War Hitler ein kommunist?

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11 Antworten

Nr 1. Nicht alles was Alitsche sagt, stimmt automatisch, in Wahrheit stimmt recht wenig was diese Frau sagt und bei der AfD insgesamt sollte man immer doppelt kritisch sein und nachprüfen, ob etwas stimmt.

Nr 2. Nein, Hitler war kein Kommunist, es gehört zum Allgemeinwissen, dass er die KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) verboten lassen und politisch verfolgen lassen hat. Außerdem deportierte er nicht nur Juden, sondern auch Kommunisten, Christen, Schwule, Sinti und Roma, politisch Andersdenkende und Erbkranke, bzw ,,Sozialschmarotzer,, gegen solche hetzt übrigens auch die AfD, also würde ich dir raten, deinen Verlobten ein wenig zu belehren was er da eigentlich wählt. 1924 schrieb Hitler auch sein Buch, mein Kampf, in diesem kann man einige rechtsextreme Überzeugungen lesen, und wie du sicher weißt war Hitler ein Faschist, der Faschismus ist in der Regel rechtsextrem.

Nr 3. Viele Rechte bzw Rechtsextreme versuchen immer wieder ihre Seite zu legitimieren, und vor allem ihre Taten/Überzeugungen zu relativieren indem sie behaupten, Hitler sei links gewesen. Faktisch ist das natürlich einfach nur Unsinn, aber es wird immer wieder versucht die Geschichte in Frage zu stellen und zu verdrehen, um seinen Standpunkt zu legitimieren. Das ist natürlich einfach nur Propaganda und darf nicht geduldet werden, wir leben im Zeitalter der Information, aber leider auch im Zeitalter der Desinformation, deshalb rate ich dir nochmal, berate deinen Verlobten, das ist gefährlich!

LGuGS

Woher ich das weiß:Hobby – Beobachte und untersuche die AfD schon länger

Muscimol  12.01.2025, 16:01

Korrekt.

Ich finde das einfach erschreckend, wie dumm manche Menschen schon sind. Was machen die alle in der Schule? Auf dem Smartphone spielen?

LG 👍

Witcher1Spieler  14.01.2025, 13:37
@Muscimol

Ja das ist leider im Informationszeitalter so, denn alles Gute hat auch seine Kehrseite. Deswegen würde ich sagen, wir leben nicht nur im Zeitalter der Information, sondern auch im Zeitalter der Desinformation.

Egal wie oft diese Frage nach Musks und Weidels geistigem Durchfall noch gestellt wird, die Antwort bleibt die gleiche:

Bis auf den Namen hat der Nationalsozialismus wenig mit Sozialismus zu tun.

Sozialisten geht es um die Aufhebung der kapitalistischen Wirtschaftsweise und der Klassengesellschaft. Internationalismus und der Gleichheitsgedanke spielen dabei zentrale Rollen, weshalb Nationalismus und Rassismus als spalterisch abgelehnt werden.

Der Nationalsozialismus ist hingegen eine Ideologie der Ungleichheit. Er propagiert nicht nur die Minderwertigkeit von anderen Nationen und Rassen, sondern auch die wirtschaftlichen und politischen Hierarchien innerhalb der Nation. Die Nazis wollten nicht die Klassen, sondern den Klassenkampf abschaffen, um eine klassenübergreifende "Volksgemeinschaft" zu schaffen, in der die Arbeiter mit ihrer unterlegenen Stellung zufrieden wären und die Position der wirtschaftlichen und politischen Eliten unangetastet bleibt.

Die Nazis und die Faschisten in anderen Ländern zogen ihr Mobilisierungspotential gerade aus der Sorge vor einer erstarkenden sozialistischen Linken und den Abstiegsängsten des Kleinbürgertums, das sich durch die Arbeiterbewegung bedroht sah.

Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter waren deshalb die ärgsten ideologischen und politischen Gegner der Nazis und wurden von ihnen massenhaft verhaftet, gefoltert und ermordet, während Liberale und Konservative sich in vielen Fällen mit den Nazis abfanden oder sie sogar aktiv unterstützten und zu ihnen überliefen. Nach Kriegsende waren es CDU/CSU und FDP, die den alten Nazikadern eine neue politische Heimat boten.

Der Antikapitalismus, der bei den Nazis vor allem in den 20er Jahren noch eine Rolle spielte (und spätestens mit der Ermordung von Ernst Röhm endete), war auf Phrasen begrenzt, inkonsequent, widersprüchlich und ging nur so weit, wie er antisemitisch ausgeschlachtet werden konnte. Deutlich wird das an dem Bild des "raffenden" Finanz- und Handelskapitals, das mit dem Judentum assoziiert wurde, und dem "schaffenden" Industriekapital, das mit Deutschtum und Tugendhaftigkeit verbunden wurde.

Die Nazis mobilisierten also lediglich gegen die abstrakten Seiten des Kapitalismus, lobten aber hingegen den sozialdarwinistischen Konkurrenzkampf auf dem freien Markt. Tatsächlich sind das nur zwei Seiten des gleichen Systems. Das Finanzwesen war auch keinesfalls nur jüdisch besetzt, und tatsächlich gehörten die meisten jüdischen Deutschen der Arbeiterklasse an.

In der rassistischen Ideologie der Nazis wurde einfach alles, was dem Ideal der Volksgemeinschaft entgegenstand, als jüdisch oder von Juden beeinflusst begriffen. Wenn einem deutschen Arbeiter seine Klassenzugehörigkeit wichtiger war als die Nationalität, dann wurde das als Folge einer jüdischen Unterwanderung interpretiert. Die absurde Konsequenz ist, dass völlig gegensätzliche Erscheinungen als "jüdisch" erklärt wurden, wie das unproduktive Finanzkapital, der internationalistische Kommunismus und der Kosmopolitismus des Bildungsbürgertums.

Im Zuge dieser oberflächlich antikapitalistischen Mobilisierung wurden auch zahlreiche aus dem Marxismus stammende Begriffe völlig umgedeutet, eben auch der "Sozialismus", der zur Volksgemeinschaft verdreht wurde. Bei denjenigen Arbeitern, die bereits sozialdemokratisch oder kommunistisch organisiert waren, verfing diese Strategie kaum, unter den Arbeitslosen fanden die Nazis mit dieser Strategie aber eine gewisse Basis.

Nach der Machtübergabe an die Nazis zeigte sich, dass sie weder den Arbeitern noch den Kleinbürgern tatsächliche Vorteile boten, tatsächlich schlossen sie Bündnisse mit dem Großbürgertum, das nun viel hilfreicher für die Ausrichtung der gesamten Industrie auf rassistischen Vernichtungskrieg war. In der Folge wurden Monopole gefördert, Löhne auf niedrigen Niveau eingefroren, Streiks illegalisiert, die Gewerkschaften und Arbeiterparteien zerschlagen, Banken, Reichsbahn und Metallindustrie privatisiert und Sozialleistungen gestrichen bzw. an halb-private Organisationen abgegeben und an rassische Voraussetzungen gebunden.

Auch die Führung der kleinbürgerlichen und proletarischen Nazi-Schlägertruppen, darunter Ernst Röhm und Gregor Strasser, wurde kaltgestellt, weil sie in dieser Phase der Naziherrschaft nicht mehr benötigt wurden. Den großen Kapitalisten ermöglichten die Nazis hingegen riesige Profite durch die Beschlagnahmung jüdischen Vermögens, die Plünderung der besetzten Gebiete und den Einsatz von Zwangs- und Sklavenarbeit.

Der Rassenwahn der Nazis stand aber immer an erster Stelle und machte in manchen Fällen Interventionen in die Privatwirtschaft notwendig. So wurden bestimmte Industrien zwangsweise auf die Herstellung von Rüstungsgütern ausgerichtet. Auch der Holocaust bedeutete punktuell Konflikte zwischen der Naziführung und Unternehmern, denn diese hätten mehr davon profitiert, die Arbeitskraft von ethnischen und politischen Gefangenen auszubeuten, statt sie im großen Stil zu vernichten - auch wenn die Kosten und Einträge der Konzentrationslager genau kalkuliert wurden.

Die Lenkung der Wirtschaft während des Krieges war auch kein Alleinstellungsmerkmal der faschistischen Diktatur, sondern wurde in ähnlicher Weise auch in den liberal-kapitalistischen Ländern, wie etwa England und Frankreich, praktiziert - hier wie dort aus reiner Notwendigkeit. Weder äußerten die Anführer der Nazis die Absicht, die planwirtschaftlichen Elemente nach dem Krieg beizubehalten, noch waren die deutschen Unternehmer zu irgendeinem Zeitpunkt über diese Möglichkeit besorgt. Das allein spricht Bände, da Unternehmer für gewöhnlich gegen jede Einschränkung ihrer Profitaussichten Sturm laufen.

Dann besitzt dein Verlobter über keine gute Bildung. Schon Geschichtslehrer sagen, dass Hitler Rechtsextremist. Und die werden wohl nicht alle lügen. Außerdem: schaut man sich mal die beiden Ideologien an und Hitlers Worten udn Taten, wird man feststellen, dass Hitler Kommunismus und Kommunisten gehasst hat und auch ins KZ einsperren und ermorden ließ. Frau Weidel ist entweder eine Lügnerin oder nicht halb so klug wie sie tut. Man muss aber auch sehr naiv sein, gerade ihr zu glauben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Beruf

Ja, das hat Alice Weidel gesagt. ABER deshalb ist es noch lange nicht wahr.

Was das angeht: Nein, Alice Weidel gibt totalen Unsinn von sich!

Falls dein Verlobter immer davon ausgeht, dass was Alice Weidel sagt wahr sein muss, solltest du diesbezüglich vielleicht doch nochmal genau nachdenken.

Kommunist schon deshalb nicht weil er die Privatwirtschaft nicht abschaffte was man im Kommunismus zwangsweise muss. Richtig wäre die Feststellung, dass es unter Hitler einige neue Errungenschaften zugunsten der Arbeiterklasse gab (Kindergeld, Förderung von Urlaub für Geringverdiener durch KdF, Förderung der Motorisierung der Massen durch den VW Käfer der auf Anordnung von Hitler entwickelt wurde, Pfändungsschutzgesetze usw..

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung