Welche Vorteile erhofften sich die anderen Achsenmächte vom Einmarsch in die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa)?

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Rumänien: Wiedergewinn Bessarabiens und zusätzlich Gewinn Transnistriens und Odessas.

Slowakei: War eine deutsche Marionette und hatte nicht wirklich eine Wahl.

Italien: Solidarität von Mussolini. Deutschland half Italien in Nordafrika, Italien half Deutschland an der Ostfront. Beliebt war die Beteiligung nicht, da Italien schon 1941 an allen Fronten Mangel hatte. Die Truppen fehlten woanders.

Spanien (eine Division): "Bezahlung" für die deutsche Unterstützung im spanischen Bürgerkrieg

Finnland: Rückeroberung der 1940 verlorenen Gebiete (hiess deswegen in Finnland auch Fortsetzungskrieg)

Ungarn: war ursprünglich gar nicht vorgesehen.

Die deutsche Führung sah Ungarn zunächst nicht für eine Teilnahme am  Krieg gegen die Sowjetunion vor. Hitler weihte Horthy am 24. April 1941 in seine diesbezüglichen Pläne ein. Daraufhin bildete sich in der Militärführung um Generalstabschef Henrik Werth eine Kriegspartei, die die Regierung zu einer Teilnahme am deutschen Angriff zu bewegen versuchte. Dies blieb zunächst vergeblich. Die Regierung ließ lediglich das VIII. Korps an der Grenze zur Sowjetunion verstärken und mehr militärische Aufklärung betreiben. Am 22. Juni wurden diese grenznahen Truppen in Absprache mit der deutschen Seite in erhöhte Bereitschaft versetzt. Am  27. Juni 1941 erklärte Ungarn nach einem vermutlich sowjetischen  Bombenangriff auf Kassa der Sowjetunion den Krieg. Am 29. Juni tauschten der ungarische Generalstab sowie die deutsche  Heeresgruppe Süd und mehrere ihr unterstellte Verbände  Verbindungsoffiziere aus. Zur Umsetzung der Kriegsbeteiligung wurde zum 30. Juni das ungarische VIII. Korps mit Hauptquartier in  Kassa zur Karpatengruppe umformiert. Der Verband erhielt dazu neben seinen vorherigen Einheiten die 8. Grenzschutz-, die 1. Gebirgsbrigade und das I. bzw. „schnelle“ Korps (zwei motorisierte und eine Kavalleriebrigade, zusammen rund 44.000 Mann) unter  Béla Miklós unterstellt. Die Karpetengruppe umfasste rund 93.000 Soldaten. Ungarn stellte damit nach Rumänien das zweitgrößte Kontingent deutsche Verbündeter an der Ostfront. [3]
Die Karpatengruppe operierte vom 1. Juli 1941 an auf dem Gebiet der Sowjetunion. Obwohl es sich bei den eingesetzten Einheiten um die modernsten und am stärksten technisierten der ungarischen Armee handelte, war die Ausrüstung in der Regel der der sowjetischen Truppen unterlegen. Zudem hatte der Übergang zur Offensive kaum vorbereitet stattgefunden, so dass insbesondere die Marschkoordination mangelhaft blieb und praktisch keine eigenständigen Operationen möglich waren. Hitler forderte daraufhin in einem Schreiben an Horthy vom 2. Juli 1941 die Unterstellung der eingesetzten ungarischen Truppen unter die deutsche Heeresgruppe Süd. Horthy stimmte dem am 5. Juli zu. Am 9. Juli erreichten die Deutschen die Herauslösung des I. ungarischen Korps aus der Karpatengruppe und die direkte Unterstellung unter ihre Heeresgruppe Süd. Der ungarische Generalstab verlor damit die Kommandogewalt über diesen Verband. [4]
Der ungarische Einsatz gegen die Sowjetunion war von Anfang an von inneren und äußeren Konflikten begleitet. So kam es zu teils gewaltsamen Auseinandersetzungen mit formal verbündeten rumänischen Soldaten.  Ferenc Szombathelyi, der Kommandeur der Karpatengruppe, schätzte die Erfolgsaussichten des deutschen Ostfeldzugs wesentlich schlechter ein als die hohe Militärführung und warnte vor der militärischen Entblößung des Heimatlands zu Gunsten einer übermäßigen Unterstützung der Verbündeten. Teils weigerten sich Verbindungsoffiziere auch, Gesuche ungarischer Feldoffiziere an die Führung der deutschen Heeresgruppe weiterzugeben. Unter den Soldaten und auch den niedrigen Offiziersränge war die Motivation für die Teilnahme trotz einer weit verbreiteten antisowjetischen Einstellung gering

Ungarn im Zweiten Weltkrieg – Wikipedia

Deutschland hat die Sowjetunion am 22. Juni 1941 überfallen, Italien hat der Sowjetunion am 23. Juni 1941 den Krieg erklärt und war somit der erste Staat, der sich offiziell im Kriegszustand mit der Sowjetunion befand. Mit seiner gesamten achten Armee und zehn Divisionen, insgesamt 250.000 Mann, war Italien auch mit Abstand der zahlenmäßig stärkste, von der militärischen Effizienz aber schwächste Partner Deutschlands im Krieg gegen die SU. Was sich Italien vom Krieg erwartete, war klar und ist in den italienischen Haushaltsprogrammen der folgenden Jahre nachzulesen. Die Rohstoffe, die Italien in der Sowjetunion zu erobern hoffte, sind bereits im italienischen Wirtschaftsprogramm für das Jahr 1942 eingetragen worden. Wenn Deutschland die SU bezwungen hätte, dann wäre das für Italien durchaus ein gutes Geschäft gewesen. Aber die Deutschen haben Italien enttäuscht.