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Kunde zahlt nicht

Hallo zusammen,

ich habe für einen Kunden eine Dienstleistung erbracht. In unserer Branche ist es üblich, Verträge per Handschlag zu schließen, so auch in diesem Fall. Der Kunde wusste von Anfang an, wie hoch der Rechnungsbetrag sein würde. Er hatte sogar ein günstigeres Angebot von einem Mitbewerber vorliegen, hat dieses aber ausdrücklich abgelehnt und mich trotzdem beauftragt.

Die Arbeiten wurden von mir ordnungsgemäß durchgeführt. Geplant waren etwa 3 Arbeitstage, allerdings hat der Kunde die Arbeiten massiv gestört: Er hat in jeden Karton geschaut und die Abläufe kontrolliert, sodass sich die Arbeiten um einen Tag verlängert haben.

Nach Abschluss habe ich die Rechnung gestellt. Der Kunde weigerte sich zunächst zu zahlen mit der Begründung, er habe die Wieg(e)scheine nicht vorliegen. Diese habe ich ihm nachgereicht. Trotzdem verweigert er weiterhin die Zahlung.

Besonders wichtig:

  • Ich habe mehrere Briefe vom Kunden, in denen er bestätigt, dass er uns beauftragt hat und das günstigere Angebot bewusst ausgeschlagen hat.
  • In seinen ersten beiden Briefen hat er versucht, mich unter Druck zu setzen: Er drohte damit, mich wegen Betrugs anzuzeigen oder die Rechnung an einen meiner Kollegen weiterzuleiten, falls ich auf Zahlung bestehe.
  • Der Kunde hat mittlerweile 2/3 der Rechnung beglichen, weigert sich aber, den verbleibenden Restbetrag von 3.300 € zu zahlen.

Ich habe den Kunden mehrfach gemahnt, und die Sache liegt inzwischen beim Inkasso.

Meine Fragen an euch:

  • Hat der Kunde unter diesen Umständen irgendeine rechtliche Grundlage, die Zahlung des Restbetrags zu verweigern?
  • Oder sprechen die Belege (Briefe, Wieg(e)scheine, Mahnungen, Drohschreiben, gestörte Arbeitsabläufe) klar für mich, sodass ich vor Gericht gute Chancen hätte?
  • Wie würdet ihr die Erfolgsaussichten einschätzen, falls es zu einem Gerichtsverfahren kommt?
Selbständigkeit, Gewerbe