Warum gelten Neo-Nazis heute als ausländerfeindlich, obwohl die Nazis früher viele Verbündete aus anderen Nationen hatten?
Damalige Nazis hatten ja sogar sehr viele Verbündete aus anderen Nationen. Nicht nur Italien, auch Ungarn, Kroatien, Inder, Franzosen, sogar Muslime, die alle teils auch in der SS waren. Auch teilweise wurde Ukrainer aufgenommen. Waren denn die damaligen Nazis überhaupt so ausländerfeindlich? Sie waren judenfeindlich, das sicherlich, aber Juden konnten ja auch Deutsche sein. Warum sind das Ausländer angeblich bei heutigen Neo-Nazis das Feindbild?
7 Antworten
Die Wehrmacht und die SS rekrutierten Menschen aus besetzten Gebieten (oder allgemein anderen Ländern) oft aus praktischen und militärischen Gründen, nicht unbedingt aus einer Einstellung der Gleichwertigkeit. In vielen Fällen wurden diese Menschen zur Unterstützung gezwungen, und sie wurden nicht als gleichwertig angesehen, sondern oft diskriminiert und ausgebeutet.
Ausgebeutet bedeutet in diesem Sinne, dass sie vollkommen ausgenutzt wurden. Diese Zusammenarbeit war häufig opportunistisch, mit dem Ziel, die deutschen Kriegs anstrengungen zu stärken. Die Allianzen, die geschmiedet wurden, waren oft instabil und konnten jederzeit zerbrechen, da die Nazis die Völker anderer Länder grundsätzlich als minderwertig betrachteten.
Die nationalsozialistische Ideologie war sehr heuchlerisch und mit einer stark rassistischen Weltanschauung geprägt, also an dieser Ideologie war gar nichts logisch. Nur die Ziele der Nazis gegen den Kommunismus und die westlichen Alliierten passten mit den der anderen Ländern zusammen. Andererseits betrachteten sie die Muslime, wie alle “nicht-arischen” Völker, weiterhin als minderwertig, und in vielen Fällen versuchten sie, diese Gruppen als Marionetten zu benutzen, um ihre eigenen politischen Ziele zu erreichen. Muslime, wie auch andere Völker, wurden in der NS-Ideologie nicht als gleichwertig oder als “Übermenschen” angesehen, sondern als nützliche Werkzeuge im Kampf gegen den gemeinsamen Feind, insbesondere die Juden und den Bolschewismus.
Was wäre wohl danach passiert? In einer Welt die Adolf Hitler errichten wollte? Das wissen wir doch alle..
Einfacher Pragmatismus.
Obwohl die NS-Ideologie bspw. Asiaten als "minderwertige Rasse" betrachtete, wurde in Japan ein wertvoller, militärischer Partner durch seine gemeinsame Feindschaft mit USA und UK, gesehen.
Die Feindbilder wurden zu der Zeit anders dargestellt. Man hat Zweckbündnisse gegen ein übergeordnetes Feindbild, wie den Kommunismus, geschlossen (Antikomintern-Pakt).
Ukrainer kollaborierte auch viele mit den Nazis, weil sie darin die Chance sagen, sich von der Sowjetherrschaft zu befreien.
Muslime hatten ebenfalls im Antisemitismus, besonders durch den Nahostkonflikt, gemeinsame Interessen, sodass sogar die SS-Division "Handschar" gegründet wurde, welche nur aus Muslimen bestand. Auch hier waren UK, FR und Juden gemeinsame Feinde.
Weil die früheren Nazis auch ausländerfeindlich waren. Im Grunde wurde jedes andere Volk, jede andere Nation von den Nazis als minderwertig angesehen. Um ihren Weltkrieg führen zu können, brauchten die Nazis allerdings Unterstützung und haben daher teilweise mit Völkern wie den Japanern zusammengearbeitet.
Die Nazi-Partei gab es seit 1945 nicht mehr und auch kein Hitler, der die deutsche Gesellschaft danach beeinflussen konnte auf Ereignisse, die nach seinem Tod passiert sind, wie z.B. die Einwanderung von Gastarbeitern und danach anderen sowie die Gefahr des Islamismus und deren Terroranschläge in Deutschland. Zudem kamen neue Generationen. Auch diese sind weniger von Hitler beeinflusst bei diesen Ereignissen.
Ein Teil der Nazi-Ideologie war der Glaube an die Überlegenheit der "arischen Rasse". Beantworte dir also auf dieser Basis gerne selbst deine Frage...
Hitler war auch nicht unbedingt der Vorzeigearier, genauso wenig wie die meisten Männer an der Spitze des NS-Regimes. Wenn du in der NS-Zeit Konsequenz suchst dann suchst du vergeblich.
Es birgt schon eine gewisse Ironie in sich, dass einerseits die Überlegenheit der "arischen Rasse" propagiert wurde und man Fantasien von der Herrschaft des "Ariers" über alle anderen gesponnen hat, gleichzeitig aber sehr schnell und fein Ja Ahmen gesagt hat wenn andere Nationen sich dem Kampf anschließen wollten.
Letztlich muss man aber ganz deutlich sagen: hätte Hitlers Welteroberungswahn funktioniert, wären jene, die er erst Verbündete nannte, die nächsten Feinde gewesen. Oder glaubst du ernsthaft Hitler hätte ein starkes japanisches Reich beispielsweise neben dem deutschen Reich geduldet? Damit wäre ja seine komplette Rassenideologie ad absurdum geführt, wenn der Japaner ein Reich hätte aufbauen können, welches dem deutschen Reich ebenbürtig wäre.