Was für eine Art Panik ist das?
Ich habe seit einer Weile oft Panikattacken, wenn man trigger sagt(was mit Wunden, Traumatischen Ereignissen die anderen passiert sind, Vergewaltigungen usw.) oder wenn ich schreie zb höre, aber auch wenn ich zu lange in einem sehr lauten Raum mit vielen Menschen bin. (!aber ich bin weder schüchtern noch unsicher, bin sehr selbstbewusst und offen)
Bei diesen Panikattacken schrei ich einfach unkontrolliert, ich kann es nicht stoppen, ich schrei wie am Spieß und knicke ein bis ich auf dem Boden bin. Manchmal schrei ich auf einmal auf Wut und raste total aus. Dann flimmert mein sichtfeld und alles wird verschwommen und ich kann nicht klar denken. mein Herz rastet einfach Aus und schlägt übelst schnell.
hab das jetzt zwei Jahre schon (bin fast 16)
und dauerhaft derealisation. Alles ist gruselig und fühlt sich unecht an. Das Leben fühlt sich wie ein Alptraum an in dem ich gefangen bin.
obwohl ich ein echt schönes Leben habe gerade. Feste Beziehung, viel Geld, meine ganze Familie und ich sind gläubig und der Glaube hält mich.
trotzdem verwirrt mich das
1 Antwort
Aus Sicht aus der "Traumabrille":
In der Traumabehandlung folgt man dem Prinzip "alles hat einen guten Grund". Das heißt, dass es bei dir wahrscheinlich irgendwann mal eine oder mehrere Situationen gab, wo es angemessen war für dich so zu reagieren um dich selbst zu schützen oder zu verteidigen. Dieses Erlebnis oder Erlebnisse haben sich sehr in deinem Kopf eingebrannt. Das Gehirn neigt allgemein auch eher dazu, negative Erinnerungen zu verinnerlichen, da das seit frühester Zeit auch notwendig war um zu überleben. Ein Neandertaler der beispielsweise an einer bestimmten Stelle von einem Tiger angegriffen wurde, wird diese Stelle in Zukunft auch eher vermeiden und entsprechend mit "Alarmmodus" reagieren, wenn er dieser Stelle zu nah kommt. Genauso wird er verinnerlicht haben, dass das Gebrüll des Tigers Gefahr bedeutet, was dazu führt, dass er schnellstmöglich in Panik flüchtet, wenn er dieses Geräusch hört.
Ähnlich verhält es sich bei dir und den Triggern. Du verbindest diese Dinge (wahrscheinlich unterbewusst) mit drohender Gefahr und deswegen reagierst du dann auch so. Man nennt das eine "Flight or Fight"-Reaktion, also Abhauen, Kämpfen, der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schneller, die Pupillen weiten sich, man schwitzt, der Körper pusht sich auf Hochtouren um der Gefahr zu entgehen und zu überleben.
Dass das aktuell keinen Sinn mehr ergibt so zu reagieren, ist klar. Aber es gibt einen "guten Grund", dass du so reagierst.
Ich würde dir raten, langfristig einen Traumatherapeuten aufzusuchen, evtl. würde auch eine tiefenpsychologische Behandlung sinnvoll sein.
Therapie bei einem sogenannten "psychologischen Psychotherapeuten" oder bei "ärztlichen Psychotherapeuten" (heißt genau so, ist ein geschützter Begriff) wird bei entsprechender Diagnose komplett von den Krankenkassen übernommen. Man muss nur aufpassen, dass die Therapeuten auch noch Kassenpatienten annehmen. Es kann aber leider etwas dauern, bis da ein Platz frei wird...
Vielen Dank für die Antwort, das hat mir echt geholfen.
das mit dem traumatherapeuten ist leider ein kleines Problem, meine Eltern sind der Meinung das würde mir nicht helfen und wollen das nicht…
da muss ich noch 2 Jahre und drei Monate warten bis ich 18 bin, das ich das alleine machen kann.
kostet das Geld oder bezahlt das die Krankenkasse?