Stimmt alles was im Internet steht?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Nein 89%
Ja 11%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein

Nein, selbstverständlich nicht!
Das Internet ist Fluch und Segen zugleich.

Der größte Nachteil des Internets ist, dass im Grunde genommen jeder völlig ungefiltert Dinge veröffentlichen und einer riesengroßen Anzahl an Menschen zugänglich machen kann.

Nehmen wir mal einen Umweltskandal in einem Großunternehmen... das Unternehmen selbst wird im Internet auf verschiedenen Kanälen versuchen, die Sache möglichst zu verharmlosen, einige brisante Dinge zu verschweigen usw.
Eine professionelle Nachrichtenredaktion wird sich aber nicht auf diese einseitige Pressemitteilung verlassen, sondern recherchieren, Statements des Unternehmens, Gegenstimmen, Expertenmeinungen usw. einholen und dann versuchen, einen möglichst neutralen und von mehreren Seiten beleuchteten Artikel über das Thema zu verfassen.

Das Problem dabei ist, dass der normale Nutzer im Internet nicht immer sofort sehen und unterscheiden kann, ob es sich nun um eine Meinung eines Unternehmens bzw. einer Privatperson oder einen neutralen Artikel handelt.

Oder Wikipedia. Eigentlich eine tolle Sache. In der Wikipedia können deutlich mehr Informationen zu einem Schlagwort und deutlich mehr Schlagworte als in herkömmlichen, gedruckten Lexika aufgenommen werden.
Das Problem dabei ist nur, dass die Infos in den gedruckten Lexika früher durch Experten gesammelt und verfasst worden sind, während in der Wikipedia jedermann sein Wissen, sein Halbwissen oder eben auch nur seine persönliche Meinung veröffentlichen kann. Deshalb sind viele Wikipedia-Artikel qualitativ nicht gut, teilweise sogar falsch. Irgendwann fällt das sicher jemandem auf, der es besser weiß und der wird das dann korrigieren - nur kann das eben Stunden Tage, Wochen oder auch Jahre dauern - und bis dahin wird man falsch informiert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – B.A. Media & Communication Management / Mediengestalter
Nein

Natürlich nicht. Bei den meisten Informationen aus verlässlichen Quellen vertraue ich auf das Medium, wenn mir etwas komisch vorkommt recherchiere ich nach.

Nein

Natürlich nicht. Viele Infos sind eigene Erfahrungen anderer, die sie der breiten Masse mitteilen. Oder ihre eigene Meinung. Das ist dann aber eher Beeinflussung anderer, so wie dir, der/die alles tatsächlich glaubt. Hinterfragst du gar nichts, was du hörst und liest? Das wäre extrem gefährlich, denn so wirst du auch schnell Opfer von Menschen, die dir ihre Meinung aufzwingen, weil du keine eigene hast.

Beispiel. Du bekommst im Netz die Aufforderung, dich an einer Petition zu beteiligen, die AfD abzuwählen. Du sollst deine Stimme dafür abgeben, denn damit würde die AfD abgewählt. So, jetzt hast du vielleicht eine eigene Meinung zu der AfD und unterschreibst diese Petition. Und erreichst was damit? Nichts. Die AfD kann man nicht einfach so abwählen. Sie ist eine - wenn auch umstrittene - anerkannte Partei im Bundestag. Auch wenn genügend Menschen zusammen kommen, die dieses Papier unterschreiben, ist die Partei dadurch nicht automatisch "raus" oder abwählbar. Es liegt also an dir, bei der nächsten Wahl - wenn du volljährig bist - deine Stimme einer Partei zu geben, die du besser findest. Aber nicht, weil im Netz irgendwer eine Petition ins Leben gerufen hat, die nichts bewirkt. Oder Kettenbriefe. Manche geistern schon im Netz, seit ich das erste Mal so einen Brief bekommen habe und das ist Jahre her.

Der Sinn besteht darin, sich selber schlau zu machen, sich selber eine Meinung zu bilden und nicht wie ein Lemming stumpf der breiten Masse zu folgen, wie eine Kuh, die zum Schlachter geht, brav mit den anderen zusammen. Es ist gefährlich, keine eigene Meinung zu haben (und sorry, auch ziemlich low-level und dumm). Daher: vieles, was im Netz steht, stimmt absolut nicht. Und je eindeutiger die Quelle (Tiktok), desto unglaubwürdiger sind viele Informationen, die man dort bekommt.

Airbourne567 
Fragesteller
 08.02.2024, 12:01

Wie sieht's mit Webseiten in Googel aus?

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Kabeltante1266  08.02.2024, 12:04
@Airbourne567

Es gehört schon eine gesunde Skepsis, aber auch ein Mindestmaß an Allgemeinwissen dazu, in Google zu differenzieren, welche Websites glaubhaft sind und welche nicht. Auch da glaube ich nicht alles sofort, was ich lese und vergleiche lieber, bzw schalte meinen eigenen Kopf mit meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen an.

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Nein

Natürlich nicht. Jeder kann eine Website aufschalten und dort irgendeinen Müll reinschreiben, den er sich ausgedacht hat.

Um verlässliche Informationen zu bekommen, solltest du darauf achten, wer die Website betreibt. Wenn du z.B. medizinische Informationen suchst, ist die Website vom Gesundheitsministerium, der Ärztevereinigung oder einem Spital sehr viel vertrauenswürdiger als die Website von einem Influencer, einem offenen Forum, wo jeder schreiben kann, oder von einer dubiosen Organisation, die extreme Positionen vertritt.

Die Fähigkeit, auf dem Internet einigermassen treffsicher zuverlässige von unzuverlässigen Informationsquellen zu unterscheiden, wird übrigens als "Medienkompetenz" bezeichnet.

Nicht wenige Leute fordern, dass das ein Schulfach werden sollte.

Airbourne567 
Fragesteller
 08.02.2024, 11:59

Wie sieht es zb mit Bild zb aus oder sowas ähnliches?

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LastDayofEden  08.02.2024, 12:05
@Airbourne567

Naja, die Bild ist ein Boulvardblatt. Sie verdienen ihr Geld damit, Geschichten zu erzählen, welche die Leute hören wollen, ihre Neugier oder Sensationslust befriedigen.

"Wahrheit" und auch "Vollständigkeit" sind nicht Kernkriterien.

Das heisst nun nicht, dass alles gelogen ist, was in der Bild steht, aber man sollte das doch eher mal mit Vorsicht geniessen und vielleicht über seriösere Blätter und Recherche überprüfen.

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26Sammy112  08.02.2024, 12:16
@Airbourne567

Die BILD ist zwar ein Boulevardblatt, dass Themen mit einfacher Sprache, vielen Bildern und reißerischen Überschriften darstellt - die BILD ist aber ein professionelles Medium, welches gesetzlichen Regeln unterliegt und für das zudem sehr viele Menschen nach journalistischen Grundsätzen arbeiten.

Insofern ist der Inhalt schon wahr und näher an der Realität, als viele kostenlose Angebote von sogenannten "Nachrichtenseiten" im Internet, für die kein Mensch arbeitet, sondern wo lediglich Pressemitteilungen usw. ungefiltert automatisiert übernommen werden.

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LastDayofEden  08.02.2024, 12:26
@26Sammy112

Danke für die Ausdifferenzierung. 🙂

Ich hatte das "versteckt" im Begriff "nicht Kernkriterien" andeuten wollen.

Tatsächlich unterliegen selbst Boulvardblätter gesetzlichen Regelungen.

Es gibt aber trotzdem (mindestens) zwei Probleme:

- Die können tatsächlich eine Lüge drucken; dann klagt jemand, sie werden verurteilt und müssen eine Korrektur drucken; die Lüge ist aber trotzdem schon in die Welt gesetzt (das wird nicht gerade oft gemacht, schliesslich wollen die auch nicht ihren Ruf kaputtmachen)

- Boulvardblätter sind Profis darin, keine Lügen zu schreiben und trotzdem Sachverhalte so darzustellen, dass sie anders wiken als sie sind; die Liste der Methoden ist lang, aber eine ist zum Beispiel, einen Titel wie "Ist xy magersüchtig?" (oder was auch immer) samt tendenziösem Bild, dann kommt ein langer Artikel, in dem runtergerattert wird, was alles dafür sprechen *könnte* mit dem Hinweis am Schluss, dass es vielleicht doch nicht so sei o.ä.; nichts falsch - aber extrem tendenziös und potentiell missverständlich

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Nein

Nein, nicht alles was im Internet bzw. in den Medien steht ist wahr. Im Internet gibt es viele, viele falsche Informationen

Airbourne567 
Fragesteller
 08.02.2024, 11:55

Danke für die Antwort

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