Was, wenn es einfach nicht besser wird?
Ich habe Borderline mit Verdacht auf kPTBS und auch ein Einzeltrauma, das in meinem 16. LJ stattgefunden hat. Mittlerweile bin ich 30. Ich habe, seit es losging, von Gesprächstherapie (nach Adler, systemisch, gestalttheoretisch) über DBT und EMDR alles versucht.
Die depressive Symptomatik ist seit 1 J. fast weg, dafür gehen seither die körperlichen Symptome durch die Decke und auch die Ängste vorm Traumaauslöser werden wieder mehr.
Ich will doch einfach nur gesund sein und ein normales Leben führen – was kann ich tun? Oder muss ich es akzeptieren als das, was es ist?
Danke! 🙏🏻
1 Antwort
Deine Vergangenheit wirst du so akzeptieren müssen, wie sie gelaufen ist. Dazu gehört auch, dass du traurig und wütend sein darfst, dass dir Teile deiner Jugend weggenommen wurde und du das auch nicht mehr rückgängig machen kannst.
Wenn aktuell die körperlichen Symptome im Vordergrund sind, könntest du auch mal eine psychosomatische Behandlung versuchen, aber natürlich mit dem Hintergrund, dass du unter einer PTBS leidest. Vielleicht lassen sich dadurch die körperlichen Symptome etwas reduzieren und du kannst auch gleich in der dortigen Psychotherapie neue Impulse kriegen, wie du zu mehr Stabilität finden kannst. Es gibt viele psychosomatische Fachkliniken (ich würde dir aber tatsächlich eine Psychosomatik empfehlen, die nicht in einer Akutpsychiatrie gelegen ist), mit entsprechender Empfehlung deines Arztes oder Therapeuten kannst du dich dort anmelden. In der Klinik in der ich arbeite, schwanken die Wartezeiten zwischen paar Wochen bis hin zu 2-3 Monaten, je nach Nachfrage und die Therapie dauert um die 6 Wochen. Wenn du dir die Zeit dafür aktiv nehmen möchtest, informiere dich über Kliniken und erkundige dich, ob du dich dort anmelden kannst (aber Achtung, manche Kliniken nehmen nur Privatpatienten auf). Alternativ kannst du - wenn du das noch nicht gemacht hast - dich in einer Traumaklinik anmelden. Wichtig ist, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und weiter zu versuchen rauszufinden, was dir an den ganzen Therapiemöglichkeiten hilft.