AMA: Blickwechsel 12. November 2024
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Urvertrauen?

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Speziell bei traumatischen Erfahrungen in Kindheit und Jugend kann das dazu führen, dass man in seinem Weltbild tief erschüttert wird. Das zieht sich dann bis ins Erwachsenenalter durch.

Eine behütete Kindheit hinterlässt einem wahrscheinlich ein Weltbild, in dem Vieles kontrollierbar ist, absehbar, dass alle Menschen von Grund auf gut sind oder zumindest zum Großteil gut.

Eine Kindheit, in der man z.B. sexuelle Gewalt erlebt, kann das Weltbild entsprechend ändern: unkontrollierbar, unvorhersehbar, Menschen sind grundsätzlich böse Kreaturen, vor denen man sich erstmal sehr in acht nehmen muss.

Auch wenn es ein unbewusster Prozess ist, kann sich das natürlich auf unser Verhalten auswirken, da uns diese Ereignisse aus der Vergangenheit nachhaltig geprägt haben.

Mit Hilfe von Psychotherapie kann man schrittweise sein Weltbild aktualisieren, indem man sich bewusst macht, was passiert ist, warum es passiert ist und warum man so ist, wie man ist. Man wird sein "erlerntes" Weltbild nicht vollständig umändern können, aber man kann zumindest lernen, die Situationen in denen man sich befindet, richtig und objektiv neu einzuschätzen und dann auch entsprechend zu reagieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Traumazentrierte Fachberatung nach DeGPT, Akutpsychiatrie

Hey hey,

Urvertrauen ist das Vertrauen, das wir in uns selbst und die Welt um uns herum haben, und es entwickelt sich in der Kindheit durch positive und sichere Erfahrungen. Wenn dieses Vertrauen in der Kindheit gestört wurde, kann es später im Leben zu Problemen führen, wie dem Gefühl der Unsicherheit oder Angst in bestimmten Situationen, wie du es beschreibst.

Es ist möglich, das Urvertrauen zu stärken, aber es erfordert oft Zeit und bewusstes Arbeiten an sich selbst. Hier sind einige Ansätze, die helfen können:

  1. Selbstreflexion: Indem du dir bewusst machst, wie sich deine Ängste und Unsicherheiten äußern, kannst du besser verstehen, warum du dich so fühlst. Dies ist ein erster Schritt, um daran zu arbeiten.
  2. Kleine Schritte: Du könntest versuchen, schrittweise mehr Vertrauen zu gewinnen, indem du dich langsam aus deiner Komfortzone herausbewegst. Zum Beispiel kannst du versuchen, in kleinen, sicheren Umfeldern nach und nach mehr Vertrauen zu entwickeln.
  3. Positive Erfahrungen sammeln: Indem du immer wieder positive und vertrauensvolle Erlebnisse machst, kannst du dein Urvertrauen nach und nach wieder aufbauen.
  4. Achtsamkeit und Entspannung: Techniken wie Meditation oder Achtsamkeit können helfen, deine Ängste zu reduzieren und mehr Vertrauen in dich selbst zu entwickeln.

Ob eine Therapie nötig ist, hängt davon ab, wie stark deine Ängste sind und wie sehr sie deinen Alltag beeinträchtigen. Wenn du merkst, dass du Schwierigkeiten hast, allein Fortschritte zu machen, könnte eine Therapie hilfreich sein, um tieferliegende Ursachen zu bearbeiten und dir professionelle Unterstützung zu holen.

Es ist also möglich, an deinem Urvertrauen zu arbeiten, aber es braucht Geduld und manchmal auch Unterstützung.

Viele Grüße,

DocChristian

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

PachamamaSquaw  17.12.2024, 05:54

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