Was genau kommt in einem Prolog vor?

4 Antworten

Ein Prolog bedeutet generell erstmal Vorwort.

In der Literatur wird so allerdings in der Regel nur ein Vorwort bezeichnet, mit welchem man schon erzählerisch in die Geschichte einsteigt. Der Inhalt grenzt sich allerdings noch von der eigentlichen Geschichte ab, zum Beispiel weil er aus einer anderen Perspektive geschrieben wurde und/oder zu einer anderen Zeit spielt. Beispiele für einen Prolog findet man zum Beispiel in Harry Potter 1 (obwohl er dort nicht so genannt wird) und in Rubinrot. Bei beiden Büchern spielt der Prolog lange vor der eigentlichen Geschichte, man verfolgt andere Personen (Lucy und Paul/die Dursleys) und man kriegt zu der späteren Hauptperson einen Wissensvorsprung, der im Laufe der Bücher dann ganz aufgeklärt wird.

Ein Prolog ist jedoch nicht zwingend. Er ist nur notwendig, wenn der Leser schon vor der eigentlichen Geschichte ein bestimmtes Vorwissen haben soll. Gleichzeitig muss man aber auch aufpassen, dass man nicht zu viel erzählt, damit die Geschichte noch spannend bleibt. Gerade Hobby-Autoren neigen dazu, einfach ihr erstes Kapitel als "Prolog" zu bezeichnen, obwohl es sich inhaltlich eben nicht von der Geschichte abgrenzt.

Ob ein Prolog bei deiner Geschichte sinnvoll ist, hängt eben davon ab, worüber du nun genau schreiben willst und wie du die Geschichte aufbauen willst. Passiert schon vor der eigentlichen Geschichte etwas Spannendes? Wenn ja, ist die Frage, ob der Leser dieses Ereignis als Vorwissen braucht und ob durch dieses Wissen Spannung aufgebaut wird oder herausgenommen wird.

hmmm dazu ist es wichtig zu wissen was ein PROLOG überhaupt ist.

Pro-Log - Vor-Wort - also ja, das Vorwort. Eine Einleitung zu einer Geschichte.

Es ist nicht essentiell, also eine Geschichte benötigt keinen Prolog. Aber hin und wieder hilft es bzw. macht es ab und zu Sinn eben eine solche Einleitung zu erstellen, um den Leser in die Geschichte einzuführen. Bspw. wenn die Geschichte selbst bereits sozusagen im vollen Gange ist.

Zudem auch um bereits vor der eigentlichen Geschichte ein Interesse für diese zu wecken.

Aber es muss eigentlich auch gar nicht mal ausschließlich Teil der Geschichte sein, es kann sich hierbei auch um ein Vorwort des Autors handeln, welcher zu seinem Text dem Leser etwas mitteilen möchte. Vielleicht seine Intentionen erläutern will.

Eben ein Vorwort.

Dem entgegen steht der EPILOG - das Schlusswort bzw. Nachwort, welches ebenfalls nicht notwendig bzw. kein Pflichtteil ist, aber eben ebenso Sinn machen kann, um bspw. Nachwirkungen der Geschichte aufzuzeigen, bereits auf einen weiteren Teil vorzubereiten - sozusagen das "Fortsetzung folgt" einzuläuten. Eine Eröffnung. Macht natürlich Sinn, um so direkt den Leser für das weitere Band einzufangen.
Mitunter wird es auch genutzt um Nebenstränge der Geschichte, also Inhalte die nicht der Hauptstory angehören und die nicht zum Abschluss gebracht wurden, weil sie eben nicht relevant für die eigentliche Geschichte waren zu beenden. Den Kreis zu schließen sozusagen.

Auch kann es ein Schlusswort des Autors an den Leser sein. Genau wie auch beim Prolog Absichten und Hintergründe des Werks und des Autors darlegen. Oder auch mahnende Worte, sollte das literarische Werk denn eine 'Message' beinhalten.


xJustMex  11.04.2025, 05:47

Eigentlich sehr gut erklärt, aber: Ein Prolog und ein Vorwort sind nicht dasselbe! Es mag zwar stimmen, dass es bei genauer Übersetzung identisch wirkt (und das macht es verwirrend), aber in der modernen Literatur differenziert man diese Begriffe trotzdem sehr klar, auch in Deutschland.
Wenn man ein Vorwort platziert und "Prolog" drüberschreibt, dann ist das mittlerweile ein literarischer Fauxpas.

Zur Unterscheidung:

Prolog = Teil der fiktionalen Handlung
Vorwort = Autobiografischer oder metatextueller Teil

Für den Epilog gilt genau das gleiche. Ein Epilog ist ein Epilog (Teil der Handlung) und ein Nachwort ist ein Nachwort (Autorenkommentar).

P4R4S  11.04.2025, 15:53
@xJustMex

Nun das nicht, aber der Prolog kann eben das Vorwort enthalten und in dem Sinne auch sein. Wie gesagt, man benötigt es nicht. Es ist im Grunde alles Bonusmaterial :D

Der Prolog oder eben das Vorwort der Vorspann eines Buches
Der Epilog das Nachwort der Abspann eines Buches.
Intro und Outro - eine extra Einleitung und extra Schlussteil.
Aber eben nicht daraus beschränkt. Wenngleich es stimmt. Im Grunde sollte darin Geschichtsbezogenes Material enthalten sein. Aber man muss es im Grunde auch nicht zu kompliziert machen. Letztlich sind die Dinge so wie sie sind, weil Leute sie so gemacht haben. Kann man so machen, müssen... kann man sich drüber streiten. Es WURDE auch schon anders gemacht :3

Das gibt einen Kontext dafür was in der Geschichte überhaupt passiert. Wo es spielt oder die Vorgeschichte zum Beispiel. Vielleicht brauchst du auch keinen Prolog und gehst sofort rein.

Theoretisch alles, was vor der eigentlichen Geschichte passiert, kommt in den Prolog

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe schon seit einigen Jahren FanFictions