Wie sollen / können Ausländer Kontakt zu Deutschen suchen?

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In Kontakt kommt man z.B. in der Schule, im Beruf, im Sportverein, in der Disco, in einer Bar, auf Veranstaltungen... eben genau da, wo andere sich auch kennen lernen. Das hat nicht mit Ausländern zu tun, sondern das ist genau der gleiche Weg, wie sich Deutsche untereinander auch kennen lernen. So wird es zudem wohl in den meisten Ländern sein. Oder man geht mal zu seinem Nachbar, stellt sich vor, läd ihn vielleicht mal zum essen ein und lernt sich kennen.

Dervonnebenan 
Fragesteller
 01.02.2011, 21:00

Ja, da hast du schon Recht. Viele Ausländer teilen aber nicht dieselben Interessen wie Deutsche. Ich bin mir nicht sicher, ob viele Ausländer in Vereine gehen. In der Schule, wenn man jung ist, findet man natürlich meist schnell Anschluss. Ich rede aber von Erwachsenen. Im Beruf? Man muss ja erstmal Deutsch können, bevor man einen Job kriegt. In der Disco? Mag sein, aber meistens geht man da doch mit Freunden hin und bleibt unter sich. Schließt man in der Disco oft ernsthafte Freundschaften? Ich bin gut 10 Jahre in die Disco gegangen. Gute Freunde haben ich da nicht gefunden. Das ist aber meine Erfahrung. Gut unterhalten kann man sich da ja auch nicht. Man will da ja nur seinen Spaß haben, mehr nicht. In Bars und an anderen Orten fällt mir jedenfalls immer wieder auf, dass Ausländer dort schnell auf andere Ausländer treffen, sich unterhalten, tanzen, miteinander was trinken etc. Obwohl dort auch Deutsche sind, scheint da aber eine Hemmschwelle auf beiden Seiten zu sein, sich näher zu kommen.

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CrazyDaisy  01.02.2011, 21:13
@Dervonnebenan

Man muss ja erstmal Deutsch können, bevor man einen Job kriegt. Das ist natürlich ganz furchtbar, dass man in einem fremden Land erstmal die Landessprache sprechen muss. Ich frage mich nur, wie Du Dir "ernsthafte Freundschaften" denkst ohne eine gemeinsame Sprache?

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Dervonnebenan 
Fragesteller
 01.02.2011, 22:02
@CrazyDaisy

Englisch! Zeichensprache! Das funktioniert auch gut. Zudem hat ein Ausländer durch den engeren Kontakt zu einem Deutschen die Möglichkeit, nun wirklich die Sprache zu erlernen. Aber hier scheint es ja Voraussetzung zu sein, dass jemand erst Deutsch können muss, bevor er Freund sein kann / darf.

Als ich mal in Brasilien war und kein Wort Portugiesisch konnte, da haben mich viele Leute trotzdem sehr herzlich aufgenommen und mit mir Freundschaft geschlossen, mich eingeladen, überallhin mitgenommen etc. - und das obwohl wir uns kaum richtig verständigen konnten. Solch eine Initiative, solche eine Haltung würde ich auch gerne von Deutschen gegenüber Ausländern sehen. Hab so was aber noch nie gesehen - du vielleicht?

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Morituri00  02.02.2011, 07:43
@Dervonnebenan

"Man muss ja erstmal Deutsch können, bevor man einen Job kriegt"... wenn ich in ein anderes Land ziehen würde, wäre das das erste, was ich kann. Ich würde nie nach England ziehen ohne englisch zu können. Aber das ist auch das Problem von vielen "Ausländern" in Deutschland, die wollen gar nicht deutsch sprechen. Die erzioehen teilweise ihre Kinder, die in Deutschland geboren werden, komplett in ihrer Muttersprache. Das hat ja nun gar keinen Sinn, es macht den Kindern alles nur schwerer und die Sprache bleibt auf der Strecke.

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Dervonnebenan 
Fragesteller
 02.02.2011, 15:16
@Morituri00

Du kannst aber nicht von dir auf andere schließen. Nicht alle haben dieselben Voraussetzungen wie du, um eben mal eine Sprache zu lernen. Folgendes gilt zu bedenken:

  • eine Sprache lernt man erst richtig, wenn man sich im Land befindet. Dazu müssen aber auch die Bewohner des Landes ausreichend Bereitschaft zeigen, sich mit dir zu unterhalten und dir ihre Sprache beizubringen - mit einem Kurs alleine ist es nicht getan, erst recht nicht, wenn du noch nie zuvor auf institutionelle, formale Weise, eine Sprache gelernt hast.
  • Eine Sprache wie Deutsch im Heimatland wirklich so gut zu lernen, dass du dann im Zielland, in diesem Fall also Deutschland, kaum Schwierigkeiten hast, dauert viele, viele Jahre und selbst dann haben viele nicht ausreichend Kenntnisse, um sich hier gleich einzuleben, einen Job aufnehmen zu können etc...

Vielen Migranten fehlt entweder die Zeit, um einen Kurs zu machen (manche müssen ja regelrecht aus ihrem Land fliehen) oder sie haben kein Geld dafür (ein Sprachkurs ist im Ausland oft sehr teuer - nur die Bessergestellten können es sich leisten).

Aber es ist ja viel einfacher Ausländer mit irgendwelchen 08/15-Aussagen zu diskreditieren, statt mal zu versuchen sich in ihre Lage zu versetzen und ihre Welt zu verstehen.

Etwas anderes: Würdest du nicht wollen, dass deine Kinder Deutsch können, wenn du z.B. in England leben würdest? Englisch würden sie ja ehe außerhalb der Familie, spätestens in der Schule, lernen. Das ist für Kinder kein Problem. Mehrsprachige Kinder haben langfristig gesehen ehe bessere kognitive Voraussetzungen als einsprachige.

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hmmm... gibt alleine schon probleme in der charakteristik.... viele afrikaner sind eher herzlich in ansprache und mögen kontakt, andere nationen sind zum beispiel für ihre emotionen berüchtigt.... also lautstarkes diskutieren....

insoweit hilft es nur dann, wenn sich endlich mal die voruerteile absetzen und mal endlich der mensch als solches gesehen wird....

unterschiedlich von charakter und herkunft...

und mal ehrlich....

würde ich einen genauen (exakten) stammbaum verlangen, würden sich viele wundern wie vermischt sie eigentlich sind obwohl sie so stolz auf ihre reinrassigkeit sind... (was auch wieder ein problem ist... falscher stolz)

ich bin deswegen gerne im internet, weil mir somit eine person nicht vom foto gefallen muss... klick eh nie jemand an... sondern alleine aufgrund seines ausdrucks....

und rechtschreibfehler ignorier ich einfach... ständig verbessern ist ein unding und zweitens kann man eigentlich nachweisen, das sehr viele "deutsche" deutsche an legastenie leiden...

im regelfall nehmen die meisten die vorstellung ein es wäre ein ausländer.... sorry mitbürger....

ich glaube bei sowas fängt es an... man bezeichnet alle als ausländer und nicht als mitbürger....

das schlagendste argument für integration wäre... ein tatsächlich allgemeines wahlrecht was eigentlich der sinn und ursprung eines demokratischen systems ist....

man darf leben arbeiten und steuern zahlen.... aber nicht wählen....

ausgrenzung fängt da an wo es keinen interessiert und da ist unser haken ;)

CrazyDaisy  01.02.2011, 20:27

Ich durfte in Spanien auch nicht wählen und habe dort meine Steuern gezahlt und hatte damit durchaus kein Problem. Und natürlich war ich eine "extranjera" und habe mich dadurch auch nicht diskriminiert gefühlt. Ich habe dort 15 Jahre lang gelebt und gearbeitet und mich mit meinen Kollegen und meinen Nachbarn gut vertragen - aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass sie dort auf mich gewartet haben. Ja, ich habe mich in Ausländerkreisen bewegt, kann darin aber nichts Böses erkennen.

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fieserfisch  01.02.2011, 20:39
@CrazyDaisy

???? also ich bin pro integration ;)

und allein die politik hindert schon daran sich als vollwertiges mitglied zu fühlen....

nur das du kein problem hattest kein mitbestimmungsrecht zu haben heißt es nicht das es andere nicht haben...

und weiterhin... wie fühlt man sich als bürger zweiter klasse? und ignoriert man nicht einfach irgendwann alles? oder nennt man das resignation?

das ungleiche wahlrecht ist falsch und wir sind keine demokratie... wählen für alle die steuern zahlen... oder im bezug von leistungen sind.... das wäre demokratisch

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CrazyDaisy  01.02.2011, 20:46
@fieserfisch

So etwas funktioniert nur auf Gegenseitigkeit. So dass umgekehrt auch ein deutscher Staatsbürger z.B. in der Türkei wählen dürfte. Innerhalb Europas ist das ja auf kommunaler Ebene bereits möglich. Auf nationaler Ebene hingegen nicht. Noch nicht.

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fieserfisch  01.02.2011, 20:59
@CrazyDaisy

auf nationaler ebene darf amn aber nur aufgrund seines passes nicht wählen.... und als türke weder für den europarat noch in deutschland obwohl man sehr oft schon seit jahrzehnten bürger dieses landes ist....

ich denke nicht das es auf gegenseitigkeit beruht sondern auf einen anfang ankommt...

in der hinsicht musst du mich nicht belehren denn....

die fragestellung ist klar und eindeutig... wie ist es in deutschland und da interessiert mich ein anderes land erstmal recht wenig^^

ps bin übrigens deutscher also habe mit wahlrecht keine probleme^^

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CrazyDaisy  01.02.2011, 21:10
@fieserfisch

als türke weder für den europarat noch in deutschland obwohl man sehr oft schon seit jahrzehnten bürger dieses landes ist.... Wenn einer deutscher Staatsbürger ist, dann darf er natürlich sowohl den Europarat wie auch die Parteien für den Bundestag wählen, egal in welchem Land er geboren ist.

Mit der Staatsbürgerschaft soll lediglich einem Wahltourismus der Riegel vorgeschoben werden.

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fieserfisch  01.02.2011, 21:23
@CrazyDaisy

ein wahltourismus?

du meinst so in etwa mit zwei pässen?

es geht darum... nur um eurer umsichtigkeit etwas zu erklären....

als muslime und ablehnenden pass zu deinem land wirst du a) von der dortigen familie evtl schräg angeschaut b) muss man sich die frage gefallen lassen ob man nicht stolz ist dort geboren worden zu sein... c) evtl sogar ein visum beantragen obwohl man nur seine familie besuchen will....

es gibt durchaus mehr aspekte die dafür sprechen als den neokonservativen grund den evtl thilo sarrazin in seinem buch beschreibt...

und das wäre der einzige... wahltourismus.... nach den gründen des auswahlverfahrens anhand pro und contra.... u loose^^

bitte danke^^

geht durchaus noch mehr an argumentation... aber ich hab immer des gefühl ich schreib halbe facharbeiten^^

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CrazyDaisy  01.02.2011, 21:31
@fieserfisch

'lose' mit einem o bitte, wenn schon. Also sollen nur muslimische Ausländer in Deutschland wählen dürfen, damit sie von der Familie nicht schief angeschaut werden? Polen, Franzosen, Dänen, Tschechen, Kroaten, Italiener, Schweizer, Österreicher etc. pp. hingegen dürfen nicht den deutschen Bundestag wählen?

P.S. Wenn ich Familie in Israel besuchen will, muss ich auch ein Visum beantragen.

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fieserfisch  01.02.2011, 21:56
@CrazyDaisy

wenn man soweit denken kann und diese gruppe die ICH ansprach nun etwas erweitert (scheint ja dein problem zu sein) dann ist sogar ein israeli las auch jeder andersartige dabei....

schon dumm das mit dem ausländer sein... kennst du den begriff MITBÜRGER und was unterscheidet ihn von dem BEGRIFF ausländer...

also.... definiere doch mal bitte^^

loose mit einem o? macht auch nichts^^ muss auch meine schwächen haben... in politik sind sie übrigens nicht ;)

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Ich habe auch ein Problem, deutsche Freunde zu machen. Bin amerikanisch, und es ist wirklich komisch wie freundlich die deutschen sind bis sie es herausfinden, dass ich nicht deutsch bin. Ich habe aber nur Erfahrung mit alte Dorf Frauen. HahaAlso, ich sage gar nix schlimm über die deutsche Leute, denn ich habe keine richtige Erfahrung.Es ist sehr leicht mit anderen Ausländern zu sprechen, egal ob polisch, russisch, armenisch usw. Ich wollte so sehr mit den deutschen zu reden, aber sie mögen mich einfach nicht. Schade. :-(Ich hab nur ein Jahr deutsch gelernt, bin noch in der Schule, also ist es noch nicht perfekt. Sorry.

So wie du die Deutschen beschreibst, sehe ich einen Teil meiner Landsleute auch und habe damit meine Probleme. Denn diese Sorte ist nicht nur zu Ausländern unfreundlich, sondern auch zu Landsleuten, die, wie sie meinen, unter ihnen stehen. Dabei merken sie gar nicht, wie arm sie eigentlich dran sind, trotz ihres ganzen materiellen Reichtums.

Versuche es mal in den Kirchgemeinden, vor allem bei Gemeindeveranstaltungen nach dem Gottesdienst. Hier habe ich oft (wenn auch nicht immer und überall) eine offene, freundliche Atmosphäre erlebt, in der jeder willkommen war. Das sollte ja auch so sein, wenn die Gemeindemitglieder die Bibel ernst nehmen.

Und besuche die Volkshochschule, wo Deutschkurse für Ausländer angeboten werden. Das Gelernte kannst du dann gleich im Alltag umsetzen.

ich glaube es geht nicht darum, deutsche oder nicht-deutsche Freunde zu haben. Die einen müssen nicht bessere oder schlechtere Freunde sein! Ich glaube es geht darum, dieses "wir vs. sie"-gefühl auf beiden Seiten zu entkräften. dazu müssen sich Menschen kennen, klar, da wo der Anteil der nicht-Deutschen höher ist, ist meist auch die Ausländerfeindlichkeit geringer.

-das eigentliche Problem sehe ich nicht in der Kultur, sondern in den Klassen. Ein sozial-abegsicherter Mensch ohne größere soziale Probléme und mit Perspektive für sein leben wird weniger anfällig für abgrenzung und Hass sein, egal aus welchem Land er kommt.

Dervonnebenan 
Fragesteller
 01.02.2011, 20:27

aber Deutschen, die in eine fremde Stadt kommen, wird nicht vorgeworfen, dass sie kein Deutsch können.

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CrazyDaisy  01.02.2011, 20:29
@Dervonnebenan

Deutschen, die im Ausland leben und die Sprache nicht sprechen, wird das natürlich vorgeworfen.

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Dervonnebenan 
Fragesteller
 01.02.2011, 20:37
@CrazyDaisy

Nicht im gleichen Ausmaß. Sie würden deswegen kaum diskriminiert. Man schätzt Deutsche meistens im Ausland, egal ob sie die Landessprache sprechen oder nicht.

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CrazyDaisy  01.02.2011, 20:40
@Dervonnebenan

Falsch. Man schätzt höchstens ihr Geld. Glaub mir, die Bemerkungen der Spanier über die Deutschen, die "unter sich" bleiben und nur deutsch sprechen und deutsch essen, sind alles andere als schmeichelhaft.

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Dervonnebenan 
Fragesteller
 01.02.2011, 20:45
@CrazyDaisy

Meinst du Mallorca oder ganz Spanien? Werden Deutsche dort also diskriminiert und beschimpft?

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CrazyDaisy  01.02.2011, 20:51
@Dervonnebenan

In der Extremadura hält sich das in Grenzen, einfach deswegen, weil es dort kaum Deutsche gibt. In Mallorca hingegen leben durchaus Deutsche, die sich diskriminiert fühlen, durch Polizei angeblich dransaliert werden und überhaupt der Meinung sind, dass man sie schlecht behandelt, gerade auch bei Behördengängen. Sie sind empört, dass Briefe in der Landessprache abgefasst sind und ziehen überhaupt die ganze "Leidensnummer" ab, die man in Deutschland auch aus bestimmten Ausländerkreisen vernimmt.

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pRiot  01.02.2011, 21:02
@CrazyDaisy

letztendlich sind wir alle fast überall auf der Welt Ausländer. und die Frage, wer mehr gemobbt wird als andere ist auch nur dazu da ein "wir vs. sie" schema zu bilden. wenn ein Spanier ausgegrenzt wird, sollte das jeden genauso ärgern wie bei einem Deutschen. Die Anzahl ist dabei egal.

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CrazyDaisy  01.02.2011, 21:06
@pRiot

Gemobbt fühlen sich doch normalerweise die, die möchten, dass man ihnen die Integration bitteschön hinterherträgt. Egal in welchem Land, egal welche Nation.

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