Kanntet Ihr den SA-Slogan "Alles für Deutschland"?

Der AfD-Politiker Björn Höcke ist aktuell vor dem Landgericht Halle angeklagt, weil er 2021 bei einer Wahlkampfrede im Bezug auf das AfD-Wahlprogramm in Sachsen-Anhalt (Titel: "Alles für unsere Heimat") geäußert hat:

Alles für unsere Heimat - was für ein toller Titel hinter den ich mich voller Inbrunst stellen kann. Im Brustton der Überzeugung sage ich: Ja, alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland! Gehen wir hier gemeinsam in Sachsen-Anhalt einen großen Schritt in eine besseren Zukunft für Sachsen-Anhalt, aber letztlich auch für Deutschland! Liebe Freunde, alles ist möglich, wenn Ihr die AfD am 6.6. zur stärksten Kraft macht!

https://twitter.com/71_tiller/status/1665987657996943361

Der Satz "Alles für Deutschland" war im Nationalsozialismus der Wahlspruch der Sturmabteilung (SA). Die SA war eine paramilitärische Kampforganisation der NSDAP und für den Saalschutz bei Parteiveranstaltungen verantwortlich. Darüber hinaus war sie in Straßenkämpfe mit politischen Gegnern verstrickt und für Überfälle auf diese verantwortlich.

Der SA-Slogan "Alles für Deutschland" scheint indes deutlich weniger bekannt zu sein als Pendants anderer Organisationen wie "Meine Ehre heißt Treue" (SS) oder "Blut und Ehre" (Hitlerjugend). Was auch daran liegen könnte, dass die SA 1934 im Zuge der "Nacht der langen Messer" entmachtet und der Slogan daher nicht popularisiert wurde.

Wusstet Ihr vor den Ermittlungen gegen Björn Höcke, dass "Alles für Deutschland" der Wahlspruch der SA war?

Ja. 56%
Nein. 44%
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Gibt es in Deutschland mehr Antisemitismus durch den Islam?

Zunächst der Hinweis:

Der Begriff „Antisemitismus im Islamismus“ ist nicht frei davon, falsch interpretiert zu werden. So beschreibt „Islamismus“ nicht die Zugehörigkeit zur Religionsgemeinschaft des Islam – wie manchmal in der synonymen Verwendung des Begriffs „Islamisten“ für „Muslime“ zu beobachten –, sondern bezeichnet eine politische Ideologie, wie sie einschlägige islamistische Organisationen oder Staaten verkörpern (darunter zählt auch der sog. Salafismus (Wikipedia)).

Für diese den Islam politisierenden Gruppen und Staaten ist Antisemitismus ein untrennbarer Bestandteil ihrer Ideologie. Mit teils umfangreicher Propaganda prägen sie entsprechende antisemitische Stereotype und versuchen, diese Auffassungen auch unter nichtextremistisch gesinnten Muslimen zu verankern. Nicht zuletzt reklamieren sie eine Meinungsführerschaft für „die Muslime“ und behaupten, dass ihre Auffassungen „dem Islam“ und der Mehrheit „der Muslime“ entsprächen. Salafisten und weitere Islamisten sehen den Islam nicht als Religion, sondern als "Herrschaftsordnung" und ein "Gesellschaftssystem".

Parallel zur Agenda dieser politischen Gruppen und Staaten gibt es in Wissenschaft und Öffentlichkeit eine Debatte zum Antisemitismus unter „Muslimen“, den einige als „islamischen“ oder „muslimischen“ Antisemitismus bezeichnen. Hier wird behauptet, dass Antisemitismus ein Wesensmerkmal des Islam sei und „die Muslime“ generell antisemitisch geprägt seien¹.

Fernab der Zuschreibung von Antisemitismus für „den Islam“ und „die Muslime“, für die empirisch m.W.n. kaum gesicherte Erkenntnisse vorliegen, lässt sich Judenfeindschaft im Islamismus, einer Anfang des 20. Jahrhunderts in Ägypten entstandenen politischen Ideologie, eindeutig nachweisen².

Als Träger islamistischer Ideologie fungieren daneben auch Staaten wie der Iran oder Syrien. Wie die Verbreitung und Rezeption der häufig „islamisch“ begründeten antisemitischen Stereotype zeigen, geschieht dies vor allem über moderne Kommunikationsmittel. Inhaltlich handelt es sich beim Islamismus um den Versuch politischer Bewegungen des 20. Jahrhunderts, den Islam zu ideologisieren und dort, wo es möglich ist, eine islamistische Herrschaftsordnung zu etablieren oder die Gesellschaft zu islamisieren. Dazu zählt auch das Ausleben und Verbreiten antisemitischer Informationen und Wesenszüge.

¹ Michael Kiefer, „Islamistischer oder islamisierter Antisemitismus?“, in: Wolfgang Benz/Juliane Wetzel (Hrsg.), Antisemitismus und radikaler Islamismus, Essen 2007, S. 71-84.

² Olaf Farschid, Antisemitismus im Islamismus. Ideologische Formen des Judenhasses bei islamistischen Gruppen, in: Armin Pfahl-Traughber (Hrsg.), Jahrbuch für Extremismus- und Terrorismusforschung 2009/2010, S. 435–485.

Ja, es gibt mehr Antisemitismus durch den Islam, weil... 91%
Nein, es gibt nicht mehr Antisemitismus durch den Islam, weil... 4%
Andere: 4%
Ich bin zwiegespalten, weil... 0%
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"Jedem das Seine"; "Alles für Deutschland": Nazisprech oder erlaubt?

Der Prozess um den verbotenen Spruch: "Alles für Deutschland" - eine SA-Losung die Björn Höcke im Wahlkampf mehrfach benutzt hat, schlägt gerade hohe Wellen.

Ich habe einen interessanten Spiegel-Artikel gefunden, der nicht nur diesen Prozess beleuchtet, sondern auch wie tief die Nazi-Sprache ins kollektive Bewusstsein der Deutschen eingedrungen ist. Meiner eigenen Mutter (Geb. 1952 und absolut keine Nazi-Sympathisantin) konnte ich den Spruch "Jedem das Seine" nie abgewöhnen, was ich versuchte seitdem ich wusste das er eine eine Losung wie "Arbeit macht frei" über dem Eingang eines KZs war.

Auf Kindergeburtstagen benutzte sie ihn gerne wenn es darum ging, dass jeder ein Stück Kuchen bekam. Völlig pervertiert für einen historisch gebildeten Menschen, der meine Mutter nicht ist.

Auch hier auf gf begegnet er mit oft. Völlig harmlos in Unkenntnis seines geschichtlichen Hintergrundes benutzt.

Dabei ist gerade "Jedem das Seine" an Häme und Fiesheit nicht zu überbieten und gleichbedeutend mit "Arbeit macht frei".

  • Warum ist dieser Spruch nicht mehr totzukriegen?
  • Sollte er auch verboten werden wie "Alles für Deutschland"?
  • Braucht es mehr Aufklärung über typische NS-Sprüche in der Bevölkerung um deren kollektive Verwendung zu unterbinden?

Quelle: https://www.spiegel.de/geschichte/bjoern-hoecke-und-ns-parolen-warum-alles-fuer-deutschland-nazi-sprech-ist-a-dd42eb93-7cda-4a2c-bacf-16b510967fbb?sara_ref=re-so-app-sh

Normale Phrasen der deutschen Sprache. 59%
Nazi-Floskeln sollen allesamt verboten werden. 41%
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Was ist eure Meinung zu Juden?

Seit dem 07.10. vergangenen Jahres nahmen bundesweit die antisemitischen Straftaten zu. Dabei war sowohl aktiver Antisemitismus (direkte Konfrontation eines oder mehrerer Juden, z.B. Gewalttaten), passiver Antisemitismus (indirekte Konfrontation eines oder mehrerer Juden, z.B. Holocaustleugnung) und israelischer Antisemitismus (Antisemitismus in Bezug auf Israel, z.B. "zerbombt Tel-Aviv") auf dem Vormarsch.

Bei Nähe zu Israel wird immer öfter mit Antisemitismus geantwortet. So kam es noch im Oktober '23 dazu, dass zwei ausländische Personen einen Israeli dazu aufforderten, eine am Balkon befindliche Israel-Flagge zu entfernen. Als dieser sich weigerte und die Polizei rufen wollte, riss einer der Angreifer ihm das Handy aus der Hand und rannte davon, wobei der zweite die Wohnung betrat, die Flagge an sich nahm und dem Israeli ins Gesicht schlug (Quelle: Gießener Allgemeine).

Antisemitismus ist nicht nur ein "Nazi-Deutschland Problem", offensichtliche Nähe zu Israel oder dem Judentum wird heutzutage oft mit Straftaten geahndet. Häufig sind die Täter muslimischen Glaubens oder rechtsradikale.

Wie steht ihr zu Jüdinnen und Juden, bzw. dem Judentum?

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Wie zur Hölle kommt das "Schwarzbuch des Kommunismus" auf solche Zahlen?

Das "Schwarzbuch des Kommunismus" (wenn euch dieser Begriff nichts sagt, dann habt ihr in eurem alles richtig gemacht👍), behauptet, durch Kommunismus seien 100.000.000 Menschen zwischen 1917 und 1991 umgekommen, und durch die Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 "nur" 25.000.000. Wie genau kommen sie bitte auf diese Zahlen?

Ich habe selbst einmal ein paar Berechnungen angestellt, und bin auf folgende Zahlen gekommen (Hab mich auf Stalin, Mao, und Pol Pot beschränkt, da es die drei bekanntesten und mit den meisten "Kills" sind):

UdSSR (Stalin):
Behauptung: 20.000.000

Hungersnot (1930-33): 5.500.000
Gulags (1924-53): 1.500.000
Erschießungen/Säuberungen (1936-38): 500.000
Total: 7.500.000

China (Mao):
Behauptung: 65.000.000
Hungersnot (1959-61): 15.000.000
Anti-Rechts-Bewegung (1957-59): 500.000
Kulturrevolution (1966-76): 500.000
Total: 16.000.000

Kambodscha (Pol Pot):
Behauptung: 2.000.000
Kambodschanischer Genozid (1975-79): 1.500.000
Total: 1.500.000

Kommunismus Total: 25.000.000
(1/4 von dem was das Buch behauptet)

25.000.000 sind natürlich immer noch eine Menge (ungefähr die Bevölkerung von Bayern und Baden-Württemberg zusammen), aber eben weniger als die Opfer der Nazis, bei welchen ich ebenfalls ein paar einfache Berechnungen angestellt habe:

Zweiter Weltkrieg (in Europa):
Deutschland (einschließlich Österreich): 8.500.000
Polen: 6.000.000
Frankreich: 500.000
Griechenland: 500.000
Ungarn: 500.000
Rumänien: 500.000
Jugoslawien: 1.500.000
Sowjetunion: 27.000.000
Total: 45.000.000

Woher kommt dieses Buch auf die abstrakten und unwahren Zahlen von 100.000.000 für Kommunismus und 25.000.000 für Nationalsozialismus? Würde mich echt interessieren.

Quelle: (Englische) Wikipedia, auf halbe Millionen gerundet

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