Meinung des Tages zum Tag der Demokratie: Wie bewertet Ihr unsere Demokratie?

Am heutigen 15. September wird der Internationale Tag der Demokratie gefeiert. Während das Leben in einer demokratischen Gesellschaft für uns heute selbstverständlich ist, müssen demokratische Rechte in vielen Staaten häufig blutig erkämpft werden. Und auch in Deutschland schwindet der Glaube an die Demokratie...

Der Internationale Tag der Demokratie

Im Jahr 2007 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 15. September zum Internationalen Tag der Demokratie erklärt. Das Ziel: Demokratische Werte und Strukturen sollen weltweit gefördert, aber auch gegen immense und zunehmende Widerstände gestärkt werden.

Mehr als drei Jahrzehnte nach dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik und der damit einhergehenden bundesweiten Wiedererlangung essenzieller Rechte und Freiheiten wie z.B. Schutz der Menschenwürde, Meinungs-, Versammlungs-, Religions- und Pressefreiheit sowie das Wahlrecht sind derartige Rechte für uns mittlerweile selbstverständlich geworden. Dass Demokratie und demokratische Rechte allerdings keine Selbstverständlichkeit sind, offenbart der Blick in die Geschichte unseres Landes sowie der Blick in viele andere Länder: Weltweit werden Menschen in Diktaturen auch heute noch systematisch unterdrückt, vom Zugang zu Bildung und politischer Partizipation ausgeschlossen und beim Versuch, demokratische Rechte zu erkämpfen, weggesperrt, gefoltert oder - im schlimmsten Falle - getötet.

Wissenswertes zur Demokratie

Ihren Ursprung hat die Demokratie (altgr. δημοκρατία dēmokratía Volksherrschaft) im antiken Griechenland. Die moderne und repräsentative Demokratie, wie wir sie heute weitgehend kennen, reicht ins 17. und 18. Jahrhundert zurück.

In einer Demokratie liegt die Souveränität beim Volk. Weitere maßgebliche Merkmale wären die Gewaltenteilung sowie die Wahrung der Menschenrechte. Unterschieden wird grundsätzlich zwischen einer parlamentarischen Demokratie (wie in Deutschland) sowie einer präsidentiellen Demokratie (wie in den USA).

Traurige Bilanz: Im weltweiten Durchschnitt war das Demokratieniveau im vergangenen Jahr so niedrig wie seit 1986 nicht mehr; insgesamt 42 Staaten auf der Welt wurden 2022 zunehmend autokratischer. Im vergangenen Jahr standen 90 demokratischen Staaten 89 autoritär geführte gegenüber. Ungefähr 72% der Menschen weltweit leben in Autokratien bzw. autokratisch geführten Staaten.

Von zehn Demokratien mit den besten Werten befanden sich im Jahr 2022 stolze acht in Europa: Hier belegten Dänemark, Schweden und Norwegen die drei Spitzenplätze. Eritrea und Afghanistan, in dem die Taliban inzwischen wieder die Macht übernommen haben, bildeten die Schlusslichter.

Unsere Demokratie am Scheideweg?

Die Demokratie hatte's in den letzten Jahren nicht leicht: Laut einem Bericht von Freedom House 2023 waren Kriege, Staatsstreiche sowie Angriffe illiberaler Machthaber auf demokratische Institutionen primär für den Rückgang von Demokratie und Freiheit verantwortlich. In 21 Staaten wie beispielsweise die Ukraine, Äthiopien oder Myanmar nutzen Regierungen oder Besatzungsmächte Gewalt und Unterdrückung, um Kulturen / kulturelle Identitäten zu zerstören und rechtsstaatliche Strukturen zu untergraben. Doch auch viele westliche Demokratien mussten in den letzten Jahren mit immensen inneren Widerständen kämpfen; so erinnern wir uns sicherlich noch an die symbolträchtigen Bilder der Menschenmengen, die versucht haben, Kapitol oder Reichstag zu stürmen.

Wenngleich in Deutschland viele Menschen die mannigfaltigen Vorzüge (wie z.B. das Versammlungsrecht) der Demokratie wahrnehmen, offenbart eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung eine gewisse Unzufriedenheit mit der Demokratie bzw. dem Funktionieren demokratischer Institutionen. Zudem herrscht bei einigen Menschen in Deutschland der Glaube vor, sich nicht mehr in einer Demokratie, sondern in einer Diktatur zu befinden.

Unsere Fragen an Euch: Wie zufrieden seid Ihr mit der Demokratie? Woher kommt die Politik- bzw. Demokratieverdrossenheit vieler Menschen hierzulande? Wie viel (mehr) Demokratie wünscht Ihr Euch? Was muss eine wehrhafte Demokratie tun, um sich erfolgreich gegen diverse Widerstände zur Wehr zu setzen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/539956/15-september-tag-der-demokratie/#:~:text=Am%2015.%20September%20ist%20der,Demokratie%20zu%20f%C3%B6rdern%20und%20aufrechtzuerhalten.

https://www.kas.de/en/web/politische-bildung/tag-der-demokratie

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Wie ist eine Nachforschung zu Firmen in Verbindung mit dem Nationalsozialismus / NSDAP / Zwangsarbeit möglich?

Hallo ihr alle,
ich habe mich gefragt: Wie kann ich zu kleineren Firmen, die seit Generationen von der selben Familie geleitet werden, nachforschen, ob und inwiefern es eine Verbindung zur NSDAP und weiteren "Institutionen" des Nationalsozialismus gab? Soweit ich weiß, muss ich Namen und weitere Angaben an das Bundesarchiv senden bzw. in einem Antrag zum Bundearchiv schicken, um Auskünfte zu Einzelpersonen zu erhalten - dh. ob und seit wann und in wie weit sie Mitglieder in der NSDAP waren. Aber dies ist wahrscheinlich nicht für "nicht-Angehörige" möglich, oder? Außerdem geht es bei Firmen ja auch viel um zB. Zwangsarbeiter, die Kriegsgefangene waren oder ähnliches.
Ich kenne nur Geschichten von größeren Firmen, wie beispielsweise Hugo Boss - hier wurden im Dritten Reich unter anderem Uniformen für Wehrmacht, SS, SA und Hitlerjugend u.a. durch Zwangsarbeit produziert. Hugo Boss hatte laut einem Wirtschaftshistoriker (R. Köster) gute Kontakte zur NSDAP und durch diese stark profitiert und eben zB. Zwangsarbeiter ausgebeutet und die vielen Uniformen produziert.
PS: Ich komme beruflich aus einem ganz anderen Umfeld. Ich bin privat auf die starke Vermutung gekommen, dass die Familie einer Freundin so eine Firma hat. Weitere Details möchte ich dazu nicht preisgeben.
Grüße aus Bayern,
Marie

Drittes Reich, Nationalsozialismus, NSDAP
Wissen die meisten noch genug über den Holocaust?

Es steht schlecht um den Wissensstand über den Holocaust: Laut einer neuen Studie der Jewish Claims Conference in den Niederlanden sind Unwissen und Lügen über die Shoah weit verbreitet.

53 aller Befragten und 60 Prozent der Jüngeren sagen, der Holocaust habe nicht in den Niederlanden stattgefunden – und dies, obwohl 70 Prozent der jüdischen Bevölkerung der Niederlande deportiert worden ist.

Studien der Jewish Claims Conference in den USA, Kanada und Frankreich hatten ebenfalls große Informationsdefizite offenbart. Die Zahl der Befragten, die den Holocaust für einen Mythos halten, ist in den Niederlanden aber höher als in jedem anderen zuvor untersuchten Land.

Der Trend, dass jüngere Generationen weniger über den Holocaust wissen, gilt auch hierzulande,

Rund 40 Prozent der deutschen Jugendlichen zwischen 18 bis 34 Jahren gaben in einer Umfrage des amerikanischen TV-Senders CNN an, "wenig" oder "gar nichts" über den Holocaust zu wissen.

Auch Nazi-Sätze werden immer verwendet, weil die Betroffenen nicht wissen was der Sinn war. So machte eine Stadt in der Schweiz Schlagzeilen als die Stadt mit dem Nazi-Spruch „Arbeit macht Frei“ werbte für einen offenen Sonntag

Meine Frage:

Wie sollte die Bundesregierung weltweit vorgehen, damit alle wissen was der Holocaust war und wer Beteiligt war an dem Holocaust?

Wie sollte die Jugend und generell alle Menschen in Deutschland mehr gebildet werden mit dem Thema?

Wie fandet ihr euren Unterricht in der Schule über Nazi-Deutschland? War er aufklärend oder war das Thema nur obligatorisch?

Krieg, Deutschland, Politik, Antisemitismus, Drittes Reich, Holocaust, Juden, Judentum, Nationalsozialismus, Nazi, Rechtsextremismus, Zweiter Weltkrieg, Nazideutschland, Adolf Hitler
Worauf bezieht sich Hitlers Zitat über die Armenier und stimmt es, dass Garegen Nzdheh ein Nazikollabarateur ist?

Hallo Freunde,

Bitte liest bevor ihr antwortet.

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema bezüglich der Ereignisse 1915 in Ostanatolien zwischen Türken und Armenier. Will objektiv sein und will etwas deswegen nachfragen

Ich habe einen Türken gesehen, der behauptet, dass Hitlers Zitat "Wer erinnert sich an die Armenier", sich nicht auf die Tötungen der Armenier beziehen würde.

Dann wollte ich wissen, auf was sich das bezieht ?

Er sagt, dass sich das Zitat auf die Zusammenarbeit der Armenier bzw. der Taschnaken mit Hitler bezieht, weil Armenier bei Massenerschießungen bei Juden mitgeholfen haben sollen. Dann legt er Beweise vor:

Die 812. armenische Legion und das armenische Bataillon wurden organisiert. Sie würde auf zwanzigtausend Soldaten anwachsen. Dieses Bataillon kämpfte mit den Deutschen auf der Krim, im Nordkaukasus und in Holland.
Nach dem Krieg behaupteten die Armenier, Hitler habe Aussagen über ihr Massaker im Jahr 1915 gemacht. Dies ist eine falsche Behauptung, und es wurden gefälschte Beweise vorgelegt, die als Fälschung entlarvt wurden.
Die Armenier unterstützten Hitler und die Nazis zehn Jahre lang, von den frühen 1930er Jahren bis 1944, aktiv. Nach dem Krieg war der Versuch der Armenier, Hitler zu „behaupten“, gegen sie. Aber es gibt noch viel mehr, wofür sich die Armenier in Bezug auf ihre aktive Zusammenarbeit mit Hitler und den Nazis verantworten müssen. Das Journal of Law and Religion der Rutgers University ist dabei, das Internet zu nutzen, um neu entdeckte Beweise für den Nazi-Kriegsverbrecherprozess in Nürnberg zu veröffentlichen. Diese veröffentlichten Dokumente stellen sowohl Fragen als auch Antworten zur armenischen Beteiligung und Unterstützung von Adolph Hitler, den Nazis und Deutschland vor und während des Zweiten Weltkriegs.
Das Obige ist ein Auszug aus Kapitel 20 („Armenier schließen sich Hitlers Nazi-Sache an: Zehn Jahre helfen den Nazis beim Versuch, die Welt zu erobern“) von Sam Weems‘ „ Armenien: Geheimnisse eines ‚christlichen‘ Terrorstaates“, in dem die Zusammenarbeit zwischen Nazis und Armenien skizziert wird . (Seiten 346-351.)

Zu Garegen Nzdheh (ein Nationalheld von Armenien)

-Armeniens Nationalheld Garejen Njde : ein Nazi-Kollaborateur, der viele russische und aserbaidschanische Zivilisten in Zangazur tötete
Anfang der 1930er Jahre kam Adolf Hitler in Deutschland an die Macht. Nachdem Hitler an die Macht gekommen war und ein weiterer Weltkrieg bevorstand, schloss der neu gegründete sowjetisch-armenische Staat einen Deal mit den Nazis.
Der Nazi-Jäger und Holocaust-Forscher Dr. Efraim Zuroff sagte seinerseits, dass Nzhdeh und seine armenische Legion wegen des Kampfes mit den Nazis verurteilt werden sollten. „Die Tatsache, dass sie die Statue gebaut haben, ist ziemlich empörend“, sagte Zuroff. „Wir müssen jeder Verherrlichung von Personen widersprechen, die mit den Nazis gekämpft haben oder den Streitkräften des Dritten Reiches Hilfe geleistet haben.“

Ist da was dran an diesen Aussagen?

Türkei, Krieg, Armenien, Drittes Reich, Holocaust, Nationalsozialismus, Nazi, Rassismus, Zweiter Weltkrieg, Nazideutschland, Adolf Hitler
Ist der Nationalsozialismus, ist Hitler, ist Auschwitz Teil der deutschen Geschichte?

Die Frage scheint auf den ersten Blick absurd, sie ist es aber keineswegs, sie steht im Hintergrund der derzeitigen angestoßenen Debatte in unserem Institut für Zeitgeschichte und sie besitzt eine Anzahl überraschender Aussagen.

Zum Beispiel waren sich überraschend viele sicher, das Auschwitz die Chiffre für die heutige Identität der Bundesrepublik als demokratischer Verfassungsstaat westlicher Prägung ist. Der historische Bezug zwischen den Verbrechen des Hitler-Regimes und den Tugenden des freiheitlich demokratischen Verfassungsstaats sei direkt und nicht allein geschichtlich, sondern, und dies in erster Linie, politisch und moralisch zwingend. Gerade deswegen aber gäbe es für die deutsche historische Reflexion in gegenwartsbestimmender Absicht kein Zurück hinter Auschwitz. Die Singularität des Faschismus deutscher Provenienz vertrage keinen Bezug auf größere historische Zusammenhänge, wenn nicht der Hitlerstaat relativiert und dessen ausschlaggebende Bedeutung für den westdeutschen Verfassungspatriotismus der Gegenwart aufgeweicht werden soll.

Es scheint dabei die Kollegen nicht zu kümmern wie problematisch dieses Postulat für die eigene politisch pädagogische Absicht ist, denn wer ein historisches Ereignis derartig verabsolutiert, löst es in Wirklichkeit aus der Geschichte heraus. Hier ergaben sich merkwürdige Parallelen zu ganz anderen Interpretationen des Dritten Reichs, wie sie unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg eine Zeitlang im Umlauf waren und längst überholt zu sein schienen, nämlich die Idee vom Hitler-Staat als dem Einbruch des Satanischen in die Geschichte, als ein Heraustreten aus dem vernünftigen, fortschrittsgesteuerten Geschichtsprozeß.

Wie siehst Du das?

Krieg, Diktatur, Drittes Reich, Holocaust, Juden, Konzentrationslager, Nationalsozialismus, Nazi, NSDAP, Zweiter Weltkrieg, Nazideutschland, Adolf Hitler

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