Warum glauben so viele Deutsche an Fake News über China?

Hallo Zusammen,

Ich bin ursprünglich aus China und lebe schon seit 20 Jahren in Deutschland.

In letzten Jahren habe ich immer mehr Fake news in deutsche Medien über China gesehen oder gehört. Wie Menschenrechte, kultureller Völkermord in Xinjiang, Zwangsarbeit in Xinjiang usw. Warum lügen die deutschen Medien so viel, und trotzdem glauben ihnen so viele Menschen?

Zum Beispiel sind die Baumwollernter in Xinjiang eigentlich meistens Han-Bauern aus anderen Provinzen Chinas, die in ihrer Freizeit nach Xinjiang gehen, um Baumwolle zu ernten und mehr Einkommen zu erzielen. Das ist in China überhaupt nichts Neues, und schon seit vielen Jahren. Das hat nichts mit Zwangsarbeit zu tun.

Die Baumwollernte in Xinjiang ist jetzt hoch automatisiert, weil sie effizienter und kostengünstiger ist als die manuelle Baumwollernte. Es gibt nur noch sehr wenige Menschen, die nach Xinjiang kommen, um Baumwolle zu ernten.

In Xinjiang sind alle Schilder und Regierungsdokumente zweisprachig verfasst. Kinder lernen Chinesisch und Uigurisch, wie kann es zu kulturellem Völkermord kommen? In Deutschland gibt es auch keinen Türkischunterricht für türkische Kinder in den meisten Schulen, wieso wird das nicht als kultureller Völkermord genannt?

Die Sache ist so: es gibt nach Geert Hofstede 6 kulturelle Dimensionen

Kulturdimension Machtdistanz

Kulturdimension Individualismus – Kollektivismus

Kulturdimension Maskulinität – Femininität

Kulturdimension Unsicherheitsvermeidung

Kulturdimension Langzeitorientierung – Kurzzeitorientierung

Kulturdimension Genuss – Zurückhaltung (seit 2010)

Jedes Land hat seinen eigenen kulturellen Charakter und daher auch sein eigenes Verständnis über „Demokratie“. Viele Verhaltensweisen und Logiken, die in China von den meisten Menschen verstanden werden, gelten in Deutschland als unverständlich, und umgekehrt auch.

Tatsächlich haben die Chinesen nicht das Gefühl, dass ihre Menschenrechte verletzt worden sind. Die deutschen Medien sagen oft, dass Chinesen keine Meinungsfreiheit haben, und wenn Sie Chinesisch verstehen, können Sie in China verschiedene Meinungen zu allem online sehen. Sogar regierungskritische Artikel sind im Internet reichlich vorhanden.

Natürlich kontrolliert die chinesische Regierung das Internet. Aber im chinesischen Konzept hat Freiheit Grenzen, und manchmal verletzt die eigene Freiheit die Freiheit anderer, was als inakzeptabel angesehen wird.

China, Politik, Asien, Fake News
Wenn wir wissen, was wir tun sollten, warum tun wir es dann nicht? Warum gibt es noch Verharmloser und Leugner der Klimakatastrophe?

Manchmal fasse ich mir echt an den Kopf, werde wütend und ratlos wenn ich von einigen Politikern, Lobbyisten und Wissenschaftsleugnern so Dinge höre und lese wie: "Das hier ist alles reine Panikmache und Klimahysterie" , und man sich beschwert, dass die fossilen Brennstoffe also Benzin, Öl usw. besteuert werden. Ja Mensch, was habt ihr denn anderes erwartet? Meint ihr im Ernst, dass es so weiter gehen kann, wie all die Jahre zuvor? Wie wollen wir denn die Klimaziele erreichen, wenn wir weiterhin das altbekannte "Business as usual" Modell benutzen? Jetzt müssen wir mal die A-Backen zusammenkneifen und unserer verdammten Verantwortung nachkommen.

Es lässt sich nicht mit der Natur verhandeln! Wir schlittern gerade in eine absolute Katastrophe hinein, bzw. sind schon längst dort drin, können diese aber noch abwenden und das sage ich als eher wirtschaftsliberal denkender Mensch, der noch vor gar nicht so langer Zeit, auch aufgrund des eigenen Egos und der Bequemlichkeit auf dieses Thema gepfiffen hat! Wie lange wollen sich teile der Politik und Gesellschaft eigentlich noch in die Taschen lügen? Wie lange will man noch Bewegungen wie Fridays For Future verächtlich machen? Diese Kinder sind Vorbilder und sie sprechen letztlich nur das aus, was die evidenzbasierten Naturwissenschaften schont seit Jahrzehnten sagen!

Und an alle die die meinen, dass Deutschland sowieso nichts ändern kann und "nur" 2% am globalen CO2 Ausstoß zu verantworten hat, denen sei gesagt, dass im weltweiten Durchschnitt jeder Erdenbürger pro Jahr rund fünf Tonnen ausstößt. In Deutschland jedoch sind es pro Kopf der Bevölkerung 9,7 Tonnen. Wir verbrauchen also deutlich über den Schnitt.

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Warum ist Journalist*in keine geschützte Berufsbezeichnung?

In Deutschland kann sich jeder Mensch „Journalist“ o. „Journalistin“ nennen, weil das in Deutschland keine geschützten Berufsbezeichnungen sind. Warum ist das so?

Denn leider gibt es immer mehr Extremisten, die sich selbst als „Journalist“ o. „Journalistin“ bezeichnen und im Internet den größten Schwachsinn bzw. die schlimmste Hetze verbreiten (z. B. dass an Corona „die Juden“ schuld wären). Wenn sich jemand als „Journalist“ o. „Journalistin“ bezeichnet, dann schenken mehr Menschen ihnen Glauben, als wenn sie sich nur als „Blogger“ etc. bezeichnen.

Die allermeisten Menschen denken, dass ein Journalist o. eine Journalistin automatisch bei einem renommierten Medium angestellt ist, z. B. bei einer Tageszeitung, einem Magazin, einem Fernseh- o. Radiosender. Das muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein. Es gibt viele, die freiberuflich für ein Medium arbeiten.

Und leider gibt es auch einige, die den Begriff „Journalist“ o. „Journalistin“ missbrauchen, um Halbwahrheiten, komplett falsche Dinge, Verschwörungstheorien, sehr tendenziöse bzw. ehrverletzende Berichte und/oder Hetze zu verbreiten.

Manchmal werden solche Sachen enttarnt und wenn dann z. B. berichtet wird, dass ein „Journalist“ mehrere Geschichten, Interviews etc. (die auch veröffentlicht wurden) frei erfunden hat, wirft das auch ein negatives Licht auf die echten, seriösen Journalisten*innen.

Also, warum ist die Berufsbezeichnung Journalist*in nicht geschützt?

Es darf sich ja auch nicht jeder einfach so z. B. als Jurist*in o. als Anwalt/Anwältin, als Psychotherapeut*in oder als Meister o. Geselle eines bestimmten Handwerks bezeichnen.

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