12. November 2024

AMA: Deine Fragen an einen Psychotraumatologen

Hat man eine Erkältung oder Grippe, ist es sehr selbstverständlich zum Arzt zu gehen. Anders sieht es bei psychische Krankheiten aus. Noch immer sind diese eine Art Tabu-Thema in der Gesellschaft. Unser Nutzer Thomas Richter arbeitet seit mittlerweile zwölf Jahren im psychiatrischen Bereich einer Fachklinik und möchte im Blickwechsel für das Thema psychische Erkrankungen, insbesondere Borderline und PTBS, sensibilisieren und ebenso Fragen zum Thema Psychiatrie und Psychotherapie beantworten.
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106 Fragen

Muss man PTBS behandeln, warum wird es manchmal phasenweise besser und dann wieder nicht?

Also es gibt halt Phase in meinem Leben, da werde ich kaum Getriggert von dem Thema aber auch manchmal sehr dolle.

Und wie kann es sein, dass ich wenn ich Privat oder in Feuerwehrübungen einen RTW sehe total getriggert bin, aber bei einem Einsatz wo ich dabei bin mega entspannt und es mich absolut nicht beeindruckt, obwoh ja die selben Leute wie in der Übung dabei sind.

Und kann aus PTBS eine Essstörung, Sozialphobie, Zwangshandlungen oder Angstzustände entstehen?

(Wenn man bei einem Unfall dabei war)

Und worauf kommt es dann speziell an bei einem Therapeuten, Psychologen ...

Muss der für einen besonderen Eigenschaften haben? Muss der bestimmte Eigenschaften haben?

Und was mich noch interessieren würde, wie wird das behandelt, ist es zwangsläufig nötig dabei berührt zu werden(wie meine alte Therapeutin meinte)?

Und ab wann lohnt sich Traumatherapie und ab wann ist eine Klinik notwendig oder braucht man das vielleicht doch nicht?

Gibt es da so Erfahrungen und wie gut sind die Chancen danach irgendwie wieder mit dem Triggerfaktoren umgehen zu können? Also ein Faktor ist ja Rtw, aber auch Krankenhaus. Aber ich will ja Kinderärztin sein, also werde ich im Studium ja mit beidem Kontakt haben müssen, bestehen da Hoffnungen, das man das schaffen kann?

Schonmal vorab vielen lieben Dank, für die Mühen die sie beim Beantworten der ganzen Fragen haben.

"Erinnerungen" übernommen oder selbst erinnert?

Guten Tag!

Ich bin 50, bin seit ich Tennager war durch Fachärzte mit der Diagnose "wiederkehrende schwere Depressionen", bei Psychotherapeuten in Therapie, aber mit Unterbrechungen. Bei den Therapeuten wurde mir dann irgendwann erklärt, daß ich "mehrfach traumatisiert" und die meisten meiner Probleme daher kommen und deswegen so schwierig zu therapieren sind.

In der Zeit als ich junge Erwachsene war hat sich immer mehr gezeigt, daß ich einerseits eh fast nur mit Leuten klar komme die auch "gestört" sind und deswegen auf einer "Wellenlänge" mit mir, aber andererseits eben auch Freunde die ich seit meiner Kindheit hatte, "gestört" sind. (Mit gestört meine ich fachärztliche Diagnosen bis hin zu Schizophrenie. Es gibt halt etwas in uns was das uns gewaltig stört.)

Irgendwie hatten meine allerbesten Vertrauten und ich schon damals eine Art, Dinge die uns wegen unserer, relativ gemeinsamen, Vergangenheit belasten oder durch den Kopf gehen, einander nur zum Teil zu sagen.

Scheinbar aus Furcht, daß wir damit im Anderen ein "Kopfkino" erzeugen, daß sich dann zu real erlebt anfühl, aber nur aus "Symphatie/Emphatie" (was auch immer) entsteht. Das würde ja letztendlich uns allen schadet, weil es die Wahrheitssuche danach was wahr-war und was nicht, total erschweren.

Aber andererseits haben paar Bekannte gemeint: "Wenn du auf etwas das einer dir erzählt SO stark ansprichst, dann hat das Thema sehr wohl was mit dir zu tun".

Kann man/ kann das Gehirn denn erkennen ob etwas selbst erlebt oder nur "mit empfunden" ist? Und wie erkennt man das?

Irgendwie weiß ich meisten wenn ich etwas nur geträumt habe. Aber manchmal wirken meine Träume so real, daß ich echt nur durch Hinweise aus meinem Umfeld weiß ob es ein Traum oder Realität war. Deshalb habe ich Angst "Erinnerungen" falsch einzuordnen!

Herzlichen Dank!

Borderline zu vermuten?

Vorab: mir ist natürlich bekannt, dass eine Ferndiagnose fachlich nicht möglich ist, aber vielleicht ist ja an Hand der geschilderten Umstände zumindest eine Wahrscheinlichkeitsprognose denkbar. Da ich davon ausgehe, dass, je mehr Informationen Sie haben, eine Einschätzung leichter fällt, werde ich eine recht ausführliche Darstellung schreiben:

Es handelt sich um eine jetzt 30 jährige Frau, von der bekannt ist, dass der Vater die Mutter verlassen hat, als die jetztige Frau ein kleines Mädchen war. Aus der Vergangeheit ist bekannt, dass sie schon als junge Frau sexuell sehr aktiv war (Dreier, Sex unter Drogeneinfluss etc.

Sie hatte als junge Frau einen Kinderwunsch, wollte aber keinen Vater dafür, sondern versucht sich künstlich befruchten zu lassen, was nicht gelingt.

Später hat sie mit einem Mann Verkehr, sie wird schwanger und trägt das Kind aus (sie ist 23). Der Mann (15 Jahre älter) bleibt nicht bei ihr, kümmert sich aber finanziell. Sie hat sofort, wie schon immer in ihrer Biografie, was bis heute heute anhält, wieder einen Neuen, wobei die Beziehungen kaum mehrere Monate dauern.

Während sie schwanger ist und trotz der Beziehung zu einem neuen Partner versucht sie immerwieder Kontakt zu dem werdenden Vater herzustellen. Auch später, als das Kind auf der Welt ist, versucht sie immmer wieder Kontakt herzustellen,, Mit einem anderen Mann bekommt sie ein weiteres Kind, auch dieser Mann bleibt nicht bei ihr; mal verflucht sie ihn mal darf er aber mit bei ihr übernachten, es komtm auch zum Sex.

Sie schafft es, Kontakt zu dem Vater des 1. Kindes herzustellen. Kurz vor Weihnachten, obwohl lange kein Kontakt bestand beschenkt die Frau den Vater des Kindes trotz der Äußerung des Vaters, dass er dies nicht will, mit vielen wertvollen Geschenken.

Die Mutter verhält sich ambivalent sowohl dem Vater gegenüber als auch ihren Kindern, Sie dsagt sie liebt die Kinder, fährt aber (Kinder sind 2 und 4) allein in den Urlaub, weil sie einfach weg will. Wo die Kinderbetruung stattfindet ist ungeklärt, wohl Tante oder Oma.

Frau fährt weg, bricht nach einigen Tagen aber den Urlaub ab weil sie die Kinder vermisst.

Dem Kindesvater erzählt sie offen (ungefragt) dass sie weiter extreme sexuelle Phasen hat, so hat sie beispielsweise ein Mann in ein Hotel bestellt, dort einen Vertrag unterschreiben lassen, ihr seinen dann die Augen verbunden worden, dann seienn Unbekannte gekommen, von denen sie bis heute nicht wisse, wer sie waren, und hätten sie sexuell benutzt, anschließend auch der Mann der sie bestellt habe. Von dem Mann habe sie sie sich später gelöst, aber er sei nochmal zu ihr nach Hause gekommen und habe ihr gezeigt, was er mit Frauen macht, die ihn verlassen wollen.

Im Kinderzimmer eines Kindes hat sie in einem Karton auch Teile ihres Sexspielzeugs gelagert.

Der Vater des ersten Kindes baut einen liebevolen Kontakt zu seinem Kind af, lehnt die Mutter wegen ihrer Art aber ab.

Beim Jugendamt war die Vereinbarung getroffen worden, dass der Vater sein Kind Freitags nach dem Kindergarten abholt und Montags dorthin zurückbringt.

Ohne ersichtlichen Grund kündigt die Frau dies auf und verlangt, dass das Kind Sonntags zurückgebracht wird, es also auch wieder zu Aufeinandertreffen von ihr und dem Vater kommt.

Da dies dem Kind nicht gut tut, reicht der Vater Klage bei Gericht ein. Die Mutter will auch, dass das Gericht verpflichtende Elterngespräche festlegt.

Das "Gesprächsthema besteht zwischen den Anwälten seit Monaten, es wird aber nie auch nur ein einziges Thema benannt, worüber die Mutter den reden wollen würde.

Das Gericht gibt dem Vater vollumfänglich Recht und lehnt die Vorschläge der Muter ab.

Daraufhin schreibt die Mutter, dass der Vater dass Kind nicht mehr sehen wird, bis er mit der Mutter ( erneut: worüber?) spricht.

Der Vater lässt sich nicht erpressen, tatsächlich verhindert die Mutter trotz Gerichtsentscheidung die Umgänge ab dann vollumfänglich.

Das Kind hat dem Vater auch einmal (gemeinsamer Urlaub) erzählt, dass Mama ihr schon ins Gesicht "gepiescht" hat.Die Mutter erfindet vor Gericht geschichten, die nachweislich nicht wahr sind (so meint sie verhaltensweisen des vaters wären negativ für das Kind, wobei Aufzeichnungen existieren, die das Verhalten des Kindes schon dokumentieren, als es nochen keinen Kontakt zum Vater hatte.

Die Mutter gibt einer Jugendpsychologin, was sie später einräumte in Anwesenheit des Kindes falsche Informationen.

Als der Vater zu der vom gericht festgesetzten Zeit das Kind in der Kita abholen will, verhindert sie es und sagt in Anwesenheit von Betreuern, Kindern und Eltern, dass sie die Polizei gerufen habe.

Die Frau hat ein schlechtes Verhältnis zu ihrer eigen Mutter und ihrem Vater(arbeitet aber mit ihm zusammen). Es kommt immer wieder zu Streit. Sie äußert sich innerhalb kürzester Zeit positiv, dann wieder sehr negativ über ihre Eltern, Geschwister und andere.

Es gab auch Gerüchte und Anzeigen im Internet, die darauf hingedeutet haben, dass sie sich prostituiert haben könnte.