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Die unbekannte Befreiung: Warum Operation Bagration kaum Teil deutscher Erinnerung ist?

Im Juni 1944 startete die Sowjetunion die Operation Bagration – eine gewaltige Großoffensive gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte in Weißrussland. Innerhalb weniger Wochen (ab dem 22. Juni) verlor die Wehrmacht 350.000 bis 400.000 Soldaten durch Tod, Verwundung oder Gefangenschaft. Über 28 deutsche Divisionen wurden vollständig vernichtet, große Teile der Ostfront brachen zusammen.

Zum Vergleich: Im gesamten Verlauf der Invasion in der Normandie (inklusive D-Day) verlor Deutschland etwa 150.000 bis 200.000 Soldaten – also deutlich weniger, und über einen längeren Zeitraum.

Operation Bagration war damit nicht nur eine der größten Niederlagen der Wehrmacht, sondern auch ein zentraler militärischer Beitrag zur Befreiung großer Teile Ost- und Mitteleuropas von der NS-Herrschaft, darunter Weißrussland, Teile Polens und des Baltikums.

Trotz dieser Dimension ist die Operation im deutschen Geschichtsbewusstsein weitgehend unbekannt – während der D-Day fast jedem zumindest oberflächlich ein Begriff ist.

Warum ist das so? Liegt es an der westlich geprägten Erinnerungskultur? Am Kalten Krieg? Oder an der mangelnden medialen Darstellung des Kriegsgeschehens an der Ostfront – selbst bei entscheidenden Wende- und Befreiungsmomenten?

Verdrängung der Niederlage 56%
Politische und kulturelle nähe der BRD zur USA 22%
Bagratión schwerer greifbar 11%
Ostfront politisch tabu (kalter Krieg) 11%
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Wie viel ist von der Nachkriegspolitik geblieben?

Hallo,

über Jahrzehnte war es ein Grundpfeiler der deutschen Außenpolitik, mit ehemaligen Kriegsgegnern Frieden und Verständigung zu suchen – gerade auch mit der Sowjetunion. Diese Politik war nicht einfach, doch sie führte zu wichtigen Schritten der Annäherung, etwa mit Polen und Russland. Sie galt lange als Erfolg und als Ausdruck einer neuen deutschen Verantwortung.

Heute jedoch ist das Verhältnis zu Russland auf einem historischen Tiefpunkt. Der diplomatische Austausch ist weitgehend eingefroren, deutsche Stiftungen und Medien wurden aus dem Land gedrängt, gegenseitiges Misstrauen dominiert. Besonders alarmierend: Laut einer Umfrage des unabhängigen Levada-Zentrums (2024, zitiert in Die Welt) sehen 55 % der Russen Deutschland inzwischen als feindlichstes Land – noch vor den USA und Großbritannien.

https://www.welt.de/politik/ausland/article256224864/umfrage-russen-sehen-deutschland-als-feindlichstes-land.html

Das allein als Folge staatlicher Propaganda abzutun, greift meines Erachtens zu kurz. Es stellt sich die ernste Frage, ob wir nicht Zeugen eines fundamentalen Scheiterns jener Versöhnungspolitik sind, die über Jahrzehnte als deutsche Stärke galt.

Ist damit ein zentrales Ziel der deutschen Nachkriegspolitik zumindest teilweise gescheitert?

Was meint ihr?

Russland ist hauptsächlich Verantwortlich 67%
Alles nur noch Geschichte 22%
Deutschland ist hauptsächlich 11%
Beide Seiten sind verantwortlich 0%
Nein Versöhnungsprozess läuft weiter 0%
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