Erneuten Males lag ich an dieser stillen Nacht wach, und wie ich doch zuinnerst ersehnte, eines alcyonischen Schlafs ĂŒberkommen zu werden, erschien es so, als seien die Lichter zu grell und doch so dunkel zugleich. Betrachtete ich den Haufen an Kleidung welcher auf Grund meiner selbst auf meinem Stuhl ruhte bloĂ genau genug, verblieb mir die FĂ€higkeit, mir an dessen Stelle ein abscheuliches Monster auszumalen, welches ganz und gar zerfallene Haut und groĂe Augen an seinem weiten Leib trug, sowie gelbe, scharfe ZĂ€hne, welche einer Variante der Konfrontation analog waren. HĂ€tte ich mich bloĂ erheben können, und diesen schrecklichen Durst zu stillen, welchem das Kratzen in meiner Kehle und zugleich das Trockene an meinen Lippen zu verantworten gewesen sein muss, dann wĂ€re es mir sicherlich weitaus einfacher gefallen, es zu ignorieren, doch es sendete seine Warnsignale an mich, in welchen es mir strikt untersagte, mich zu rĂŒhren oder gar meine Bettdecke zu erheben und somit die kĂŒhle Luft auf meine Haut treffen zu lassen, primĂ€r jedoch auf meine FĂŒĂe musste ich Acht geben, dass Monster es besonders auf Kinder mit offenbarten FĂŒĂen abgesehen hatten, das wusste ich. Doch weder Monster noch telepathisch versendete Warnsignale waren Dinge der RealitĂ€t, auch dies hĂ€tte mir bewusst sein sollen. Es konsternierte mich, welch detaillierte Fantasien ich mir ausmalen konnte, sowie die AllĂŒre, in welcher mein Bewusstsein sich diesen töricht unterwarf. Denn ich spĂŒrte mit jedem leidvoll langsamen, Atemzug die Art in welcher seine Augen, so weit, dass sie ihm beinahe aus seinem Kopf kullerten, und so schrecklich eingesunken, als wĂŒrden bloĂ wenige Augenblicke verweilen, bis sie sowie zwei Tropfen an Wachs einer zerfallenen, grauen und weiĂen und roten Kerze ĂŒber ihre OberflĂ€che schwanden, in solch einer Hinsicht jedoch, sein Leib, sich in mein Fleisch hinein bohrten, und peinigende, stechende Narben hinterlieĂen. Ungeachtet der IrrealitĂ€t dieses Geschehnisses, erschauderte ich Angesichts der Vorstellung dessen, solch einen abscheulichen Blick fĂŒr bloĂ das kĂŒrzeste AusmaĂ an Zeit zu erwidern. So tat ich es nicht. An Stelle dessen schwang ich mich auf die Seite meines Leibes, woraufhin ich meine Augen in einen geschlossenen Zustand presste, nun verblieb nichts weiter als die Stille an Seiten einer absoluten Finsternis, bloĂ von den sporadischen Fiktionen meiner Vorstellung unterbrochen. Fiktionen, welche sich auf spitze ZĂ€hne bemalt mit meinem Blut bezogen. Eben die Fiktionen, gegen welche ich nicht lĂ€nger ankĂ€mpfen musste als die Töne lautem Atems und ebenso lauten Schritten, welche den Anschein hegten, sich meinem Bett zu nĂ€hern sie unterbrachen. Wann hatte meine Mutter bloĂ begonnen, so laut zu atmen, und wann, in dem Verlauf dieser singulĂ€ren Nacht war es geschehen, dass sie plötzlich solche AusmaĂe an Gewicht zugelegt hatte? Es war insignifikant, denn so lange, wie ich ihr bloĂ nicht offenbarte, dass ich bewusst war, dann wĂŒrde sie sich mir abwenden, und ich dĂŒrfte es erneut wagen, mir AtemzĂŒge zu genehmigen, welche mir wahrlich genĂŒgten. SchlieĂlich kamen die Schritte zu einem Stopp, doch der Atem verblieb, und ich fĂŒhlte ihn feucht und warm und ganz und gar ekelerregend auf meine Schulter treffen. Jegliche Möglichkeit, dass es meine Mutter hĂ€tte sein können war soeben eliminiert worden, dabei hĂ€tte ich mir solch einer simplen FaktizitĂ€t von Beginn an bewusst sein sollen. Daher wirkte es plötzlich alles so lĂ€cherlich, dies war ein Fremder, dessen war ich mir nun bewusst, doch so lange, wie mir die IdentitĂ€t dieses Einbrechers nicht offenbart worden war, wĂŒrde ich keinerlei Ansehen erregen. Dies war offensichtlich einfacher gesagt als getan, denn meine Furcht hielt sich nicht in Grenzen, jede Sekunde welche verging, brachte eine weitere Sorge mit sich. Ob er wohl bereits bei meinen Eltern gewesen war? Ich erhoffte mir das Entgegengesetzte, doch in solch einer Situation nutzte mir Hoffnung wohl kaum etwas. Ich spĂŒrte, wie heiĂe TrĂ€nen sich in meinen Augen formten und ich lieĂ sie schamlos tropfen, denn als ich die SchĂ€rfe des Messers gegen meine Kehle spĂŒrte, spĂŒrte ich weitaus stĂ€rker die bereits vorhandene WĂ€rme, sowie die Feuchtigkeit welche sich an das Metall klammerten, und ich wusste, dass keinerlei Marter welche mich hĂ€tte erwarten können jemals eine stĂ€rkere Tortur sein wĂŒrde als die unheilvolle Realisation, welche mich zu diesem Zeitpunkt ĂŒberkam.