In engeren Straßen mit Hindernissen auf beiden Seiten abwechselnd, haben wir das vermutlich alle schon mal gehabt. Man selber hat es relativ eilig, aber das Hindernis auf seiner Seite. Also hält man und denkt: „Komm fahr zu...“ Der andere braucht aber ewig und bleibt stehen. Gibt es da irgendwann das Recht, dass man selber losfahren darf, wenn der andere auch keine Zeichen gibt?
Oder andere Situation: Man möchte, legal, mit einem Fahrrad über einen Fußgängerüberweg fahren, muss dann aber natürlich die Vorfahrt des Straßenverkehrs beachten. Jetzt hält man also vor der Straße, steigt aber nicht ab. Der Autofahrer kennt sich nicht aus und denkt scheinbar: den muss ich durchlassen. Er hält also an. Dürfte man dann fahren?
Also: Darf man es als Autofahrer ausnutzen, wenn andere anhalten, ohne es zu müssen? Oder wie lange müsste man warten, bis man was anderes tun darf, als darauf zu warten, dass er entweder ein Zeichen gibt, oder halt mal selber weiterfährt?
(Ich weiß, dass ist juristisch nicht korrekt, aber ich werfe hier jetzt Vorrang und Vorfahrt sprachlich in einen Topf , ich hatte keine Lust, das auseinander zu dezidieren).