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Lässt sich ein lang anhaltender, intensiver Krieg zwischen Iran und Israel noch vermeiden?

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Ein Krieg zwischen Iran und Israel hätte entsetzliche Folgen: Ganz sicher mehrere Tausend Tote bei Großangriffen mit Raketen und Kampflugzeugen. Und ein Schlachtfeld, das sich vom Libanon bis Jemen erstreckt.

„Ein paar harte Tage“ stünden dem Nahen Osten bevor, schätzt die US-Regierung nach einem Bericht der Nachrichtenseite Axios. Das ist möglicherweise stark untertrieben. Nach Israels Attentat auf Hamas-Chef Ismail Hanijeh in Teheran holen der Iran und seine Verbündeten in der Region zum Gegenschlag aus. Wenn sich die Eskalation nicht einfangen lässt, droht im Nahen Osten ein Krieg von wahrhaft katastrophalen Ausmaßen.

Der Iran hat mehrere Möglichkeiten, Israel anzugreifen: indirekt über seine Verbündeten im Libanon, Jemen, Syrien und Irak oder direkt. Die Wahl der Mittel wird entscheidend sein, wie tief der Nahe Osten und mit ihm die gesamte Welt im Sumpf versinken. Die neue Achse der Autokraten wird dabei zusammenhalten. Russlands Präsident Putin hat seinen langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Teheran entsandt und seinen iranischen Freunden angeblich die Lieferung von Luftabwehrsystemen zugesagt. Für die Weltwirtschaft wäre eine Ausweitung des Krieges im Nahen Osten eine Katastrophe. Schon jetzt sind die internationalen Börsen von New York bis Tokio im Sinkflug. Es kann immer noch tiefer gehen.

„Die Eskalationsspirale dreht sich bereits und ist nur schwer zu stoppen“, sagte Abdolrasool Divsallar, externer Experte des Nahost-Instituts in Washington, der „Presse“. Beim erwarteten Vergeltungsschlag des Iran werden nach seiner Einschätzung auch Hilfstruppen wie die Houthis im Jemen und die Hisbollah im Libanon mitmachen, anders als beim ersten iranischen Raketenbeschuss auf Israel im April. Die US-Regierung versucht, den Partner Israel dazu zu bewegen, auf den kommenden iranischen Schlag verhalten zu reagieren.

Die Amerikaner begannen am Freitag, dem 2.8.2024, weitere Kriegsschiffe in den Nahen Osten zu verlegen. Ihre Unterstützung für Israel sei eisern, ließen sie wissen. Die USA werden dabei selbst zur Zielscheibe. Am Montag schlugen auf einem US-Militärstützpunkt im Irak Katjuscha-Raketen ein, die pro-iranische Milizen abgefeuert hatten. Mehrere US-Soldaten wurden verletzt. Biden hing den Vorfall zunächst nicht an die große Glocke.

Quelle: Außenpolitik-Briefing durch Christian Ultsch: https://meinabo.diepresse.com/israel-wartet-auf-den-iranischen-angriff (ein ständig recht interessanter Newsletter)

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Warum ist der Onlinediskurs rund um die Verbrechen in Gaza so toxisch? Wer kann das alles nur gutheißen?

Auf Seiten wie Twitter und anderen Social Media Webseiten bekommt man immer mehr mit, dass sobald das Leid der Bevölkerung im Gaza angesprochen wird, dass das schnell relativiert wird nach dem Motto "f*ck around and find out" oder sogar direkt gutgeheißen wird.

Da frage ich mich, ob das hauptsächlich nur Propagandisten schreiben oder ob viele Menschen wirklich so ein Gedankengut entwickelt haben, dass sie Mord an einer Zivilbevölkerung gut finden? Es kann mir doch niemand sagen, dass man mit einem vernünftigen Menschenverstand das irgendwie gutheißen könnte.

Das müssen doch Menschen sein, die gezielt eine Menschengruppe hassen, um den Mord an tausenden Menschen rechtfertigen zu können und keiner kann mir erzählen, dass das alles Terroristen seien, die da getötet wurden. Dafür müsste man so vieles ignorieren.

Selbst ein großer Teil der israelischen Bevölkerung und Juden aus verschiedensten Ländern stellen sich gegen die israelische Regierung. Netanjahu würde niemals bei der nächsten Wahl wiedergewählt werden.

Und damit mir jetzt keiner damit kommt, dass alle im Gaza Hamasunterstützer wären, die ausgerottet gehören… denkt nochmal ganz genau nach, ob man so einfach mehrere hunderttausende von Menschen einfach über einen Kamm ziehen kann.

Außerdem sollten wir als Deutsche das doch genauer verstehen… wäre es gerechtfertigt gewesen die deutsche Bevölkerung auszulöschen in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg? Hätten da wirklich alle Deutschen es verdient? Ich denke nicht und so wie es jetzt läuft, kann das in Gaza nicht richtig sein.

Ich verstehe absolut, dass das alles eine Reaktion auf dem 7. Oktober 2023 war. Das war absolut schrecklich. Dass war das brutalste antisemitische Pogrom seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Aber selbst zu Monstern werden, ist auch keine Lösung.

Ich verstehe es auch, dass man nicht einfach ein Pazifist sein kann. Aber zu einem gewissen Punkt, ist es einfach viel zu viel und es kommen dann hauptsächlich Leute zu Schaden, die nichts mit der eigentlichen Situation zu tun haben.

Wieso können also Leute nicht sachlich über das ganze Thema reden und Verständnis für alle Opfer in dieser Situation haben? Wirkt der Online Diskurs durch Propaganda nur so extrem oder sind so viele Menschen wirklich moralisch so abgedriftet, dass sie so vielen Menschen Leid und Tod wünschen?

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