Der "Stachel" des Todes war die Sünde und die Schuld
➡️Der Tod war für die Menschen nicht einfach nur das Ende des Lebens.
- Er war der furchtbare Stachel, weil er zwei Dinge unausweichlich machte:
Das Gericht: Der Tod war die Quittung für die Sünde ("Der Lohn der Sünde ist der Tod" Römer 6,23).
Der Mensch musste nach dem Tod vor Gott treten und sich für sein Leben verantworten. Die erdrückende Last der Schuld und die Angst vor der Verdammnis waren der "Stachel".
➡️Die endgültige Trennung:
Der Tod trennte den Menschen endgültig von Gott, der Quelle allen Lebens. Er war das Tor zur Finsternis, zur Gottesferne (der "Hölle" im Sinn der Scheol/Unterwelt).
Der Sieg am KreuzDurch sein Sterben und seine Auferstehung hat Jesus diesen Stachel herausgerissen:Er hat ja die Sünde besiegt:
- Jesus, der sündenlose Gottmensch, hat die gesamte Sünde der Welt auf sich genommen und durch sein Opfer am Kreuz wiedergutgemacht (genuggetan).
- Er hat die unendliche Schuld der Menschheit vor Gott beglichen.
- Der Tod konnte ihn, den Schuldlosen, nicht festhalten.
➡️Er hat das Gericht auf sich genommen:
- Für alle, die an ihn glauben und dieses Opfer annehmen, ist das letzte Gericht kein furchtbares Verhör mehr, sondern eine Begegnung mit einem liebenden Richter, der ihre Schuld bereits getilgt hat.
➡️Er hat den Tod durchquert und verwandelt: Jesus ist nicht am Tod vorbeigegangen, sondern mitten hindurch. Er ist in das Reich des Todes hinabgestiegen und hat es von innen heraus gesprengt. Die Auferstehung ist ja der Beweis:
Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Durchgang zum ewigen Leben. Von der Angst zur Hoffnung- Weil Jesus dem Tod den Stachel genommen hat, hat sich alles verändert:
- Der Tod ist besiegt, aber nicht abgeschafft. Wir sterben noch, aber er ist nicht mehr dasselbe. Er ist wie ein gebrochener Feind, der zwar noch zuschlagen kann, aber keine endgültige Macht mehr über uns hat.
- Der Tod ist zum Übergang geworden. Er ist nicht länger eine Mauer, sondern ein Tor.
- Er ist wie die Geburt aus dem irdischen, begrenzten Leben in das ewige, vollendete Leben bei Gott. Die katholische Kirche spricht vom "Heimgang" oder von der "Neugeburt zum ewigen Leben".
Wir trauern um unsere Verstorbenen, aber nicht "wie die anderen, die keine Hoffnung haben"
(1 Thessalonicher 4,13).
Unsere Trauer ist durchzogen von der sicheren Hoffnung auf das Wiedersehen.
FAZIT:
Jesus hat dem Tod den Stachel genommen bedeutet:
Der Schrecken ist weg.
Der Tod hat seine endgültige Macht über uns verloren. Er ist kein stacheliges Ungeheuer mehr, das uns in die ewige Verdammnis reißen kann, sondern durch Christus zu einem schmerzhaften, aber überwindbaren Durchgang in die Arme des Vaters geworden.
Das ist die Osterfreude, das Kernstück des katholischen Glaubens: Christus ist erstanden, und damit sind auch wir auferstanden.
Mors stupe et devicta! – Tod, du bist erstaunt und besiegt!