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Meine beste Freundin (22/w) hat in der vergangenen Zeit sehr viel schlechtes durchmachen müssen, weil sie wegen ihrer PCOS zugenommen hatte und es ihr schwer viel in den letzten Jahren dadurch abzunehmen. Ihre Familie, Freunde und Bekannte haben sie ständig an ihr Aussehen erinnert, aber vor allem von anderen Männern.
Online, wie auch im realen Leben, wurde sie von unzähligen Männern runtergemacht, ausgelacht oder auf brutale Weise gebodyshamed und sie hatte deswegen auch Depressionen, hatte eine Essstörung entwickelt (wodurch sie nur noch mehr zunahm) und war am Rand von Selbstverl.... und Sui...d. Ich (24/w) habe versucht ihr so gut es ging beizustehen, aber wenn ich zurück denke ... Es ging ihr mehr als nur schlecht und oft war ich selbst überwältigt und hilflos, über was ich machen sollte.
Im letzten Jahr hat sie dann angefangen ins Fitnessstudio zu gehen, fast jeden Tag und hat sich bis zum Rand des Erschöpfens austrainiert. Bis Mitte August etwa, hatte sie dann so viel abgenommen und sieht wunderbar aus. Nicht physisch, aber sie wirkt auch viel glücklicher, ruhiger, fast wieder so wie früher. Trotzdem hat sich etwas in ihr verändert. Ich habe gemerkt, dass sie mir gegenüber zwar noch gleich ist, aber meinem Freund gegenüber auf eine gewisse Ebene misstrauisch und auch ein wenig feindselig. Wie etwa, wenn er mit ihr spricht (oder es jedenfalls versucht) ist sie eher abweisend, meidet Augenkontakt und schaut oft desinteressiert. Auch redet sie oft davon, dass Männer Zeitverschwendung seien und man sie alle am liebsten "ausradieren sollten". Auch schien sie jedes Mal kaltherziger und beängstigterweise gleichgültig zu werden, sobald ein Mann in der Nähe, uns angenähert oder sonst wie mit ihr oder uns interagierte. Mir machte ihre Einstellung sorgen und ich habe sie auch darauf angesprochen. Sie meinte es ginge ihr gut und dass ihr so einige Dinge klar wurden.
Dann hat sie wieder angefangen zu daten und obwohl ich sie nicht kritisieren oder ähnliches möchte, ist ihr Datingverhalten auch fragwürdig ... Wie etwa macht sie den meisten Männern vor, dass sie Interesse hätte, dann lässt sie sie hängen. Jedes Mal. In den vergangen Monaten hatte sie etwa 10 verschiedene Partnern (vielleicht waren es auch mehr), von denen sie uns 3 vorgestellt hatte. Sie sagte mir Mal bei einem Treffen, wie gut sie sich fühlen würde, diese Männer fallen zu lassen, ihnen was vorzumachen, und dass sie eh nur Abschaum wären.
Sie scheint irgendwie verbittert zu sein, und das macht mich echt traurig. Ich erinnere mich noch von früher aus der Schule, dass sie eine hoffnungslose Romantikerin war, aber jetzt ...
Soll ich versuchen auf sie einzureden? Oder mich raushalten? Ich habe Angst, dass diese Einstellung ihr irgendwann noch schaden wird, und ich meine nicht nur emotional ...