in meinem Dorf gibt es mehrere Flüchtlinge, gegen Oktober sprach mich einer von Ihnen, vor meiner Haustür an ob ich ihm mit seinen Hausaufgaben helfen könnte. Mein Vater riet es mir ab, als ich ihm am Telefon davon erzählt hab, weil es als junge Frau schwierig sei einen Flüchtling, in ihrem Alter zur Nachhilfe "einzuladen".
Das war für mich nicht weiter schlimm, doch seit Silvester geht es deutlich bergab. Zum Silvestergruß habe ich ihn umarmt, was er dann einfach auch zum Abschied so eingeleitet hat, nur muss ich mich jedes mal mit Nachdruck aus der Umarmung winden, weil er von selbst nicht loslassen will. Er sagt er wäre sehr allein und traurig, würde gern mit mir abends zusammen kochen was ich verneine, und mich rausrede ich hätte keine Zeit.
Als ich neulich krank war und deswegen die Nachhilfe ausfallen lies, musste ich ihm eine halbe Stunde per Whatsapp ausreden dass er nicht einfach vor meiner Tür auftaucht. Generell beginnt er um meine Zeit zu feilschen, wenn ich sage ich habe keine Zeit, heißt es, nur eine halbe Stunde, und bitte, ich will lernen.
Er nimmt mein nein nie als absolut und versucht jedes Mal mich umzustimmen. Als er nach meiner Krankheitspause wieder kam, gab er mir einen Rosenstrauß als Geschenk "Zum gesund werden", und seitdem hat er mich dreimal gefragt ob ich einen Partner habe, ich habe ihm aber bereits schon im Oktober klar gemacht, dass ich in einer Beziehung bin.
Ich fühle mich damit sehr unwohl, aber wenn ich ihn auf seine Aufdringlichkeit hinweise, tut er so als ob er nicht wisse was ich meine. Ich weiß sehr wohl, dass er nicht dumm ist, und Sätze wie, das will ich nicht und das ist nich okay sind sehr deutlich und einfach. Da er meine Nummer hat, mein Haus kennt und weiß wann ich heim komme, muss ich ehrlich sagen dass ich mich unsicher fühle, weil ich befürchte dass ein Kontaktabbruch zu großem Ärger seinerseits umschwingen kann. Er schreibt mir inzwischen mehrmals täglich, was ich ignoriere, ich beschränke den Kontakt rein auf den Austausch wann und um wieviel Uhr die nächste Nachhilfe ist.
Für mich ist klar dass ich diesen Mittwoch das letzte Mal Nachhilfe geben werde, ab da werde ich mich eine Zeit lang versuchen rauszureden, Stress auf Arbeit, und versuchen es auszuschleichen, denn wenn ich ihm sage dass ich ihn nicht mehr sehen will, weil er mir zu nahe kommt, wird sich die Situation vermutlich verschlimmern, weil er wieder versuchen wird mich zu überzeugen, und wie gesagt vermutlich wütend, und noch aufdringlicher wird.
Er ist bereits jetzt sehr auf ich fixiert, was ich leider zu spät erkannt habe. Habt ihr vielleicht noch einen anderen Rat oder gar Erfahrung mit dem Thema?
