Wie problematisch seht ihr Parallelgesellschaften in Deutschland?

Hallo,

Wie problematisch seht ihr Parallelgesellschaften in Deutschland? Gibt es eine Lösung dafür oder soll man das einfach so hinnehmen?

Ich bin was sowas angeht recht offen und hab einen multikulturellen Freundeskreis. Leider bekommt man aber doch oft mit, dass Deutsche und "Ausländer" nichts miteinander zu tun haben wollen. Manche wollen sich auch gar nicht integrieren.

Es gibt auf beiden "Seiten" viele Vorurteile, Verallgemeinerungen, teils Rassismus und Hass wegen anderer Herkunft, Religion usw. Man bekommt es sogar auf GF mit.

Besonders diese Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Leuten mit anderem Glauben: Die eine Seite sind "Nazis", die andere Seite sind "Radikale".

Neulich hab ich hier gelesen, dass man "Ungläubige" hassen und sich von denen fernhalten soll. Jemand anderes schrieb, er würde alle Muslime meiden, seien es Ärzte, Ladenbesitzer oder sonst was. Ich hab bei beiden auch kommentiert.

Ich frage mich echt, wohin das führen soll. Es wird auch gefühlt gar nicht besser.

LG!

Sehe ich problematisch 78%
Sehe ich unproblematisch 16%
Andere Meinung: ... 5%
Internet, Leben, gutefrage.net, Religion, Islam, Menschen, Deutschland, Politik, Kultur, Ausländer, Auswanderung, Deutsche, Diskriminierung, Flüchtlinge, Gesellschaft, Glaube, Integration, Migranten, Migration, Muslime, Rassismus, Parallelgesellschaft
Welche Menschen glauben an Verschwörungstheorien?
Religiöse Forschung kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen

Wenn man sich die psychologische Forschung anschaut, so ist die Antwort darauf nicht besonders einheitlich. Sie kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Eine Tendenz, die man jedoch sieht ist: Je mehr sich Leute extremen politischen Positionen zuwenden – sei es am linken, wie am rechten Rand der Gesellschaft – desto mehr neigen sie dazu, Verschwörungstheorien zu glauben. Und das können wir ganz gut erklären, wenn wir auf die Soziologie zurückgreifen.

Angst vor Marginalisierung

Denn in der Gegenwart – in der Vergangenheit war es anders; da war es eigentlich normal, dass man Verschwörungstheorien geglaubt hat, da war das Mainstream – ist es so, dass letztendlich der Begriff der „Marginalisierung“ am besten erklärt, wer eine Tendenz dazu haben könnte, an Verschwörungstheorien zu glauben. Leute, die sich marginalisiert fühlen oder die Angst haben, marginalisiert zu werden oder die auch de facto marginalisiert werden, tendieren besonders dazu. Da sehen wir dann auch die große Nähe, die Verschwörungstheorien zum Populismus haben. All diese populistischen Bewegungen, die wir in den letzten Jahren haben entstehen sehen – in den USA: Trump, in Deutschland: Pegida – sind eben auch ein Ort für Verschwörungstheoretiker.

Braucht es einen bestimmten Auslöser – eine Katastrophe oder ein politisches Ereignis? Oder reicht eine soziale Zugehörigkeit, um sich Verschwörungstheorien auszudenken?

Man kann das natürlich nicht verabsolutieren. Aber es ist so, dass Sie Verschwörungstheorien überall finden werden. Auch bei allen Geschlechtern – wenn Männer auch eher eine Neigung dazu haben, als andere. Im Grunde braucht es, argumentiert man über die Marginalisierung, nicht noch die große Katastrophe.

Es ist vielmehr so, dass bei diesen Personen, die daran glauben, viele Dinge zusammenkommen. Sie haben zum Beispiel das Gefühl, dass die gewählten Volksvertreter einen nicht mehr wirklich vertreten, sondern irgendwelchen anderen Herren dienen. Und man findet sehr viele Belege dafür: Das Land verändert sich. Man hat den Eindruck, das Land überfremdet. Es dürfen auf einmal Paare in Kombinationen heiraten, die vorher nicht erlaubt waren. Man hat den eigenen Arbeitsplatz verloren – all diese Dinge summieren sich dann.

Verschwörungstheorie hat utopisch-optimistische Dimension

Dies führt dazu, dass die Menschen eine Tendenz entwickeln, dies mit einer Verschwörungstheorie zu erklären. Denn die Verschwörungstheorie hat eine utopisch-optimistische Dimension: Wenn es eine Verschwörung ist, die dahinter steckt, dann ist es ja zumindest theoretisch denkbar, dass diese Verschwörung besiegt werden und man das Rad der Zeit zurückdrehen kann – dass man also wieder zu einem Status zurückkehren kann, der früher einmal geherrscht hat.

Wenn man sagt: Das sind große, strukturelle, gesellschaftliche Veränderungen, an denen letztendlich niemand wirklich schuld ist und auf die niemand richtig Einfluss nehmen kann, dann wäre das ja unmöglich. Insofern sind Verschwörungstheoretiker, auch wenn es uns manchmal gar nicht so erscheint, irgendwo auch Optimisten.

Wie seht Ihr das ?

Bild zu Frage
Meine Meinung: 48%
Menschen die sich im Leben benachteiligt fühlen 29%
Ungebildete Knalltüten (siehe Bild) 14%
Menschen die sich durch hirnrissige Thesen profilieren wollen 5%
Psychisch auffällige Menschen 5%
religiöse Fanatisten 0%
Ausländer Hasser 0%
Religion, Geschichte, Ausländer, Gesellschaft, Glaube, Idioten, Querdenker, Verschwörungstheorie, Corona-Pandemie
Lernt ein Einwanderer die deutsche Sprache schneller und besser, wenn er eine Partnerschaft mit einem Muttersprachler führt?

Oder beeinflusst die Partnerschaft mit einem Muttersprachler nicht das schnellere beherrschen der deutschen Sprache?

Ich kenne nämlich einige Paare, wo sie schon seit Jahren mit einem deutschen Mann verheiratet sind, gemeinsame Kinder haben, hier arbeiten und trotzdem sprechen sie deutsch nicht flüssig. Und das trotz Kommunikation in ausschließlich deutscher Sprache. Gemeint ist nicht ihr Akzent, sondern dass sie oft grammatikalisch schlecht sind. Wie zb: ich habe meine Wohnung gerenoviert, ich wollte mir bewiesen, der Thema....

Ich bin auch nicht so lange in Deutschland, und spreche deutsch leider auch nicht flüssig, darum habe ich mich schon mal gefragt, ob meine Sprache sich so gut verbessern könnte wie auf dem Niveau eines Muttersprachlers, wenn ich eine langjährige Beziehung mit einem gebürtigen deutschen Mann führen würde. Oder hat das keinen Einfluss darauf?

Ich mein, mit einem Partner, mit ihm lebt man zusammen, man kommuniziert täglich, über Jahrzehnte, in deutscher Sprache, sollte man nicht dann auf dem Niveau eines Muttersprachlers sein?

Oder spielt eine Partnerschaft diesbezüglich keine Rolle, sondern einzig nur wenn man hier in Deutschland geboren wird und nur dann wie ein Muttersprachler flüssig spricht?

Liebe, Deutsch, Lernen, Menschen, Deutschland, Politik, Sex, Aussprache, Psychologie, Ausländer, auswandern, Auswanderung, Deutsche, deutsche Grammatik, deutsche Sprache, Grammatik, muttersprachler
Wird Europa immer extremer ( sowohl menschlich als auch politisch ) und wie wird es dadurch in 10 Jahren aussehen?

Es wird alles immer Extremer, die Menschen werden gewaltätiger und unmenschlicher

Besonders Rechtsextrem ist immer beliebter auch in Deutschland

Es wird immer lauter geschrien das alle ausländer raus sollen, Islam raus soll, an sich eher dunkelhäutige Personen raus sollen, lgbtq verboten werden soll, usw

Die Leute suchen eben Sündenböcke was eben meist Minderheiten sind ( auch Lgbtq zum Beispiel )

Die AFD ist wegen sowas ja sehr beliebt ( und nein die linksextremen sind auch nicht besser die ignorieren alle Probleme )

Die Meinungen werden immer extremer

Kann nicht mehr wirklich eine Mitte sehen viele sind entweder linksradikal oder rechtsradikal

Es wird sich ständig gezofft weil keiner mehr die Meinung anderer abkann

Viele Stempeln aber auch puren Hass und verallgemeinerung als legitime Meinung ab

Hab oft auch das Gefühl das färbt sich auf mich ( M17 ) sehr ab

Hab teilweise sehr extrem linke Ansichten gehabt ( Versuche jetzt aber eher mittig zu sein ) und mich hier auf GF mit rechten sehr viel gezofft beim Thema Flüchtlinge usw

Hab auch einige sehr weirde fragen und antworten bei diesem Themen gestellt die einfach nur dumm und extremistisch waren

Ich finde die Menschen werden immer extremer, gewaltätiger und unmenschlicher in Europa

In Dublin sind oder waren ja Aufstände weil eine ausländische ( halt aber Flüchtling Person Kinder angestecht hat

Deswegen gab's extreme Krawalle und extremen Hass auf andere Flüchtlinge

Vor 20 Jahren wären solche Randalen undenkbar gewesen ( ich finde sowas auch sinnlos weil das niemanden was bringt )

Habe echt Bedenken ob es so weitergehen kann

Wir sollten nicht mit Hass, Gewalt und Streit sich um unsere Probleme kümmern

Das wird alles noch schlimmer machen

Wie sieht ihr das

Leben, Europa, Religion, Islam, Krieg, Deutschland, Politik, Recht, Sexualität, Gewalt, Psychologie, Ausländer, Flüchtlinge, Hass, Homosexualität, Psyche, Randale, Rassismus, AfD, LGBT+
Warum denken viele Deutsche, dass wir Syrer nur wegen des "Bürgergelds" nach Deutschland kommen?

Ich habe zum Glück nie erfahren müssen, was "Burgergeld" oder "Hartz 4" ist. Aber ich habe von vielen anderen gehört, dass das sogar sehr abwertend ist, usw.

Ich kam nach Deutschland mit meinem eigenen Geld und habe davon einige Monate gelebt, bis ich meinen ersten Job als Lagerhelfer gefunden habe. Das war auch nicht schlecht bezahlt, damals 11 € pro Stunde.

Ich fand es sogar sehr erstaunlich, dass ich in Deutschland 5 Tage die Woche 8 Stunden arbeiten kann und von dem Geld sehr gut leben kann, und sogar meinen Sprachkurs finanzieren kann. So etwas in Syrien ist nur ein Traum, selbst für Ärzte.

Viele vergessen, dass Deutschland nicht wegen der Sozialleistungen attraktiv ist, sondern weil man als Unqualifizierter manchmal 14 € pro Stunde verdienen kann und 35 Stunden pro Woche arbeitet und somit beachtliche 1800 € netto verdient, wobei alles wie die Krankenversicherung bezahlt ist.

In Syrien habe ich 7 Tage die Woche gearbeitet und 12-14 Stunden am Tag und habe nicht einmal 50 € pro Monat verdient.

Ein anderer Aspekt, den ich in Deutschland sehr schätze, ist, dass ich nicht zum Militär muss. Ich bin Pazifist und möchte nie eine Waffe berühren. Trotzdem muss ich in Syrien Militärdienst leisten, und wenn ich das in Syrien verweigere, werde ich sofort verhaftet.

Und noch etwas anderes: In Syrien habe ich mich nie getraut, nach 22.00 Uhr nach draußen zu gehen. Wie oft habe ich vor Militärkontrollpunkten gezittert. In Deutschland kann ich bis 04.00 Uhr morgens auf der Straße ohne jegliche Angst gehen.

Also für mich ist Deutschland attraktiv nicht wegen Almosen oder "Bürgergeld", sondern wegen Rechtsstaatlichkeit, Lebensstandard trotz Inflation und der Möglichkeit, 5 Tage die Woche zu arbeiten.

Glaubt ihr jetzt, dass viele Zuwanderer Deutschland nicht mehr attraktiv finden würden, wenn sie kein "Burgergeld" bekämen

Arbeit, Geld, Krieg, Recht, Ausländer, Flüchtlinge, Migration, Soziales, AfD
Was bedeutet für dein Verständnis der Begriff "Integration"?

Ich hatte vor wenigen Tagen eine Meinungsverschiedenheit mit einem User hier, welche zur heftigen aber sachlichen Diskussion führte.

Im Nachgang würde es mich interessieren, wie die deutsche Bevölkerung dazu steht, dass sie mittlerweile aus vielen völlig unterschiedlichen Parallelgesellschaften besteht.

Meine persönliche Position ist eigentlich logisch wie einfach und entspricht dem aktuellen (ist) Stand bzw. dem Zustand in der BRD. Ich habe jedoch festgestellt, dass es auch andere Sichtweisen diesbezüglich gibt.

"Integration" bedeutet meiner Ansicht nach, dass ein Mensch oder eine Menschengruppe, was die negativen Aspekte, wie unter anderem die Straffälligkeit oder die Anfeindungen gegenüber anderen gesellschaftlichen Schichten angeht unauffällig wird.

Ich betrachte jeden, der seinen Lebensunterhalt selbst finanziert, der seine Steuern bezahlt, der gesetzestreu ist und die Regeln befolgt, der freiheitlich demokratisch eingestellt ist und der anderen gesellschaftlichen Schichten bzw. Kulturkreisen gegenüber tolerant ist als vollständig integriert.

Dabei halte ich es für völlig irrelevant, welches Essen derjenige kocht, wie er seine Freizeit gestaltet und mit wem er diese verbringt.

Auch dass derjenige privat ausschließlich mit den zugehörigen seines eigenen Kulturkreises Umgang pflegt halte ich für OK. Schließlich ist es in der BRD sein persönliches Selbstbestimmungsrecht, was manchen offensichtlich sprichwörtlich ein "Dorn im Auge" ist.

Wie sieht ihr das?

Haltet ihr eine friedliche multikulturelle Koexistenz in Form von Parallelgesellschaften für akzeptabel oder erachtet ihr eine absolute kulturgesellschaftliche Assimilation der Migranten für unumgänglich?

Eines möchte ich an der Stelle für diejenigen, für die es eine Rolle spielt jedoch noch anmerken:

Ich selbst bin nicht in Deutschland geboren und habe Migrationshintergrund. 'Deutsch' ist nicht meine Muttersprache und ich bin im Grunde in solch einer von mir erwähnten Parallelgesellschaft in Deutschland aufgewachsen.

Das macht mich in meiner Denkweise in gewisser Weise voreingenommen, was ich auch durchaus verstehe.

Ich akzeptiere jedoch jede Meinung. Auch dann, wenn ich diese vielleicht nicht teile.

Wie sieht ihr das?

Schreibt mir bitte eure Antworten und wenn es euch nichts ausmacht, vielleicht auch, ob ihr selbst einen Migrationshintergrund habt.

Ich bedanke mich bei euch schon mal im Vorfeld recht herzlich dafür!

LG

sumi79

Menschen, Deutschland, Ausländer, aussiedler, Demokratie, Einbürgerung, Einwanderung, Freiheit, Gesellschaft, Integration, Migration, Russland, Russlanddeutsche, Soziales, Spätaussiedler, Assimilation, Multikulturell, Parallelgesellschaft
Wieso reden Leute wie Herr Fratzer dass wir zuwenig Zuwanderung haben und redet von 2035 wenn die Leute in Rente gehen und redet nicht von jetzt?

Ich sehe keinen wirtschaftlichen Schaden bevor man nicht auch Deutsche beschäftigt die schon älter sind.

Marcel Fratzscher leitet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin und ist Autor der Kolumne "Verteilungsfragen" auf ZEIT ONLINE. Er schätzt den Austausch mit Leserinnen und Lesern. Ihre Anmerkungen und Fragen beantwortet er im Community-Bereich direkt unter dem Artikel. Diskutieren Sie gern mit!

Deutschland hat zu viel Zuwanderung, heißt es in jüngster Zeit immer häufiger. Und es kämen auch noch die "falschen" Menschen. Schuld daran seien sogenannte Pull-Faktoren, sprich: Deutschland sei zu attraktiv für Asylsuchende und Wirtschaftsmigranten. Doch diese Erzählung ist in jeglicher Hinsicht falsch. Das Gegenteil trifft zu: Deutschland hat zu wenig Zuwanderung und es kommen auch nicht die "falschen" Menschen. Eine Schwächung der Pull-Faktoren hätte katastrophale wirtschaftliche Konsequenzen für Deutschland.

Wie würde die Zuwanderung nach Deutschland aussehen, wenn wir diese frei gestalten könnten? Drei Elemente würden wohl auf einen großen gesellschaftlichen Konsens stoßen:

Erstens braucht Deutschland in den kommenden 20 Jahren eine massive Zuwanderung, um wirtschaftlichen Schaden abzuwenden. Es gibt heute 1,8 Millionen offene Stellen, bis 2035 werden infolge der demografischen Entwicklung Deutschlands fünf Millionen Beschäftigte mehr in Rente gehen, als junge Beschäftigte nachkommen. Deutschland benötigt selbst bei einer konservativen Rechnung mindestens 500.000 zusätzliche Arbeitskräfte aus dem Ausland und eine Zuwanderung von knapp einer Million Menschen pro Jahr, um die Lücke, die die Babyboomer auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen werden, zu füllen. Selbst wenn die Schutzsuchenden, die bereits heute in Deutschland leben und noch nicht in Arbeit sind, alle in Arbeit kämen, würden sie nur einen kleinen Teil der heute bestehenden Arbeitskräftelücke schließen.

Arbeit, Geld, Wirtschaft, Krieg, Deutschland, Politik, Ausländer, Einwanderung, Flüchtlinge, Migration

Meistgelesene Fragen zum Thema Ausländer