Warum hasste Hitler Polen und Russen, obwohl sie ja recht "arisch" aussahen? Bzw. warum mochte er allgemein keine Slawen?

7 Antworten

Hitler war überzeugt von dem Konzept eines Rassensystems. Innerhalb dieses Systems gab es verschiedene Rassen, welchen unterschiedliche Merkmale zugeschrieben wurden, besonders hervorgehoben wurden in dem Zuge die 'Arier', die für die meisten Errungenschaften der 'westlichen' Welt als verantwortlich gesehen wurden, aber als 'ausgestorben' galten. Der Gedankengang war schließlich, dass die verbliebenen Rassen unterschiedliche 'Reinheiten' besitzen würden und man durch Eugenik und 'Rassenhygine' dazu in der Lage wäre die verborgenen 'Ariergene' zurückzuzüchen. Hitler sah die 'Germanische'/'Nordische' als die reinste aller Rassen an.

Durch den Untergang des Russischen Zarenreiches und dem Aufstiegt der Sowjetunion, zusammen mit der ohnehin schon vorhandenen Jüd:innenfeindlichkeit entstand schließlich das Konzept des 'Judeiobolschewismus', buchstäblich der Sündenbock für alle Probleme die ihm zugeschrieben werden konnten. Dadurch wurde die Slaven als 'unreine Rasse' erachtet die auszurotten sei um die wiederkehr der Arier zu ermöglichen.

Es sollte offensichtlich sein, das nichts davon jemals auf Wissenschaftlichen Tatsachen basierte und kompletter Schwachsinn ist.

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Darüber kann man streiten. Tatsache ist jedenfalls, dass er Karl Marx las und der äußerte sich oftmals negativ über Slawen. Hitler sagte gar, dass der gesamte Nationalsozialismus auf Karl Marx basiere.

Erst der Zweite Weltkrieg bot Hitler Anlaß und Gelegenheit, auch die letzten Konsequenzen seiner in "Mein Kampf" verkündeten Weltanschauung in Angriff zu nehmen: den Raub- und Vernichtungskrieg gegen die "rassisch minderwertigen" Slawen Osteuropas und die totale Vernichtung des "ewig destruktiven jüdischen Rassekerns".
Wenn Hitler von "rücksichtsloser Germanisierung" sprach, so standen hinter diesen Worten - wie die Praxis des Zweiten Weltkrieges gezeigt hat - sehr konkrete Maßnahmen. Mit einer freien staatlichen Existenz durften die Völker Osteuropas nach ihrer Unterwerfung nicht rechnen. Wer zur "Eindeutschung" nicht taugte, dem war das Schicksal des Arbeitssklaven zugedacht. Nach der Niederlage Polens entwickelte Heinrich Himmler "einige Gedanken über die Behandlung der Fremdvölkischen im Osten", die laut Himmler von Hitler für "sehr gut und richtig" befunden wurden.
"Eine Zusammenfassung nach oben darf es nicht geben, denn nur dadurch, daß wir diesen ganzen Völkerbrei des Generalgouvernements von 15 Millionen und die 8 Millionen der Ostprovinzen auflösen, wird es uns möglich sein, die rassische Siebung durchzuführen, die das Fundament in unseren Erwägungen sein muß, die rassisch Wertvollen aus diesem Brei herauszufischen, nach Deutschland zu tun, um sie dort zu assimilieren ...
Eine grundsätzliche Frage bei der Lösung aller dieser Probleme ist die Schulfrage und damit die Frage der Sichtung und Siebung der Jugend. Für die nichtdeutsche Bevölkerung des Ostens darf es keine höhere Schule geben als die vierklassige Volksschule. Das Ziel dieser Volksschule hat lediglich zu sein:
Einfaches Rechnen bis höchstens 500, Schreiben des Namens, eine Lehre, daß es ein göttliches Gebot ist, den Deutschen gehorsam zu sein und ehrlich, fleißig und brav zu sein. Lesen halte ich nicht für erforderlich.
Außer dieser Schule darf es im Osten überhaupt keine Schulen geben. Eltern, die ihren Kindern von vorneherein eine bessere Schulbildung sowohl in der Volksschule als später auch an einer höheren Schule vermitteln wollen, müssen dazu einen Antrag bei den Höheren SS- und Polizeiführern stellen. Der Antrag wird in erster Linie danach entschieden, ob das Kind rassisch tadellos und unseren Bedingungen entsprechend ist. Erkennen wir ein solches als unser Blut an, so wird den Eltern eröffnet, daß das Kind auf eine Schule nach Deutschland kommt und für Dauer in Deutschland bleibt.
So grausam und tragisch jeder einzelne Fall sein mag, so ist diese Methode, wenn man die bolschewistische Methode der physischen Ausrottung eines Volkes aus innerer Überzeugung als ungermanisch und unmöglich ablehnt, doch die mildeste beste.
Die Eltern dieser Kinder guten Blutes werden vor die Wahl gestellt, entweder das Kind herzugeben - sie werden dann wahrscheinlich keine weiteren Kinder mehr zeugen, so daß die Gefahr, daß dieses Untermenschenvolk des Ostens durch solche Menschen guten Blutes eine für uns gefährliche, da ebenbürtige Führerschicht erhält, erlischt -, oder die Eltern verpflichten sich, nach Deutschland zu gehen und dort loyale Staatsbürger zu werden.   

Quelle: Adolf Hitlers Mein Kampf von Dr. Christian Zentner, 20. Auflage 2009, Seite 164-166.

Aberglaube, Vorurteile, falsches Wissen vermischt mit übertriebenem Nationalstolz. Aber auch schlicht Bosheit.

Er meinte viele Slawen haven auch schwarze Haare und unreines Blut. Außerdem waren die Polen im Ostweg ein Hindernis und Himmler wollte sie ausrotten.

Teilweise Ignoranz und lückenhafte Bildung von deren Geschichte, teilweise Stammtisch"philosophie" Hitler (wie die Spinnerei mit dem Ariertum) und teilweise billiges Motiv, um ihnen ihr Land und ihre Ressourcen zu stellen (ein typisch menschliches Verhalten in der Geschichte).

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