AMA: Blickwechsel 12. November 2024
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Ist "Burn-out" aus Deiner Sicht eine Krankheit?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

"Burnout" ist letztendlich nichts weiter als eine Depression, nur eben sehr mit Fokus auf das berufliche Feld. Meistens ist es so, dass ein so genannter Burnout von der Gesellschaft besser akzeptiert oder verstanden wird als wenn jemand sagt, er hat eine Depression. Die Behandlung und Therapie gleicht der Depression und diese Diagnose wird auch vom Arzt so gestellt, egal ob man es Burnout nennt oder nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Traumazentrierte Fachberatung nach DeGPT, Akutpsychiatrie

GabbianoNero 
Beitragsersteller
 13.11.2024, 12:34

Danke für Deine Einschätzung dazu.

Wobei der "Fokus auf das berufliche Feld" absolut nicht zutreffen muss.

Mir sind zahlreiche Fälle bekannt, wo Menschen ihrem Pensum an Tages-Aufgaben scheinbar nicht (mehr) gewachsen sind und vom Arzt als "Burnout-Patienten" eingestuft wurden.

So scheint es mir, dass ein "ich habe einen Burnout" vielfach ein sehr viel angenehmeres Statement zu sein, als "ich verzweifle / scheitere an meinen Aufgaben" - was letztendlich zutrifft.

Die mir bekannten Burnout-Patienten wurden nicht gleichauf mit depressiven Menschen behandelt. Eine Hilfestellung und Ordnung bei der Bewältigung ihres Alltags hatte gereicht, um Besserung zu erwirken.

Schön, auch mal die Meinung eines Experten dazu gehört (gelesen) zu haben!

LG

Thomas Richter  13.11.2024, 12:38
@GabbianoNero

Burnout bedeutet ja eigentlich nichts anderes als "ausgebrannt sein". Das kann natürlich letztlich alles bedeuten. Ich nehme es aber so wahr, dass es in den Gedanken der Menschen meistens sehr mit dem Beruf verknüpft ist.

Ich hatte noch nie ein Burn-Out, aber depressionen fühlen sich wahrscheinlich ähnlich an.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung