Sollten Ausländer sich an Deutschland anpassen oder sich selbst treu bleiben?

Ausländer sollten sich entsprechend an Deutschland anpassen. 89%
Ausländer sollten sich selbst treu bleiben. 11%

27 Stimmen

8 Antworten

Gegenfrage: Wenn Du in einem anderen Land leben würdest, inwieweit bist Du bereit, Dich anzupassen?

Wir Deutschen erwarten, dass im Ausland jede/r Deutsch spricht, es deutsches Essen, deutsches Brot und deutsches Bier gibt ... Meine Tante hat viele Jahre auf Gran Canaria gelebt und nie ein Wort Spanisch gelernt. Und von der Sorte gibt es viele.

Es ist leicht, von anderen etwas zu erwarten, was man selbst nicht zu leisten bereit ist.

Um Deine Frage zu beantworten:

ich erwarte von keinem Ausländer, dass er perfekt Deutsch kann - das können ja viele Deutsche auch nicht. Wenn ich mir überlege, wie viele Beiträge ich hier schon gemeldet habe, weil sie unverständlich waren :)

Nach einem Jahr sollte man sich aber wenigstens auf Deutsch verständigen können. Englisch wäre aber genauso gut.

Seine Religion muss niemand aufgeben. Aber: unser Grundgesetz ist - gerade was Geschlechtergerechtigkeit angeht - progressiv. Frauen sind Richterinnen, Firmenleiterinnen, Vorgesetzte und verdienen den gleichen Respekt wie Männer. Egal, was man aus irgendeinem Märchenbuch heraus liest.


Benedikt789  14.03.2025, 18:38

Aber hat deine Tante auf Gran Canaria in großem Stile Sozialleistungen kassiert?

Seeheldin  14.03.2025, 18:42
@Benedikt789

Wie denn ohne Spanischkenntnisse? Nein, hat sie nicht. Sie hat von ihrer Rente gelebt.

Übrigens: in keinem Land der EU bekommt man als Zuwanderer Sozialleistungen, auch in Deutschland nicht. Flüchtlinge sind die Ausnahme, aber das ist auch ein anderer Status. Und leider haben Flüchtlinge weder Anspruch auf Deutschkurse noch auf eine Arbeitserlaubnis, bis über ihr Schicksal entschieden ist. Da geht viel Zeit ins Land, in denen die Leute schon arbeiten könnten.

gluchjeiser  14.03.2025, 19:25
@Benedikt789

Es sind immer dieselben Scheinargumentationen - seit Jahrzehnten. Das ist militärgeheimdienstliche NATO Propaganda. 100.000e Menschen in ganz Europa werden in geheimen Netzwerken (Geheimgesellschaften) dafür rekrutiert und belohnt. Das betrifft alle politischen Themen.

Hier geht es seit Jahrzehnten darum, dass einheimische Bevölkerungen und Migranten sich nicht zu nahe kommen, so dass man sie besser spalten, Konflikte schüren, manipulieren und steuern kann. Deshalb soll die sprachliche Barriere aufrechterhalten werden - und es also keine politischen Auflagen geben, dass Migranten unsere Sprache gut sprechen müssen.

Prinzip babylonische Sprachverwirrung - es wird seit tausenden Jahren so gemacht.

Standardvorgehen vom Militär - Bevölkerungskontrolle.

Beides. Natürlich gehört es zur Integration, sich in einem gewissen Maß anzupassen. Aber man muss nicht alles von der Herkunftskultur aufgeben.

Ich lebe seit 20 Jahren als Deutsche in der Schweiz. Aber man wird immer meine Herkunft heraushören, egal wie gut ich den Dialekt spreche. Und ich werde immer statt Polenta und Fleischvögel lieber Semmelknödel und Rindsroulade essen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Bisschen anpassen, aber keine Persönlichkeitsveränderung

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Internationalist

warum nur Extreme darstellen...? Es gibt nicht nur die beiden Optionen.

Ich halte die Ausführungen von Terkessidis für sehr sinnvoll, der bemängelt, dass "Ausländer" sein bzw. "undeutsch" sein in unserem Land extrem defizitär betrachtet wird. Ein Mängel am Menschen, welches man beseitigen muss. Die Ansprüche hierbei sind häufig deutlich strenger als die Ansprüche gegenüber deutschen Mitbürger:innen. Terkessidis beschreibt eine Gesellschaft - wie er sie sich wünschen würde - wo man Verschiedenheit grundsätzlich aufgeschlossen und positiv gegenüber steht. Wo beispielsweise die Mehrsprachigkeit gefördert und als Stärke gesehen wird - aktuell gerade im Schulsystem wird Mehrsprachigkeit unterbunden (außer es sind "erwünschte" Sprachen wie englisch oder französisch).

Ich halte es für borniert, arrogant und nationalistisch, zu fordern, wer in ein Land kommt müsse sich da komplett assimilieren, denn was als Grundannahme dahinter steckt ist vor allem eines: wir sind das beste und perfekteste Volk, deshalb werde wie wir. Solch ein Denken lehne ich grundsätzlich ab. Wir sind nicht besser oder schlechter als jede andere Nation oder Gesellschaft. Wir haben unsere Probleme, die wir nicht in den Griff bekommen, andere haben andere Probleme. Genauso haben wir aber auch tolle Dinge, die uns ausmachen, genauso wie andere tolle Dinge haben, die sie ausmachen (wobei ich diese Generalisierung in "wir" und "die" für falsch erachte, leider ist es teilweise schwierig, nicht in genau das gleiche Vokabular zu verfallen).

Ausländer sollten sich entsprechend an Deutschland anpassen.

Da gibts gar keine Diskussion. Wer in der absoluten Minderheit ist und Hilfe will, passt sich der Gesellschaft, in der zu leben er beabsichtigt, auch an und das so schnell und engagiert wie nur irgend möglich.

Und wer das nicht will, der darf sich gerne eine andere Willkommenskultur als ausgerechnet unsere suchen.


Gufry  14.03.2025, 18:23

Gefangener deiner Gedankenwelt benötigen Ausländer generell Hilfe?

Nectovelin  14.03.2025, 18:26
@Gufry
Gefangener deiner Gedankenwelt

Zeig mir mal dein Diplom in Psychologie, Schätzelein.

Wer sein Land verlässt und woanders leben will, braucht meistens Hilfe, weil ihm Sprache, Kultur und Gesetzeslage unbekannt sind.