapie mittlerweile chronisch geworden ist. Ich kenne die Borderline-typischen Symptome also (zum Glück) nicht; oft habe ich sogar das umgekehrte Problem, nämlich dass ich mich selbst und meine Emotionen zu stark fühle und davon völlig gelähmt werde. Was ich hingegen sehr gut kenne sind die Suizidgedanken. Und trotzdem lebe ich immer noch.
Ich glaube in meinem Fall hat das viel damit zu tun, dass ich trotz all meinen starken Gefühlen auch ein schrecklich vernünftiger Mensch bin. Wenn ich eine Entscheidung fälle, möchte ich zuerst immer genau wissen, was es zu beachten gibt, welche ungünstigen Konsequenzen daraus folgen könnten usw.. Ein simpler Grund, weshalb ich meinen Suizidwunsch nie durchgezogen habe ist der Umstand, dass mir ein paar Kriterien überlegte, die eine Suizidmethode erfüllen sollte. Als ich die verschiedenen Methoden dann jedoch durchging, wurde mir ziemlich schnell klar, dass keine für mich dabei war. Ich weiss z.B. nicht, ob ich von einer Brücke springen könnte. Es bräuchte unfassbar viel Überwindung, wirklich zu springen. Das hat nichts mit Angst zu tun, sondern es ist quasi ein durch die Evolution eingebauter Überlebensmechanismus. Zudem wäre der Sturz von grosser Panik begleitet - nicht unbedingt ein schönes Gefühl, um aus dem Leben zu scheiden. Was mich jedoch am Meisten abhält ist der mögliche Schmerz beim Aufprall und das Risiko, den Sturz zu überleben. Beide Wahrscheinlichkeiten sind zwar nicht sehr gross, aber man kann sie halt nicht ausschliessen. Und das ist zumindest für mich ein Grund, innezuhalten. Wenn ich Gefahr laufe, nachher noch viel schlimmer dran zu sein oder mein Ziel zwar zu erreichen, aber nur durch viel Schmerz, dann bin ich nicht bereit, das Risiko einzugehen.
Hinzu kommt, dass Sterben etwas ziemlich Schmutziges und manchmal auch Erniedrigendes ist. Wusstest du z.B., dass man sich nach dem Tod einpinkelt und einkotet, weil die Schliessmuskeln nicht mehr funktionieren? Viele Menschen haben heutzutage ein sehr romantisches Bild vom Sterben weil wir nicht mehr stark mit dem Tod konfrontiert werden und weil es oft Fachpersonen gibt, die das Gröbste beseitigen. Wenn man z.B. im hohen Alter im Spital stirbt, ist das ein sehr friedlicher Tod und das Pflegeperson sorgt sich um den Leichnam, bevor es für die Angehörigen unangenehm wird. Wenn du jetzt aber von einer 30m hohen Brücke auf einen Steinboden fällst, zerplatzt dein Körper etwa so, wie ein Wasserballon. Das ist nicht bloss für dich (unter Umständen) äusserst unangenehm, es ist auch äusserst unangenehm für die Person, die deine Überreste findet. Und auch das ist durchaus eine legitime Überlegung beim Suizid: Kann ich es unbeteiligten Mitmenschen zumuten, sowas zu sehen und davon möglicherweise traumatisiert zu werden?
Wie du siehst, mache ich mir hierzu sehr viele Gedanken und das hält mich letztlich wohl auch vom letzten Schritt ab. Menschen, die sich eine Waffe in den Mund stecken und abdrücken, überlegen sich nicht, ob sie den Schmerz spüren werden, wenn ihre Augen explodieren und sich ihr Kiefer in Brei verwandelt. Sie machen es einfach.
Und dann gibts natürlich noch die spannende Differenzierung zwischen sterben und Tod. Die Meisten Menschen fürchten sich zwar vor dem Sterben, aber nicht vor dem Tod (also nicht vor dem, was nachher kommt). Bei mir ist das etwas anders. Ich bin zwar nicht religiös, aber ich glaube mich an etwas zu erinnern, das vor meiner Geburt geschah... ich möchte hier nicht zu stark darauf eingehen, weil es auf Aussenstehende wahrscheinlich völlig verrückt klingt. Aber es ist jedenfalls ein weiterer Grund, der mich vom Suizid abhält.
Nein, Angst im engeren Sinn verspüre ich keine und ich nehme meine Mitmenschen definitiv nicht als Feinde wahr. Es ist jedoch so, dass mich grosse Menschenansammlungen ziemlich stressen. Das hat auch stark damit zu tun, dass ich blind bin. Ich befinde mich nicht gerne an Orten mit hohen Geräuschpegeln, weil ich mich dann noch schlechter orientieren kann und weil das Gefühl habe, keine Kontrolle über meine Situation mehr zu haben. Wenn dann noch viele Leute hinzukommen, die mich z.B. aus dem Weg schubsen oder es verunmöglichen, dass ich meinen weissen Stock pendeln kann, wird es für mich äusserst unangenehm. Daher bleibe ich solchen Orten soweit möglich fern.