War die Sowjetunion völlig unbesiegbar hätte Hitler gewinnen können?

9 Antworten

Wenn das deutsche Militär Stalins Fehler hätte besser ausnutzen können,

z.B. ohne die Luftschlacht gegen Großbritannien; wenn Hitler fünf bis sechs Wochen eher angegriffen hätte anstatt seinen Balkanfeldzug und wenn Hitler seine Armee direkt nach Moskau geschickt hätte anstatt große Teile seine Truppen dann in die Ukraine und Leningrad umzulenken. Auch durch die Kriegserklärung an die USA haben viele wichtige Ressourcen gegen die Sowjets gefehlt. Und ohne Nordafrikafeldzug natürlich. Außerdem wäre es einfacher gewesen, hätte Japan die Sowjets in Sibirien angegriffen. Zudem wäre es effektiver gewesen die V1 und 2 gegen die Sowjets einzusetzen und vlt. auch noch den Aufbau der Atombombe, um sie gegen die sowjetischen Truppen einzusetzen. Ich schätze, dass ohne diese Fehler die UdSSR wahrscheinlich 3-4 Millionen Soldaten mehr verloren hätte, vielleicht sogar 5 Millionen. Soweit ich mich erinnere, hatte das sowjetische Militär im Mai 1945 aber zwischen 11 und 12 Millionen Soldaten und Soldatinnen unter Waffen.

Im Endeffekt glaube ich, dass es in Moskau und Leningrad zu Straßenschlachten wie in Stalingrad gekommen wäre. Ob sie die Wehrmacht da gewonnen hätte, ist äußerst fraglich, eher vielleicht hätte sie noch einige große offene Geländegewinne, z.B. das Gebiet zwischen Moskau und Leningrad und somit die Verbindung zwischen Leningrad und Moskau gekappt sowie mehrere Gebiete in der Region südlich von Moskau Richtung Saratow an der Wolga erobert und im Norden Gebiet bis Jaroslawl erobert. Vielleicht hätte sie dann noch Stalingrad, Astrachan und Archangelsk genommen.

Aber ich glaube kaum, dass die Wehrmacht die Sowjets über den Ural vertrieben bzw. die gesamte europäische Sowjetunion erobert hätte. Dafür hätte die Wehrmacht viel zu viele Soldaten in Straßenschlachten in Moskau und Leningrad sowie in Panzerschlachten verloren. Ich glaube noch nicht einmal, dass die Wehrmacht Kasan und Samara erobert hätte und dort in dem Gebiet über die Wolga gekommen wären, vielleicht höchstens im Süden bei Stalingrad und Astrachan. Allerdings wäre eine Wiedereroberung aller Sowjetgebiete für die Sowjets schwieriger bis unwahrscheinlich gewesen (vielleicht langfristig, z.B. bei einem nächsten Krieg 10 bis 30 Jahre später) und eine Eroberung Berlins oder überhaupt deutscher Reichsgebiete unmöglich. 

Aber im Endeffekt bin ich froh, dass es so nicht gekommen ist. Diese Führung unter Hitler und den Nazis musste einfach weg.

Woher ich das weiß:Hobby

Unbesiegbar ist relativ, aber die UdSSR war nicht umsonst eine Großmacht schon zu den Zeiten militärisch viel stärker als die meisten anderen Länder. Da änderte auch der Angriff ohne Vorwarnung nichts dran.

Rein aus ökologischer Sicht war es schon unwahrscheinlich. Deutschland konnte nur so lange erfolgreich Schlachten führen im Westen, weil die Tonnenweise Eisenerz aus der Sowjetunion bekamen, was unerlässlich für die eigene Produktion gewesen ist. Dazu hatte/hat das Land weitaus mehr andere Rohstoffe wie Öl, Deutschland mag anfangs erfolgreich gewesen sein, aber auf lange Sicht war es fast unmachbar die ganze Sowjetunion einzunehmen. Die Produktion der sowjetischen Fabriken fiel nie in sich zusammen, am Anfang hatte man Probleme, weil der Angriff aus dem Nichts kam, aber später wurde das Kräfteverhältnis durch Unterstützung der USA ausgeglichen. Nachdem die sowjetische Produktion immer weiter Richtung Osten gelagert wurde, war man spätestens nach Stalingrad und Kursk den deutschen weit überlegen. Die Panzer, die am Ende aus deren Produktion kamen waren z.b effizienter als die Tiger weil sie zudem auch viel schneller produziert werden konnten. Zudem kommen massive Menschenmassen sowie damit Kriegsfähige Soldaten hinzu. Auch Frauen waren an der Front (z.t als Pilotinnen und Scharfschützinnen sehr erfolgreich) anders als bei der Wehrmacht. Dazu gilt es bei der Deutschen Rüstungsproduktion zu erwähnen, dass man Millionen von Sklavenarbeitern unter erbärmlichen Bedingungen hat sich zu Tode schuften lassen, während in der UdSSR vielleicht nicht alles so war wie in England oder der USA aber den Menschen wenigstens genug zu Essen gab.

Also ja mMn. konnte Deutschland nie und nimmer diesen Krieg gewinnen. Zumal sie ja England noch nicht mal besiegt hatten. Als man dann die USA mit reingezogen hat, waren nicht mal die Militärs begeistert.

Woher ich das weiß:Recherche

Geschichte ist nicht vorherbestimmt!

Selbstverständlich hätte Deutschland den Krieg gewinnen können...

... denn Geschichte kommt uns nur aus unserer Perspektive wie eine lineare und zwangsläufige Entwicklung vor. Wie kennen den Ausgang der Geschichte und sehen darin logische Stufem, die in Wirklichkeit nicht da waren. Denn wenn Geschichte noch Gegenwart ist, sind alle Optionen offen.

Ein Krieg ist da nicht anders, denn trotz des gigantischen Chaos und zigtausende beeinflussende Faktoten, bleibt auch der Krieg eine Kette von menschlichen Entscheidungen. Und diese sind weder zwangsläufig noch unabdingbar.

Ich gehöre nicht zu denen, die vergangene Kriege auf der inneren Obersten Heeresleitungskarte strategisch schlaumeiernd "bessere" Taktiken herausposaune: "Ja, wenn damals nur die Panzerrverbände nicht im Hinterland gehabt hätten, dann wäre die Invasion gescheitert!"

Wahr ist, je nach Weichenstellung, Ziele, strategische Entscheidungen, Denkrichtungen und Planungen, hätte der Krieg durchaus gewonnen werden können. Vielleicht wenn er weniger eskaliert worden wäre oder wenn man sich irgendwann begnügt hätte oder oder oder. Doch letztlich kann es niemand sagen. Denn der Krieg war ja nun mal so verlaufen und nicht anders.

Andererseits weiß heute auch niemand, wer in der Ukraine siegen wird. Denn das steht leider noch nicht fest und die Karten sind noch lange nicht alle verteilt.

akirschenhoffer 
Fragesteller
 30.03.2023, 17:00

Naja die Rote Armee hatte 30 Millionen Soldaten die deutschen haben Laut wikepedia zwischen 8-15 Millionen getötet oder verwundert.

Das wir ja nicht Mal die Hälfte

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Unmöglich? Nein.

Das Problem war mehr oder weniger, ganz alleine die Führung.

Man war einfach nicht richtig auf den Angriff vorbereitet, da man davon überzeugt war, die UdSSR könne man genau so schnell besiegen wie die Franzosen. Jedoch hat man die Größe und die dadurch entstandenen Logistik Probleme nicht erkannt.

Auch ein Angriff im späten Sommer war nicht gerade der beste Einfall. So wäre die Schlacht um Moskau nicht in den Herbst (Winter), sonden in den Sommer gefallen.

Auch hat man zu viele Fronten auf ein mal eröffnet. Man hatte erst einmal mit den Franzosen und Inselanern Frieden schließen müssen. Auch Italien war mit seinem Versagen mehr Behinderung als Unterstützung.

Auch die Japaner haben eine wichtige Rolle gespielt, in dem sie die UdSSR nicht angegriffen haben. So konnte man Truppen aus dem Osten in den Westen verschieben.

Auch die Luftwaffe war durch den Krieg um England mehr oder weniger komplett zerstört worden. Hätte man diese komplett auf den Osten gerichtet, wären Leningrad und Stalingrad möglicherweise schnell gefallen.

Auch hat die Führung die Ressourcen auf Projekte konzentriert, welche mehr schlecht wie recht waren und so sind Sachen in Feld geschmissen worden, welche nicht wirklich funktionierten. So war der Tiger (müsste dieser gewesen sein) nicht ausgereift und es sind mehr Panzer an defekten ausgefallen als in der Schlacht zerstört worden sind.

Hätte man auf Leute gehört, welche Ahnung von Kriegsführung haben (wie Rommel), dann wäre von der UdSSR sehr wahrscheinlich nicht viel übrig geblieben.

earnest  29.03.2023, 14:49

Auch mit dem Weichmacher "mehr oder weniger" war es nicht "ganz alleine" das Problem der Führung.

Hätte man auf Leute gehört, welche Ahnung von Kriegsführung und von politisch-militärischen Realitäten insgesamt hatten, dann hätte man "Plan Barbarossa" nicht in die Tat umgesetzt.

Aber da "man" Hitler hieß ...

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Nun

historischer Fakt ist doch, die Russen haben die Wehrmacht unter schweren Verlusten besiegt und haben die Deutschen so als erste von den Nazis befreit.

Daher waren sie wohl folglich zu drm Zeitpunkt unbesiegbar.. sonst wäre all das ja kein historischer Fakt .

Daher verstehe ich diese Frage nicht ,das ist doch selbstredend ..

Lg ⚘

Frank6188  28.03.2023, 21:35

So viel Unsinn in wenigen Zeilen.

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Frank6188  29.03.2023, 06:50
@Ignatius1

Kurzform: Der Gegner hieß nicht Russland, sondern Sowjetunion. Ohne die anderen Teilrepubliken hätte Russland die Wehrmacht nie besiegen können. Die Sowjets gehörten deshalb zu den Kriegsgewinnern, weil sie zu einer großen Koalition gehörten. Du stellst es so dar, dass der Krieg gegen die Wehrmacht erfolgreich war, weil die sowjetische Armee so toll, stark und unbesiegbar war und dies aus alleiniger Kraft geschafft hat. Die Sowjetunion wurde schon 41 von der Wirtschaftsmacht Amerika massiv mit Material unterstützt. Das Deutsche Reich befand sich im Kampf auf mehreren Kriegsschauplätzen, zur See und Luft gegen die Westalliierten, später auch am Boden in Italien und Frankreich im Abwehrkampf. Die Wehrmacht kämpfte zeitgleich in Nordafrika und musste halt Europa besetzt halten, was Kräfte band. Hätten diese Kräfte im Osten zur Verfügung gestanden, wäre mit der Sowjetunion Schluss gewesen. Die Rote Armee hat Deutschland nicht von den Nazis befreit, sie ist als mordende, plündernde und vergewaltigende Soldateska eingefallen und hat das Land besetzt. Man konnte Europa von den Nazis befreien, aber nicht Deutschland, den diese hatten Deutschland nicht besetzt, sie waren eins. Das ist Schönfärberei. Wo kamen die Nazis denn her um Deutschland zu besetzen? Wie Aliens aus dem All? Wenn die Deutschen unbedingt befreit werden wollten, warum haben sie schon über einen so langen Zeitraum massiv mit Mann und Maus zur Wehr gesetzt? Hätten andere Fakten wie die Zeitverzögerung durch den Jugoslawienkrieg und den Krieg der Japaner gegen die USA, statt von Osten gegen die Sowjetunion vorzugehen, wäre 41 mit der Roten Armee Schluss gewesen. Das Deutsche Reich wurde durch ein großes Bündnis besiegt, das ist der Fakt, ein einzelner Staat wäre dazu nicht in der Lage gewesen.

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