Hallo,
mich plagen seit der Jugend Ängste, aus dem soz. Bereich.
Ich war seitdem eig. nie völlig beschwerdefrei; d.h., es gab mitunter mal ein Viertel-, oder halbes Jahr, wo es deutlich besser ging, nachdem man eine spez. Krise gemeistert hat. Aber länger hielt das nie – dann kam definitiv, beim kleinsten Gegenwind, aus welcher Richtung auch immer der blies, der ultimative Rückfall.
Soz. Phobie, Unsicherheiten beim and. Geschlecht, die endlose, emotionale Ablösung von den Eltern, der Umgang mit ungerechten Behandlungen… es ist also eine ganze Reihe von Dingen, die mir – immer wieder – Probleme bereiten.
Seit 12 Jahren bin ich jetzt nur noch zu Hause, und hatte aber bis zuletzt noch die Vorstellung, dass es mir früher oder später gelingen müsste, IRGENDWANN noch mal RICHTIG auf die Beine zu kommen.
Also: KEINE Depressionen, erträgliche somat. Beschwerden, Ängste soweit im Griff, und sozial so sicher, dass wenigstens ein Halbtagsjob, u. normal eig. auch eine Partnerin, möglich sein sollten.
Früher hatte ich mal einen Therapeut, der schien daran irgendwie zu glauben. Man hat dem das wirklich abgenommen, dass er an meine Gesundung glaubt. Das ist aber lange her, und langsam krieg ich Zweifel.
Ich merke zwar durchaus, dass man sich – mit den Jahren – weiterentwickelt. So ist es nicht. Da schleift sich manches ab, u. manches entsteht auch neu.
Nur: das geht ja jedem so!
Gesunden, Kranken. Das ist ja kein Indikator für eine – irgendwann stattfindende – Gesundung! (oder??)
Ich lese Lebenshilferatgeber, u. versuche das auch zu verinnerlichen. Ich schreibe eine Art therapeut. Tagebuch – vermutlich schon an die 4000 Seiten. ;)
Und an den direkten Baustellen, versuch ich natürlich auch im Alltag, so klitzekleine Erfahrungen zu sammeln, in der Hoffnung, dass es iwann KEINE Baustelle mehr ist.
Ich muss nun zugeben: ich war seit der Jugend eig. nicht mehr voll leistungfähig.
Das war immer eingeschränkt, bzw. krankgeschrieben und nun ja auch berentet.
Ich… dachte halt immer… es müsste möglich sein, wenn man sich nur lange genug mit seinen Problemen beschäftigt, dass sie dann… eig. … auch iwann… naja…
Aber: wenn ich merke, dass sich mal was lockert, eine Kleinigkeit bessert, einem was klar wird, womit man noch nie zurecht kam, dann:
- gibts DOCH WIEDER nen Rückfall, ich kann einfach machen, was ich will.
Was – ist nun meine Frage?
(ich wage sie kaum zu stellen, weil ich das Gefühl, „dass es vorwärts geht, u. auch gut ausgehen kann“, eig. für mich brauche. )
Aber, dennoch:
- ist denn, bei einer derartigen Anfälligkeit für neurot. Probleme und die daraus folgenden Depressionen: nach der langen Zeit, ich bin ja nun schon 52 Jahre alt: ist da überhaupt noch an eine dauerhafte Stabilisierung zu denken?
Zumal ich gezwungen bin, äußerst zurückgezogen zu leben. (ich hab schon vor dem Einkauf Angst! hat mehrere Gründe...)
Ich will mich ja nicht aufgeben. Vielleicht – muss ich das auch nicht.
Aber die Vorstellung, dass ich nun noch 20, 30 Jahre auf meine „endgültige Stabilisierung“ warte, ohne, dass diese eintrifft – die gefällt mir auch nicht.
Weiß auch nicht, wie es da Leidensgenossen geht. Die ebenso wegen sowas zu hause hocken, u. sich so ein bisschen aufgegeben haben.
Das – hätte ja auch was entlastendes… aber, irgendwie kann ich das nicht….