Viele Menschen sagen, dass man die Vergangenheit ruhen lassen und sich nicht mit ihr beschäftigen sollte. Ich habe aber festgestellt, dass die Vergangenheit uns irgendwann wieder einholt.
Z.B: Meine Oma ist 90 Jahre alt und an Demenz erkrankt. Manchmal erzählt sie ohne selbst zu wissen von ihrer Vergangenheit und was ihr alles als Kind und Jugendliche passiert ist (schlimme Ereignisse). Sie fängt an zu weinen, als wäre sie tatsächlich in der Situation und irgendwann ist sie außer sich. Paar Minuten später erinnert sie sich nicht mehr, worüber sie gesprochen hatte.
Es spielt also keine Rolle, wie lange wir die Vergangenheit beiseite legen und ruhen lassen, sie wird uns irgendwann einholen, und um ehrlich zu sein, macht mir das ein bisschen Angst.
Weil ich als Kind selbst viel Schlimmes erlebt habe. Ich bin jetzt 30 und diese Erinnerungen tauchen immer wieder auf. Einige dieser Erinnerungen habe ich bereits verarbeitet, aber sie tauchen immer noch auf.
Irgendwann, wenn ich so alt bin wie meine Großmutter, habe ich Angst, dass ich unbewusst all die schlechten persönlichen Erinnerungen erzähle und alle davon erfahren. Ich habe Angst, in diesen Erinnerungen stecken zu bleiben und sie immer wieder zu wiederholen, weil ich die Kontrolle über mein Gehirn verlieren würde.